"Wenn ich alle Gespräche zusammenfasse, die ich in der letzten Zeit mit ihm geführt habe, dann hat es durchaus Bewegungen gegeben", sagte Scholz in einem am Samstag veröffentlichten Deutschlandfunk-Interview. "Sie waren nur nicht sehr weitreichend, wie wir ja alle wissen und jeden Tag sehen können und die Ukrainerinnen und Ukrainer jeden Tag erleiden." Scholz hatte zuletzt am Dienstag mit Putin telefoniert und anschliessend erklärt, er sehe keine Einsicht bei Putin, dass der Angriff auf die Ukraine am 24. Februar ein Fehler war.

In dem Deutschlandfunk-Interview erklärte Scholz, er habe dem jüngsten Gespräch mit Putin keine Zeichen von Verhandlungsbereitschaft entnehmen können. "Man muss leider sagen, dass es keine neuen Nachrichten gibt, die aus diesem Gespräch mitgenommen werden können", sagte Scholz. "Unverändert verfolgt der russische Präsident sein imperialistisches Ziel, sich einen Teil des Nachbarterritoriums einzuverleiben."

Klar sei aber auch, dass sich etwas geändert habe, weil Putin mit vielen seiner Vorhaben nicht durchgekommen sei und die schnelle kurzfristige Eroberung der Ukraine nicht geklappt habe. "Er hat die Truppen von Kiew abgezogen und dann den jetzt furchtbaren Krieg im Osten der Ukraine ausgeweitet. Aber auch da muss er jetzt Misserfolge verzeichnen und akzeptieren."

Auf die Frage, ob Scholz einen Eindruck davon bekommen habe, wie Putin das wahrnehme und welche Konsequenzen er für seinen Feldzug daraus ziehe, sagte Scholz er wolle keine Details aus dem Gespräch mit Putin öffentlich preisgeben. "Aber ich will Ihnen einen Eindruck schildern: das, was öffentlich gesagt wird, hört man da auch."

(Reuters)