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Das Ukraine-Update vom Freitag, den 4. März, finden Sie hier.
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18:13
Das ukrainische Militär geht nach eigenen Angaben davon aus, dass belarussische Truppen bereits den Befehl zur Überquerung der Grenze erhalten haben. Präsident Alexander Lukaschenko hat zuletzt erklärt, sich nicht an dem russischen Einsatz in der Ukraine beteiligen zu wollen.
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18:05
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ruft die Verbündeten auf, seinem Land Flugzeuge zu überlassen, wenn sie selbst keine Flugverbotszone über seinem Land einrichten wollen. Dies sei an Polen und die USA gerichtet.
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17:55
Nach Darstellung des Chefs des russischen Auslandsgeheimdienstes SWR, Sergej Naryschkin, befinden sich sein Land und der Westen nicht in einem neuen Kalten Krieg, sondern in einem "heissen". "Westliche Politiker und Kommentatoren bezeichnen das gegenwärtige Geschehen gern als 'neuen kalten Krieg'", schreibt Naryschkin auf der Website seiner Behörde. Die historischen Parallelen passten jedoch nicht ganz: "Schon deswegen, weil Russland in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts mit dem Westen in entfernten Gegenden gekämpft hat und der Krieg jetzt an die Grenzen unseres Mutterlandes angekommen ist. Für uns ist er also definitiv nicht 'kalt', sondern ziemlich 'heiss'."
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17:15
Die USA wollen einem Insider zufolge Sanktionen gegen russische Oligarchen und deren Familien verhängen. Die Regierung von Präsident Joe Biden werde die entsprechenden Massnahmen im Laufe des Tages einführen, sagt eine mit dem Vorgang vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters. Ein Reporter der Agentur Bloomberg schreibt auf Twitter, die Sanktionen sollten umfassender sein als die der EU. So solle Oligarchen die Einreise in die USA untersagt werden.
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17:00
Die Regierung in Moskau wirft dem weltweit empfangbaren britischen Sender BBC vor, Russland destabilisieren zu wollen. Die Sprecherin des russischen Aussenministeriums, Maria Sacharowa, erklärt, die BBC werde benutzt, um die innenpolitische Lage in Russland zu untergraben. Grundsätzlich wirft die Regierung ausländischen Medien vor, ein unvollständiges Bild der Welt zu vermitteln.
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16:45
Nach Angaben der Vereinten Nationen sind in der ersten Woche des Konflikts 249 Zivilisten getötet und 553 verletzt worden. Es handle sich um bestätigte Fälle, die vom 24. Februar um 04.00 Uhr bis Mitternacht am Mittwoch erhoben worden seien, teilt das Hochkommissariat für Menschenrechte mit.
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15:45
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15:30
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat einem seiner Berater zufolge Russlands Präsident Wladimir Putin gesagt, er mache mit der Invasion in die Ukraine einen grossen Fehler. Russland werde teuer dafür bezahlen. Es werde am Ende isoliert und geschwächt dastehen. Die Sanktionen blieben für eine sehr lange Zeit in Kraft. Putin habe seinen Standpunkt wiederholt, dass er die "Entnazifizierung der Ukraine" anstrebe. Macron habe ihm gesagt: "Sie belügen sich selbst."
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14:45
Volkswagen stoppt wegen des Kriegs in der Ukraine seine Geschäfte in Russland. Die Fertigung an den Standorten Kaluga und Nischni Nowgorod werde bis auf weiteres eingestellt, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Ebenfalls werde mit sofortiger Wirkung der Fahrzeugexport nach Russland gestoppt. VW folgt dem Vorbild anderer Autohersteller wie Mercedes-Benz und BMW, die ebenfalls keine Autos mehr nach Russland verkaufen und ihre Produktion vor Ort gestoppt haben.
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14:35
Die Atomkraftwerke in der Ukraine sind dem Betreiber Energoatom zufolge weiter unter der Kontrolle der Ukraine. Russische Truppen rückten aber näher, sagt Petro Kotin der Nachrichtenagentur Reuters. Sie seien etwa 35 Kilometer vor der Anlage Saporischschja, der leistungsstärksten Europas, im Süden des Landes. Das Kraftwerk arbeite normal, der Verbrauch während des Krieges sei aber dramatisch abgefallen. Bei Vosnesensk habe es am Mittwoch Kämpfe gegeben. Es sei nicht auszudenken, was passiere, sollten die Kraftwerke von Russland bombardiert werden. "Sie wissen einfach nicht, was sie tun."
