18:10

Ein ausländisches Schiff unter der Flagge von Dominica ist nach ukrainischen Angaben im Hafen von Mariupol von einer russischen Rakete getroffen worden. "Das Schiff stand in Flammen, alle zwölf Besatzungsmitglieder wurden auf ein anderes Schiff gebracht", sagt der stellvertretende Chef der ukrainischen See-Aufsicht, Viktor Wyschnow, zu Reuters. Ein Seemann sei medizinisch behandelt worden.

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17:55

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Vereinten Nationen (UN) zu einer Reform des Veto-Systems im Sicherheitsrat aufgefordert, mit dem unter anderem Russland Resolutionen blockieren kann. Alles müsse getan werden, damit das internationale Gremium effektiv handeln könne, sagte Selenskyj in einer Video-Ansprache vor dem Sicherheitsrat in New York.

Russland gehört aus historischen Gründen mit den USA, China, Frankreich und Grossbritannien zu den ständigen Mitgliedern im UN-Sicherheitsrat, die mit ihrem Veto-Recht Entscheidungen stoppen können. Schon vor dem Krieg in der Ukraine hat es immer wieder Blockaden in dem Gremium gegeben.

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17:40

Der russische Gasriese Gazprom beruft seine Vertreter im Management der bisherigen Deutschland-Tochter Gazprom Germania und ihrer Beteiligungen ab. Gazprom Germania und die Firma Gazprom Marketing & Trading dürften nicht mehr die Marke Gazprom verwenden, teilte Gazprom mit. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hatte am Montag Gazprom Germania bis Ende September unter die Treuhandschaft der Bundesnetzagentur gestellt. Er reagierte damit auf die Ankündigung Gazproms, die Tochter aufzugeben.

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17:25

Nach einer Diskussion mit Aussenminister Ignazio Cassis über die Sanktionspolitik der Schweiz gegenüber Russland hat sich die Aussenpolitische Kommission des Nationalrats (APK-N) gegen unmittelbare Korrekturanträge ausgesprochen. Ein Handelsstopp mit russischem Gas scheiterte knapp.

Mit 13 zu 12 Stimmen lehnte es die Kommission ab, den physischen Handel und den Transithandel mit Gas, Erdöl und Kohle von Unternehmen zu verbieten, die sich mehrheitlich im Besitz der russischen Föderation oder von Personen befinden, die enge geschäftliche Beziehungen zum Kreml aufweisen.

Der Handelsstopp sollte gemäss Motion sofort und bis zum Ende des Krieges in der Ukraine gelten, wie die Parlamentsdienste am Dienstag mitteilten.

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17:05

Justizministerin Karin Keller-Sutter hat zu den Ereignissen in Butscha Stellung bezogen: "Auf jeden Fall ist es so, dass die Bilder, die wir von diesem Massaker sehen, nahelegen, dass es sich um Kriegsverbrechen handeln könnte", sagte sie zum "SRF". Pikant: Bundesrats- und FDP-Parteikollege Ignazio Cassis wählte am gestrigen Montag weniger deutliche Worte: In der Diplomatie sei man vorsichtig, so der Aussenminister. "Kriegsverbrechen ist ein Entscheid eines Gerichtshofs und nicht ein Wort der Politik."

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16:40

Schweden hat nach Behördenangaben vorläufige Ermittlungen wegen möglicher Kriegsverbrechen in der Ukraine eingeleitet. Ziel sei es, so früh wie möglich Beweise zu sammeln, die schwedischen oder internationalen Gerichten vorgelegt werden könnten, erklärt die Staatsanwaltschaft. Sie fordert Opfer und Zeugen auf, sich an die Behörden zu wenden. "Auf Basis der vorliegenden Informationen zur Situation in der Ukraine gibt es Grund zu der Annahme, dass schwerwiegende Kriegsverbrechen begangen wurden." Das russische Präsidialamt weist entsprechende Vorwürfe entschieden zurück.

