18:05

Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz äussert die Erwartung, dass sich Beitrittskandidaten der Europäischen Union den verhängten Sanktionen gegen Russland anschliessen. Dies würde er sich auch für Serbien wünschen, sagt Scholz in Belgrad bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Präsident Aleksandar Vucic.

+++

+++

17:00

Polen will die Möglichkeiten zum Transport von Getreide aus der Ukraine ausweiten. "Wenn wir sehr intensiv daran arbeiten, können wir in nächster Zeit auf 1,5 Millionen Tonnen pro Monat kommen", sagte Landwirtschaftsminister Henryk Kowalczyk am Freitag nach einem Treffen mit EU-Landwirtschaftskommissar Janusz Wojciechowski. Gegenwärtig sei man dabei, die Abfertigungskapazitäten an den polnisch-ukrainischen Grenzübergängen zu erhöhen.

+++

16:35

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj würdigt bei einem Besuch des britischen Verteidigungsministers Ben Wallace die Ukraine-Politik der Londoner Regierung. Grossbritannien zeige Führungsstärke und unterstütze sein Land im Kampf gegen die russische Invasion, erklärt Selenskyj. Im Krieg zeige sich, wer nicht nur strategische, sondern echte Freunde der Ukraine seien. "Und ich glaube, Grossbritannien ist ein Freund", betont Selenskyj. "Waffen, Geld und Sanktionen - das sind die drei Dinge, mit denen Grossbritannien kontinuierlich seine Führungsstärke zeigt." Die Ukraine hat von westlichen Staaten - nicht zuletzt von Deutschland - wiederholt mehr Unterstützung gefordert.

+++

16:10

Die britische Regierung führt Gespräche mit der ukrainischen Regierung über die Lage von zwei britischen Kämpfern, die in der pro-russischen Separatisten-Region Donezk zum Tode verurteilt wurden. Aussenministerin Liz Truss habe mit ihrem ukrainischen Amtskollegen über die Gefangenschaft der beiden gesprochen, sagt ein Regierungssprecher. Mit den Russen habe man kein regelmässigen Kontakt. Man wolle so schnell wie möglich eine Freilassung erreichen. Neben den beiden Briten, wurde auch ein marokkanischer Kämpfer zur Tode verurteilt.

+++

+++

15:05

Die Blockade der ukrainischen Schwarzmeerhäfen könnte im nächsten Jahr Hungersnot bei Millionen Menschen auslösen. Dies bedeute für elf bis 19 Millionen Menschen Hunger, erklärt ein Direktor der UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft. Diese Schätzung stütze sich auf den Rückgang der Nahrungsmittel-Exporte aus der Ukraine und Russland. Auf die beiden Länder entfällt fast ein Drittel der weltweiten Weizenlieferungen. Vor allem ärmere Länder im Norden Afrikas und im Nahen Osten seien betroffen.

+++

13:50

Die Schweiz übernimmt nach Angaben des Wirtschaftsministeriums auch die neuen Sanktionen der Europäischen Union (EU) gegen Russland und Belarus. Dieses sechste Sanktionspaket der EU umfasse unter anderem ein Embargo auf Rohöl und bestimmte Erdölerzeugnisse aus Russland und trete bis Anfang 2023 schrittweise in Kraft.

Zudem unterstelle die Schweiz weitere gut 100 Personen und Organisationen Finanz- und Reisesanktionen. Dazu gehörten Oligarchen und deren Familienangehörige, darunter die Frau des Milliardärs Andrej Melnitchenko. Dieser hatte Alexandra Melnitchenko am 8. März und damit einen Tag, bevor er selbst auf die Sanktionsliste gesetzt worden war, die Kohlenfirma Suek und den Düngemittelkonzern Eurochem übertragen. Und schliesslich habe die Schweiz den Ausschluss von vier Banken, darunter der Sberbank, aus dem Nachrichtensystem Swift genehmigt.