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"Scheinbar versucht die russ. Armee, den Widerstand der ukrainischen Bevölkerung mit massivem Beschuss ziviler Ziele zu brechen", berichtet @zdf-Korrespondentin @KEigendorf. Gesicherte Informationen gebe es nicht, die Strategie ändere sich ständig. @flobauerauthor pic.twitter.com/C55wgwGd6g
— phoenix (@phoenix_de) March 3, 2022
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14:30
Der deutsche Wirtschaftsminister Robert Habeck räumt ein, dass Deutschland zumindest kurzfristig weiter auf russische Energie-Importe angewiesen ist. Daher werde man den Weg für die Einfuhren offenlassen, sagt der Grünen-Poltiker. Man wolle zwar die Importe diversifizieren, dies sei aber jetzt noch nicht gelungen. Deutschland müsse sich auch länger auf höhere Energiepreise einstellen. Der jetzige, kurzfristige starke Anstieg werde aber wohl nicht dauerhaft sein.
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14:00
Die SPD-Spitze in Deutschland hat Altkanzler Gerhard Schröder in einem Brief aufgefordert, zeitnah alle Ämter bei russischen Staatsfirmen niederzulegen. Im Parteivorstand habe es dafür eine überwältigende Zustimmung gegeben, sagt Parteichef Lars Klingbeil. Er verweist darauf, dass sich in der Region Hannover bereits ein Schiedsgericht mit einem Parteiordnungsverfahren gegen Schröder beschäftige. "Es ist nicht vertretbar mit der Haltung der Sozialdemokratie, dass er weiter Mandate russischen Staatskonzerne inne hat", betont Klingbeil. Die SPD habe sich politisch schon von Schröder distanziert. Von diesem habe man noch keine Antwort auf die Forderung erhalten.
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13:45
Mit einem Rückgang der globalen Wirtschaftsleitung um 1 Prozent bis 2023 könnte der Krieg in der Ukraine die Weltwirtschaft rund eine Billion Dollar kosten, schätzt das britische National Institute for Economic and Social Research. Die Verwerfungen würden die Inflation um 3 Prozentpunkte im laufenden Jahr und 2 Punkte in 2023 steigen lassen. Russland werde dank seiner Gas- und Öleinnahmen eine Rezession vermeiden. Längerfristig sieht es düsterer aus. MSCI und FTSE Russell streichen russische Aktien aus wichtigen Indizes und verbannen die Titel damit praktisch aus einem grossen Segment der Investmentfondsbranche. Marktteilnehmer sähen den russischen Markt mehrheitlich als "nicht investierbar" an, so MSCI.
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13:00
Die Formel 1 wird nicht länger Rennen in Russland ausrichten. Der Vertrag mit dem Veranstalter des Grossen Preises von Russland sei gekündigt worden, heisst es in einer Erklärung. Die für September im Olympiapark in Sotschi am Schwarzen Meer angesetzte Veranstaltung wurde bereits vergangene Woche nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine abgesagt.
12:50
Der Höhenflug des Bitcoin ist aus Expertensicht auch auf eine verstärkte Nachfrage aus Russland und der Ukraine zurückzuführen. "Da die Währungen der beiden im Krieg befindlichen Länder unter erheblichem Abgabedruck stehen, versuchen die Menschen in den Krisenregionen, ihr Erspartes mit Hilfe von Bitcoin in Sicherheit zu bringen", so Analyst Sören Hettler von der DZ Bank.
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12:40
Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko bezeichnet die Lage in der ukrainischen Hauptstadt als "schwierig, aber unter Kontrolle". In der Nacht habe es keine Opfer gegeben, sagt er. Bei den nächtlichen Explosionen habe es sich um den Abschuss herannahender russischer Raketen durch die ukrainische Luftabwehr gehandelt. Eine Heizanlage, die am Mittwoch durch russischen Beschuss beschädigt worden sei, solle im Tagesverlauf repariert werden.
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12:30
Laut Agenturmeldungen wurde eine weitere Superyacht eines russischen Oligarchen aufgrund von EU-Sanktionen beschlagnahmt, diemal in Frankreich. Es handelt sich und ein Schiff von Rosneft-CEO Igor Sechin.