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16:25

Der Krieg in der Ukraine bremst die Autoproduktion in Deutschland spürbar. Die Branche schraubte ihre Prognose für das Gesamtjahr zurück. Der Branchenverband VDA rechnet für 2022 nur noch mit einem Produktionsplus von sieben Prozent auf 3,3 Millionen Autos, bislang hatte er 13 Prozent Zuwachs vorausgesagt. Auch die Auslandsproduktion werde mit zwei Prozent auf 9,6 Millionen Fahrzeuge nur noch halb so stark steigen wie zuletzt angenommen, teilte der VDA am Dienstag mit.

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15:55

Die westlichen Verbündeten werden nach Angaben von Nato-Chef Jens Stoltenberg am Mittwoch und Donnerstag über weitere Waffenlieferungen an die Ukraine diskutieren. Dabei werde es auch um "High-End"-Waffensysteme, Munition und medizinische Ausrüstung gehen. Stoltenberg fügt hinzu, man sehe derzeit eine Reorganisation der russischen Truppen, auf die aber eine grosse, neue Offensive folgen werde.

Zum ausführlichen Bericht geht es hier

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15:35

Tschechien hat einem Medienbericht zufolge mehrere Panzer des Typs T-72 in die Ukraine transportieren lassen. Zudem seien BVP-1 Kampffahrzeuge des Nato- und EU-Mitgliedslands übergeben worden, berichtet das tschechische Fernsehen.

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15:10

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen nennt Details des vorgeschlagenen neuen Sanktionspakets gegen Russland. Bei dem geplanten erweiterten Ausfuhrverbot unter anderem von Halbleitern und Quantencomputern gehe es um ein Volumen von zehn Milliarden Euro. Bei den Import-Verboten etwa von Holz, Zement, Kaviar und Wodka gehe es um ein Volumen von 5,5 Milliarden Euro, bei dem von Kohle um vier Milliarden Euro. Man arbeite zudem an weiteren Sanktionen, etwa dem Verbot von Ölimporten.

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14:55

Grossbritannien ordnet angesichts der Energie-Kapriolen im Zuge der westlichen Sanktionen gegen Russland eine Prüfung der Gewinnung von in Gestein eingeschlossenem Erdgas an. Alle Möglichkeiten zur Energieversorgung müssten angesichts der explodierenden Preise für Gas und Öl untersucht werden, erklärt Wirtschaftsminister Kwasi Kwarteng. Das sogenannte Schiefergas wird mit der Fracking-Methode gewonnen. Das umstrittene Verfahren belastet die Umwelt und wird von Naturschützern abgelehnt.

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14:45

Polen unterzeichnet einen Vertrag zum Kauf von 250 US-Panzern des Typs "Abrams" von General Dynamics. Das Geschäft habe ein Volumen von etwa 4,75 Milliarden Dollar, gibt Polens Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak bekannt. Die ersten Panzer sollen im Laufe dieses Jahres geliefert werden.

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14:10

Die EU-Kommission bereitet wegen des Kriegs in der Ukraine Einschränkungen von Kohleimporten aus Russland vor. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Dienstag aus EU-Kreisen. Demnach sind russische Kohleimporte Teil des nächsten Sanktionspakets gegen Russland. Genaueres, etwa ab wann und in welchem Umfang Kohleimporte aus Russland gestoppt werden könnten, war zunächst nicht bekannt. Man sei noch in der Abstimmung, hiess es. Nach Angaben von Diplomaten will die Kommission das Sanktionspaket noch am Dienstag den EU-Ländern vorlegen. Diese müssen dann darüber abstimmen.

Den vollständigen Bericht finden Sie hier.

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13:55

Österreichs Aussenminister Alexander Schallenberg hat sich vehement gegen einen Importstopp für russisches Gas in die EU ausgesprochen. "Es wird nicht funktionieren", sagte Schallenberg am Dienstag in Berlin vor Journalisten und verwies auf schwerwiegende wirtschaftliche Folgen. Er kritisierte zudem die Fixierung der Debatte auf einen Importstopp für Energie. "Wir haben doch noch ganz andere Pfeile im Köcher", sagte er. Es habe dieselbe Fixierung auf ein einziges Sanktions-Thema auch bei den Debatten um Nord Stream 2 und das internationale Zahlungssystem Swift gegeben. Deutschland und Österreich seien auch bei weitem nicht die einzigen EU-Länder, die ein Problem damit hätten, sofort auf russisches Gas zu verzichten. Schallenberg verwies etwa auf Tschechien, die Slowakei und Ungarn. "Wir müssen einfach realistisch bleiben", sagte er.