+++

11:40

Der deutsche Gesundheitsminister Karl Lauterbach sagt der Ukraine die Hilfe Deutschlands bei der Versorgung von Kriegsopfern zu. Der SPD-Politiker hielt sich am Freitag in Lwiw im Westen des Landes auf, wie sein Ministerium mitteilte. Bei seinem Besuch nahm der Minister demnach an einer Geberkonferenz für den Aufbau eines Reha-Zentrums für Kriegsversehrte teil. Zudem wollte er mehrere Krankenhäuser besuchen. Ziel sei es, die Ukraine beim Aufbau von Trauma-Zentren für Verletzte, bei der Versorgung mit Prothesen und beim Einsatz von deutschen Ärztinnen und Ärzten zu unterstützen.

+++

10:25

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach ist in der Ukraine eingetroffen. Bei einem Besuch in Lwiw im Westen des Landes nimmt der SPD-Politiker nach Angaben seines Ministeriums an einer Geberkonferenz für den Aufbau eines Reha-Zentrums für Kriegsversehrte teil und besucht mehrere Krankenhäuser. Ziel sei es, die Ukraine beim Aufbau von Trauma-Zentren für Verletzte, bei der Versorgung mit Prothesen und beim Einsatz von deutschen Ärztinnen und Ärzten zu unterstützen. "Kinder treten auf Minen, verlieren Gliedmassen", erklärt der Minister. "Die humanitären Folgen dieses barbarischen Angriffskrieges gegen die Menschen in der Ukraine sind unermesslich." Deshalb helfe Deutschland auch gezielt bei der Gesundheitsversorgung der Menschen.

+++

09:30

Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban warnt vor den Folgen eines EU-Embargos gegen russisches Gas. Ein solches würde die europäische Wirtschaft zerstören, die bereits unter steigender Inflation wegen der höheren Energiepreise leide, sagt Orban im staatlichen Hörfunk. Ohne die von seiner Regierung eingeführten Preisdeckel für einige Grundnahrungsmittel, Kraftstoffe und Energiebereiche würde die im Mai bereits auf 10,7 Prozent hochgeschnellte Inflationsrate auf 15 oder 16 Prozent steigen.

+++

07:15

Die Europäische Kommission wird informierten Kreisen zufolge voraussichtlich nächste Woche empfehlen, der Ukraine den Kandidatenstatus zu gewähren - ein wichtiger Schritt auf dem langen Weg zur EU-Mitgliedschaft.

+++

03:30

Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) wird am Freitag den ukrainischen Agrarminister Mykola Solskyj in Kiew treffen. Wie die Düsseldorfer "Rheinische Post" vorab berichtet, folgt der Minister damit der Einladung seines ukrainischen Amtskollegen und wird sich insgesamt zwei Tage in der Ukraine aufhalten. Bei dem Besuch gehe es ihm um die Anerkennung der ukrainischen Landwirte, sagt Özdemir der Zeitung in einem Interview: "Sie leisten Übermenschliches, in dem sie ihr Land verteidigen und gleichzeitig dafür sorgen, dass die Ukraine und die Welt mit Lebensmitteln versorgt werden." Der Minister betont ausserdem, dass es ihm persönlich ein Anliegen sei, Solidarität mit den Ukrainern in schwierigen Zeiten zu zeigen.

+++

01:30

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj vermeldet in seiner abendlichen Videoansprache positive Nachrichten aus der südöstlichen Region Saporischschja. Dort sei es ukrainischen Streitkräften gelungen, russische Truppen abzuwehren. Ausserdem rücke das ukrainische Militär in der Region Charkiw vor. Währenddessen erklärt der Gouverneur der Region Luhansk, Serhiy Haidai, über seinen Telegram-Kanal, dass Sjewjerodonezk weiter unter starkem Beschuss steht. "Sie haben eines der Symbole von Sjewjerodonezk zerstört - die Eisarena. Sie haben das Gebäude mit Granaten beschossen", postet Haidai gemeinsam mit einem Bild von schwelenden Ruinen des Gebäudes.