JUST IN: A yacht owned by Rosneft CEO Igor Sechin has been immobilized by French customs officials, as part of EU sanctions against Russia https://t.co/ugzNESYvWd
— Bloomberg (@business) March 3, 2022
11:15
Das russische Militär wird nach den Worten von Aussenminister Sergej Lawrow den Einsatz in der Ukraine bis zum Ende fortsetzen. Der russische Präsident Wladimir Putin telefoniere gegenwärtig mit seinem französischen Amtskollegen Emmanuel Macron, sagt Lawrow weiter. Russland würde es begrüssen, wenn Frankreich dabei helfen würde, Vereinbarungen zu erreichen.
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11:00
Die Europäische Union sieht einem Insider zufolge in den sozialen Medien Anzeichen dafür, dass in Russland das Kriegsrecht verhängt werden könnte. Die EU greife in den sozialen Medien Spekulationen über mögliche russische Pläne auf, die "völlig hausgemacht" seien, sagte der EU-Vertreter. "Das gilt auch für den tragischen Verlust junger Menschen, die in dem militärischen Konflikt ums Leben gekommen sind, und für russische Mütter, die vom Verlust ihrer Söhne erfahren mussten. Das ist etwas, dessen wir uns bewusst sind. Und es ist etwas, das uns Sorgen bereitet", sagte er.
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10:45
Russland hat nach Angaben des britischen Verteidigungsministers Ben Wallace in der Ukraine sogenannte thermobarische Waffensysteme in Stellung gebracht. Wie weit der russische Präsident Wladimir Putin aber gehen werde und welche Waffen er autorisieren werde, "um sein ultimatives Ziel zu erreichen, ist nicht bekannt", sagt Wallace während eines Besuchs in Estland. Thermobare Waffen können besonders verheerende Zerstörungen anrichten.
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10:15
Der Stadtrat von Mariupol wirft Russland "Genozid an der ukrainischen Bevölkerung" vor. Russland halte die Hafenstadt unter kontinuierlichem Beschuss und beschädige seit sieben Tagen vorsätzlich die zivile Infrastruktur. Kaputte Brücken und Gleise machten Evakuierungen und Lieferungen von Versorgungsgütern unmöglich. Die Wasser- und Energieversorgung werde behindert, ebenso wie die Möglichkeit zu heizen. Der Stadtrat fordert die Einrichtung humanitärer Korridore.
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10:00
Die ukrainischen Verteidigungslinien halten Präsident Wolodymyr Selenskyj zufolge bislang den russischen Angriffen stand. Der Beschuss habe seit Mitternacht nicht nachgelassen, sagt er in einer neuen Videobotschaft. Die veränderte Taktik Russlands und der Beschuss von Zivilisten in den Städten zeige, dass die Ukraine dem ursprünglichen Plan Moskaus, einen schnellen Sieg durch einen Landangriff zu erringen, erfolgreich Widerstand geleistet habe. Die Ukraine erhalte täglich Waffenlieferungen von internationalen Verbündeten. Zudem hätten sich bislang 16'000 Freiwillige aus dem Ausland gemeldet, um für die Ukraine zu kämpfen. "Wir haben nichts zu verlieren ausser unserer eigenen Freiheit", sagte Selenskyj.
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09:50
Die deutschen Behörden haben im Zuge der verhängten Sanktionen die Superyacht des russischen Milliardärs Alischer Usmanow beschlagnahmt, wie das Wirtschaftsmagazin Forbes unter Berufung auf informierte Kreise berichtet. Die nach Volumen grösste Yacht der Welt ankert in Hamburg. Die 2016 gebaute Dilbar hat laut Daten des Bloomberg-Milliardärsindex einen geschätzten Wert von 594 Millionen Dollar. Sie wurde nach Usmanows Mutter benannt.
Die EU hat am Montag Sanktionen gegen sechs der reichsten Personen Russlands verhängt, darunter Usmanow, der die Entscheidung als "unfair" und "diffamierend" bezeichnete. Die Dilbar wurde in Hamburg einer Modernisierung unterzogen.
Ukraine-Konflikt - Usmanow-Superyacht in Hamburg beschlagnahmt https://t.co/i04Vp04B0F pic.twitter.com/cyGiDNFprR
— cash (@cashch) March 3, 2022
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09:45
Die im Kanton Zug ansässige Nord Stream 2 ist nach eigenen Angaben nicht konkurs. Das Unternehmen, das eine Gaspipeline von Russland nach Deutschland baut, hat aber Personal entlassen müssen. Am Dienstag hatte die Volkswirtschaftsdirektorin des Kantons Zug, Silvia Thalmann-Gut (Mitte) im Blick-TV erklärt, dass Nord Stream 2 konkurs sei, davon seien 100 bis 110 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betroffen. Zuvor hatte Bundesrat Guy Parmelin gesagt, das Unternehmen habe 140 Personen entlassen.