Nach seinen Informationen sei ein Gas-Boykott auch nicht Teil des nächsten EU-Sanktionspakets gegen Russland, das gerade geschnürt werde, sagte Schallenberg. Alle EU-Staaten würden aber intensiv daran arbeiten, die Abhängigkeit von russischen Lieferungen so schnell wie möglich zurückzufahren.

Zuletzt hatte sich bereits Österreichs Bundeskanzler Karl Nehammer gegen eine Gas-Importstopp ausgesprochen.

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13:45

Die USA haben die Bedienung von Dollar-Schulden von russischen Staatskonten bei US-Banken unterbunden und damit den Druck auf Moskau erhöht, alternative Quellen für die Bezahlung von Anleiheinvestoren zu finden. Damit soll Russland laut Regierungsangaben gezwungen werden, zwischen drei hässlichen Optionen zu wählen: Dem Abbau von im Land gehaltenen Dollarreserven, die Verwendung laufender Einnahmen -- oder Zahlungsunfähigkeit. Der Vorwurf russischer Gräueltaten in der Ukraine hat den Druck auf die EU erhöht, ihre Sanktionen auf den russischen Öl- und Kohlesektor auszudehnen. Deutschland und andere Staaten zögern bislang. Bundespräsident und Ex-Aussenminister Frank-Walter Steinmeier hat unterdessen erstmals persönliche Fehler in der Russlandpolitik eingestanden mit den Worten: "Wir sind gescheitert". 

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11:55

Die russische Medienaufsicht fordert von der Online-Enzyklopädie Wikipedia die Löschung von Angaben zum Krieg in der Ukraine. Wikipedia veröffentliche falsche Informationen, teilt die Behörde mit. "Material mit ungenauen Informationen von öffentlichem Interesse" über die Situation in der Ukraine müsse entfernt werden. Andernfalls drohe eine Geldstrafe von bis zu vier Millionen Rubel (rund 44.000 Euro).

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11:30

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen wird diese Woche für ein Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj nach Kiew reisen. Sie werde begleitet vom EU-Aussenbeauftragten Josep Borrell, teilte ihr Sprecher am Dienstag auf Twitter mit.

Das Treffen werde vor der für Samstag in Warschau geplanten Geberkonferenz stattfinden, bei der Geld für die Millionen Flüchtlinge und Vertriebenen des Ukraine-Kriegs gesammelt werden soll. Den genauen Tag wollte eine Sprecherin auf Nachfrage nicht nennen.

Bereits in der vergangenen Woche war EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola nach Kiew gereist. Sie traf Selenskyj sowie Vertreter der ukrainischen Regierung. Die Malteserin sicherte der Ukraine bei ihrem Besuch weitreichende Unterstützung der EU zu. "Wir werden helfen, Eure Städte wieder aufzubauen", sagte sie.

Zuvor waren seit Beginn des russischen Kriegs gegen die Ukraine am 24. Februar nur wenig ranghohe Politiker in das Land gereist. Mitte März reisten die Regierungschefs aus Polen, Tschechien und Slowenien nach Kiew, um ein Zeichen der Solidarität mit der Ukraine zu setzen.

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10:55

Russland wirft der Ukraine vor, mit Spezialeinheiten angebliche Tötungen von Zivilisten in ukrainischen Städten inszeniert zu haben, um Propaganda in den westlichen Medien zu verbreiten. "Soldaten des 72. ukrainischen Hauptzentrums für psychologische Einsätze führten am 4. April in einem Dorf 23 Kilometer nordwestlich von Kiew eine weitere Inszenierung von Filmaufnahmen von Zivilisten durch, die angeblich durch das gewaltsame Vorgehen der russischen Streitkräfte getötet wurden", teilt das russische Verteidigungsministerium mit. Ähnliche Ereignisse seien von ukrainischen Spezialkräften in Sumy, Konotop und anderen Städten organisiert worden.

