Für potenzielle Bankenverluste aus wechselkursgebundenen Lira-Einlagen soll dies mittels spezieller neuer Anleihen geschehen, deren Mechanismus nun in einem Gesetzentwurf der Regierungspartei AKP dargelegt wurde.

Das Schatz- und Finanzministerium soll in die Lage versetzt werden, speziell gestaltete Anleihen an Banken auszugeben, statt ihnen Bargeld zu zahlen. Die Kreditinstitute sollen die Wertpapiere dann verwenden, um den Inhabern von Lira-Einlagen zusätzliche Zinsen zu zahlen, falls die Währung erneut an Wert verliert.

Banken sollen die Bonds als Sicherheit nutzen können, um über Repo-Geschäfte Gelder von der Zentralbank auszuleihen, wie der unabhängige Istanbuler Stratege Evren Kirikoglu erklärte. Am Anleihemarkt sollen die Papiere nicht gehandelt werden.

"Es kann sein, dass das Finanzministerium zu einem bestimmten Zeitpunkt nicht über genügend Bargeld verfügt", sagt Cemal Öztürk, einer der AKP-Parlamentarier, die den Gesetzentwurf ausgearbeitet haben. "Daher ebnet die Verordnung den Weg für die Zahlung in Staatsanleihen".

Erdogan hatte am 20. Dezember ein neues Instrument eingeführt, um die Verluste von Anlegern in Zeiten extremer Währungsschwankungen abzufedern. Sein Plan sieht vor, dass die Regierung den Inhabern von Lira-Einlagen die Differenz auszahlt, wenn der Wertverlust der Lira gegenüber harten Währungen die Zinsen der Banken übersteigt.

Kritiker sagen, die Massnahme werde nach hinten losgehen, weil die Erhöhung der Geldmenge die Verbraucherpreise in die Höhe treiben werde.

(Bloomberg)