Nord Stream 2 reagierte auf Medienanfragen nicht. Am Donnerstag berichteten Publikationen von CH Media, Nord Stream 2 sei nach eigenen Angaben nicht konkurs. Das Unternehmen sei wegen den Sanktionen aber "de facto insolvent". Auf seiner Homepage erklärte der Pipelinebauer nun, er könne Medienberichte nicht bestätigen, dass Nord Stream 2 Konkurs angemeldet habe. Er habe die lokalen Behörden nur darüber informiert, dass das Unternehmen Verträge mit Angestellten habe beenden müssen. Dies sei eine Folge der jüngsten geopolitischen Entwicklungen, welche zu Sanktionen der USA gegenüber Nord Stream 2 geführt hätten.
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09:10
Der russische Radiosender Echo Moskwy ("Echo Moskaus") ist nach Angaben seines Chefredakteurs Alexej Wenediktow aufgelöst worden. Kurz zuvor hatte die Generalstaatsanwaltschaft gefordert, den Zugang zu dem Sender sowie zu TV Rain zu begrenzen wegen der Berichterstattung über Russlands Invasion der Ukraine. Echo Moskwy war einer der wenigen verbliebenen liberalen Medieneinrichtungen, die der Kreml noch toleriert hatte.
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08:30
Die russischen Streitkräfte haben der Nachrichtenagentur Interfax zufolge beim Beschuss der ukrainischen Hauptstadt Kiew ein Radio- und Fernsehzentrum getroffen. Zudem hätten russische Truppen die Stadt Balaklija in der Nähe der ostukrainischen Millionenstadt Charkiw eingenommen, meldet Interfax unter Berufung auf das russische Verteidigungsministerium. Erst am Dienstag waren Raketen in einem Fernsehturm in Kiew eingeschlagen, was nach Angaben der Regierung in Moskau ein gezielter Angriff auf die ukrainische Informationskriegführung gewesen sein soll.
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08:15
Russische und belarussische Athleten werden nun doch von den Paralympics in Peking ausgeschlossen. Das teilt das Internationale Paralympische Komitee mit. Zunächst hatte das Gremium entschieden, dass sie unter neutraler Flagge antreten dürften. Das hatte für scharfe Kritik gesorgt.
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08:00
Der Vorstoss der russischen Truppen auf Kiew kommt nach britischen Angaben weiterhin nur langsam voran. Die russische Armee habe in den vergangenen drei Tagen kaum erkennbare Fortschritte gemacht, teilt das Verteidigungsministerium in London auf Basis eines neuen geheimdienstlichen Lageberichts mit. Der Hauptteil der grossen russischen Kolonne, die auf Kiew vorrücke, sei noch mehr als 30 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt und werde durch den hartnäckigen ukrainischen Widerstand und technische Pannen aufgehalten. Zudem seien die Städte Charkiw, Tschernihiw und Mariupol weiterhin in ukrainischer Hand. Einige russische Truppen seien in die Stadt Cherson eingedrungen, aber die militärische Lage dort bleibe unklar.
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Frankreich rät seinen Bürgerinnen und Bürgern, Russland wenn möglich zu verlassen. Als Begründung nennt die Regierung in Paris die russische Invasion der Ukraine.
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07:40
Hochrangige chinesischen Behörden haben offenbar russische Regierungsvertreter Anfang Februar gebeten, nicht vor dem Ende der Olympischen Winterspiele in die Ukraine einzumarschieren. Die "New York Times" beruft sich bei der Meldung auf Vertreter der US-Regierung und einen aus Europa.
Das chinesische Aussenministerium weist die Medienberichte als falsch zurück.
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In #StPetersburg, #Russia, the police detained a well-known survivor of the Siege of Leningrad Yelena Osipova at an anti-war #protest: pic.twitter.com/QFhPrWKcCo
— Alex Kokcharov (@AlexKokcharov) March 2, 2022
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07:30
In der ukrainischen Hauptstadt Kiew kam es in der Nacht zu Donnerstag zu mehreren schweren Explosionen. Luftalarm wurde ausgelöst, wie die Agentur Unian berichtete. Auf Videos in sozialen Netzwerken waren mächtige Detonationen zu sehen. Ukrainische Medien berichteten von Kämpfen in Vororten der Millionenstadt. Dabei soll ein russisches Flugzeug abgeschossen worden sein. Die Angaben waren nicht unabhängig zu prüfen. Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko schrieb bei Telegram: "Der Feind versucht, in die Hauptstadt durchzubrechen."