+++

23:45

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in der Ukraine ist im Auftaktquartal um 15,1 Prozent eingebrochen im Vergleich zum selben Vorjahreszeitraum. Das teilt das nationale Statistikamt in einer ersten Analyse mit. Im vergangenen Jahr war die Wirtschaftleistung in der Ukraine um 3,4 Prozent gewachsen verglichen mit 2020. Die Weltbank rechnet wegen des Kriegs für 2022 mit einem Einbruch des BIP in der Ukraine um 45,1 Prozent. Die russischen Truppen waren am 24. Februar in der Ukraine einmarschiert.

+++

21:30

Die von der Regierung in Moskau unterstütze selbsternannte Volksrepublik Luhansk will Getreide aus eingenommenen Gebieten mit der Bahn nach Russland liefern. Das berichtet die Nachrichtenagentur Tass. "Morgen ist ein historischer Moment - die ersten Waggons mit Getreide werden nach Russland fahren, 50 Waggons, mehr als 3000 Tonnen", zitiert Tass Landwirtschaftsminister Juri Pronko. Laut Tass lagern 300.000 Tonnen Weizen und 200.000 Tonnen Sonnenblumenkerne in Speichern in "befreiten" Gebieten. Die Ukraine wirft Russland vor, Getreide aus eroberten Gebieten zu stehlen.

+++

20:45

Russlands Präsident Wladimir Putin sieht im Krieg in der Ukraine Parallelen mit dem Vorgehen von Zar Peter dem Grossen. Der Zar habe einen 21-jährigen Krieg gegen Schweden geführt, um sich etwas zurückzunehmen, was Russland gehörte, sagt er anlässlich des 350. Geburtstages des Herrschers. "Offenbar ist auch uns die Aufgabe zugefallen, (das, was Russland gehört) zurückzugeben und (das Land) zu stärken", sagt Putin.

+++

20:15

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj verfügt per Dekret ein Einreiseverbot gegen Russlands Präsidenten Wladimir Putin und Dutzende weitere Vertreter des russischen Staates. Zudem werden Vermögenswerte der aufgelisteten Personen eingefroren, geht aus der präsidialen Web-Seite hervor. Die Sanktionen werden offenkundig keine grosse Auswirkungen haben und werden vor allem als symbolisch gewertet.

+++

19:30

Die russischen Energie-Einnahmen dürften nach Einschätzung eines US-Regierungsvertreters derzeit höher sein als kurz vor dem Ukraine-Krieg. Grund dafür sei, dass die weltweiten Preisanstiege die Auswirkungen der westlichen Sanktionen zur Beschränkung der Energieverkäufe wettmachten, sagt der US-Sondergesandte für Energiesicherheit, Amos Hochstein, zu Abgeordneten bei einer Anhörung. Zudem sei der Anstieg der globalen Ölnachfrage seitens der Verbraucher im Zuge der Abschwächung der Corona-Pandemie stärker ausgefallen als man vorhergesagt habe. Dies habe auch zu Preissprüngen geführt. Zugleich sei es Russland gelungen, Öl mit Rabatt an andere Abnehmer zu verkaufen.

+++

18:30

Das Aussenministerium in Moskau warnt, Cyber-Angriffe auf russische Infrastruktur könnten zu einer direkten militärischen Konfrontation mit dem Westen führen. Das Ministerium erklärt, es habe Attacken auf staatliche Einrichtungen und wichtige Infrastruktur-Bereiche gegeben. Die Verantwortlichen sässen in den USA und in der Ukraine. Am Wochenende war die Internet-Seite des Bauministeriums gehackt worden. Eine Internet-Suche nach dem Ministerium führte zu einer Seite mit der Losung "Ruhm der Ukraine".

+++

 

(cash/Reuters/AWP/Bloomberg)