In der ostukrainischen Stadt Isjum bei Charkiw wurden nach Angaben örtlicher Behörden bei einem Luftangriff acht Menschen getötet, darunter zwei Kinder. Medien zufolge wurde bei der Attacke in der Nacht zu Donnerstag ein mehrstöckiges Wohnhaus getroffen. In der Grossstadt Charkiw trafen demnach zwei Raketen ein Verwaltungsgebäude. Dabei sei auch die Mariä-Himmelfahrt-Kathedrale beschädigt worden. Die südukrainische Hafenstadt Mariupol mit rund 440'000 Einwohnern ist nach Angaben örtlicher Behörden nach Luftangriffen ohne Wasser, Heizung und Strom.
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07:00
In den sieben Tagen seit Beginn des russischen Einmarsches sind eine Million Menschen in die Nachbarländer der Ukraine geflohen. Das teilt der Chef des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR), Filippo Grandi, auf Twitter mit. "Für viele weitere Millionen in der Ukraine ist es an der Zeit, dass die Waffen schweigen, damit lebensrettende humanitäre Hilfe geleistet werden kann."
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06:30
Die japanischen Fluglinien Japan Airlines (JAL) und ANA setzen am Donnerstag alle Flüge von und nach Europa wegen Sicherheitsbedenken aus. "Wir beobachten die Situation ständig, aber angesichts der derzeitigen Lage in der Ukraine und der verschiedenen Risiken haben wir beschlossen, die Flüge zu streichen", sagt ein JAL-Sprecher Reuters. Auf der Website von ANA Cargo heisst es, die Aussetzung der Flüge sei auf die "hohe Wahrscheinlichkeit zurückzuführen, dass der Betrieb aufgrund der aktuellen Situation in der Ukraine Russland nicht überfliegen kann".
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04:55
Die US-Ratingagentur Moody's stuft nach dem Einmarsch in die Ukraine die Kreditwürdigkeit Russlands ab. Die Ratingnote wurde wegen der strengen Sanktionen der westlichen Länder auf "B3" von "Baa3" gesenkt, begründet Moody's den Schritt. Moody stuft demnach die Sicherung von Zins und Tilgung als gering ein. Zuvor hatte bereits die Ratingagentur Finch die Bonität Russlands auf Schrottniveau heruntergesetzt.
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03:30
Der Internetriese Amazon kündigt Hilfen für die Ukraine an. "Wir unterstützen humanitäre Hilfsorganisationen vor Ort mit Geldspenden von Amazon und unseren Mitarbeitern, mit Logistik, um Hilfsgüter zu den Bedürftigen zu bringen", schreibt CEO Andy Jassy auf Twitter. Der Konzern biete auch sein Fachwissen im Bereich der Cybersicherheit an.
Amazon, Lyft, Snap have all turned to Ukraine in recent years to hire engineers, and now many tech companies are chartering buses and planes to get their staff to safety https://t.co/ybD0tR1kXZ
— Forbes (@Forbes) March 3, 2022
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03:00
Die Vollversammlung der Vereinten Nationen hat am Mittwoch mit deutlicher Mehrheit den russischen Einmarsch in die Ukraine verurteilt. Für eine entsprechende Resolution stimmten auf der seltenen Notfallsitzung 141 Mitgliedsstaaten. Es enthielten sich 35 - einschliesslich China - und fünf stimmten dagegen, darunter Russland, Belarus und Syrien. In dem Text wird die russische "Aggression gegen die Ukraine" verurteilt und ein Abzug der russischen Truppen gefordert. Resolutionen der Vollversammlung sind nicht bindend, haben jedoch politisches Gewicht. Zudem können sie nicht durch ein Veto im Sicherheitsrat blockiert werden, wo Russland einen ständigen Sitz hat. Nach Angaben der UN war es die erste Notfallsitzung seit 1982.
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02:00
Eine Militärbeobachterin der Sonderbeobachtungsmission der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) ist am Dienstag während des Beschusses von Charkiw getötet worden. Sie sei ums Leben gekommen, "als sie in einer Stadt, die zu einem Kriegsgebiet geworden ist, Vorräte für ihre Familie besorgte, teilt die OSZE mit.
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01:30
Der deutsche Softwareriese SAP und sein US-Rivale Oracle setzen eigenen Angaben zufolge alle Aktivitäten in Russland aus. "Wir stellen unsere Geschäfte in Russland im Rahmen der Sanktionen ein und pausieren darüber hinaus alle Verkäufe von SAP-Dienstleistungen und -Produkten in Russland", teilt SAP-CEO Christian Klein mit. Das Unternehmen habe zusätzlich zu einer anfänglichen humanitären Unterstützung von einer Million Euro für die Ukraine "auch angeboten, unsere Büroflächen an Standorten in ganz Europa in Lager und Unterkünfte für Flüchtlinge umzuwandeln." Auch Oracle erklärt auf dem Kurznachrichtendienst, dass das Unternehmen bereits alle Aktivitäten in Russland eingestellt habe. Der ukrainische Minister für digitale Transformation hatte zuvor beide Unternehmen in einem Tweet um Unterstützung gebeten.
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01:15
Der russische Unternehmer Roman Abramowitsch will den englischen Fussball-Club FC Chelsea verkaufen und mit dem Geld nach eigenen Angaben den Opfern des Ukraine-Konflikts helfen. "Ich habe meine Entscheidungen immer im besten Interesse des Vereins getroffen", hiess es am Mittwoch in einer Erklärung des Vereins. Nun sei der Verkauf nach seiner Ansicht im Interesse des Clubs, der Fans, der Mitarbeiter sowie der Sponsoren und Partner. Er werde keine Rückzahlung seiner Darlehen an den Londoner Club verlangen, dem er nach Medienberichten insgesamt 1,5 Milliarden Pfund geliehen haben soll. "Für mich ging es nie um Geschäft oder Geld, sondern um die reine Leidenschaft für das Spiel und den Verein." Der Tabellendritte der englischen Premier League wird von dem Deutschen Thomas Tuchel trainiert.
Abramowitsch ordnete nach eigenen Angaben an, dass das Geld einer gemeinnützigen Stiftung zukommen solle. Diese werde "allen Opfern des Krieges in der Ukraine zugutekommen", als Soforthilfe und zur Unterstützung des langfristigen Wiederaufbaus. Der Schweizer Milliardär Hansjörg Wyss hatte bereits Intersse am FC Chelsea bekundet. Abramowitsch hatte den Verein vor 19 Jahren gekauft. Der Milliardär gilt als Vertrauter von Russlands Präsident Wladimir Putin.
Der umstrittene russisch-israelische Milliardär will den @ChelseaFC verkaufen und den Erlös für Opfer in der Ukraine spenden. Der Druck auf ihn steigt. Labour fordert Sanktionen, berichtet @PhilipPlickert aus London https://t.co/jdm8ijHRkv
— FAZ Wirtschaft (@FAZ_Wirtschaft) March 2, 2022
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01:00
Der Generalinspekteur der deutschen Bundeswehr, Eberhard Zorn, rechnet nicht mit einem schnellen Sieg der russischen Armee in der Ukraine. "Ich finde es beachtlich, wie lange die ukrainischen Streitkräfte und die Bevölkerung den Angriffen schon standhalten", sagt der ranghöchste deutsche Soldat. "Wir sehen jetzt, dass Putin seine Folgekräfte in den Krieg führt. Damit wird der vermehrte Einsatz von Luftstreitkräften und Artillerie einhergehen - auch gegen zivile Ziele." Die Moral der ukrainischen Bevölkerung sei enorm, das stütze die Armee. "Ob diese moralische Unterstützung auf der russischen Seite so vorhanden ist, wage ich zu bezweifeln."
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00:30
Der Internationale Strafgerichtshofs (IStGH) geht vor dem Hintergrund des russischen Einmarschs in die Ukraine nach dem Antrag von 39 Mitgliedstaaten möglichen Kriegsverbrechen nach. Die Untersuchung werde unverzüglich eingeleitet und umfasse alle früheren und aktuellen Vorwürfe von Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit oder Völkermord, die seit dem 21. November 2013 in irgendeinem Teil des ukrainischen Hoheitsgebiets begangen wurden, sagte der Chefankläger des Haager Gerichtshofs, Karim Khan.
(cash/Reuters)