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10:45

Trotz bekannt gewordener schwerer Verbrechen an Zivilisten im Umland von Kiew gehen die Friedensverhandlungen zwischen der Ukraine und Russland Angaben aus Moskau zufolge weiter. "Derzeit laufen intensive Verhandlungen mit der ukrainischen Seite im Videoformat", sagte Russlands Vize-Aussenminister Andrej Rudenko am Dienstag in einem Interview der Agentur Interfax. Solange es noch keine Einigung über ein abschliessendes Dokument gebe, sei es aber zu früh, um beispielsweise über ein Treffen von Russlands Aussenminister Sergej Lawrow und seinem ukrainischen Kollegen Dmytro Kuleba zu sprechen.

Lawrow und Kuleba hatten sich am 10. März im türkischen Antalya getroffen. Später verhandelten in der Türkei auch die Delegationen beider Länder miteinander.

Am vergangenen Wochenende hatten Bilder von den Leichen vieler Zivilisten in der Kleinstadt Butscha bei Kiew international für Entsetzen gesorgt. Die Ukraine spricht von schweren Kriegsverbrechen und "Völkermord" und macht dafür russische Truppen verantwortlich. Dennoch betonte auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zuletzt, dass die Verhandlungen mit Russland fortgesetzt werden sollen. Moskau bestreitet die Schuld am Tod der Zivilisten.

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10:10

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj setzt auch nach den schockierenden Bildern aus Butscha weiter auf Verhandlungen mit Russland. Dies sei zwar schwer, aber die einzige Option, sagt Selenskyj im staatlichen Fernsehen. Es könne aber sein, dass es kein persönliches Treffen zwischen ihm und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin geben werde. Selenskyj bekräftigt zugleich, dass die Ukraine Sicherheitsgarantien brauche. Sonst drohe, dass Russland in zwei Jahren zurückkomme. Zum Streit über die ostukrainische Region Donbass sagt er, man werde sich nicht in allen Punkten auf einmal einigen können, aber man sollte daran arbeiten.

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09:30

Die Zimmer-Vermittlungsplattform AirBnB bietet wegen der russischen Invasion in die Ukraine keine Unterbringungen mehr in Russland und Belarus an. Zum einen seien keine Reservierungen mehr für diesen beiden Länder möglich und zum anderen könnten Menschen von dortaus auch keine Buchungen mehr vornehmen, teilt der US-Konzern mit. Alle bisherigen Reservierungen seien storniert worden.

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09:15

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat ausgeschlossen, dass der Westen mit Russland unter Präsident Wladimir Putin wieder normale Beziehungen haben kann. Er wisse nicht, wie sich Russland weiter entwickele, sagt er im ZDF. "Ich bin sicher, es wird mit dem Russland unter Putin keine Rückkehr zur Normalität, zum Status quo ante geben", fügt er hinzu.

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08:10

Ukrainische Streitkräfte haben nach britischen Angaben wichtige Gebiete im Norden des Landes zurückerobert. Sie zwangen russische Truppen zum Rückzug aus Gegenden nördlich der Hauptstadt Kiew und rund um die Stadt Tschernihiw, wie das Verteidigungsministerium in London unter Berufung auf den britischen Militärgeheimdienst mitteilt. Die Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig bestätigen.

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07:55

Westafrika steht kurz vor der schlimmsten Nahrungsmittelkrise seit zehn Jahren. Davor warnten elf internationale Hilfsorganisationen - darunter Oxfam, Save the Children und World Vision - vor einer EU-Konferenz zur Lebensmittel- und Ernährungskrise in der Sahelzone mit. Man sei besorgt, dass der Krieg in der Ukraine die ohnehin katastrophale Situation verschlimmern werde. Geberländer hätten angedeutet, dass sie finanzielle Mittel für Afrika kürzen könnten. Dabei könnten in Westafrika bald knapp 40 Millionen Menschen hungern.

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07:05

Das ukrainische Verteidigungsministerium rechnet mit weiteren russischen Angriffen auf die die belagerte Millionenstadt Charkiw im Osten der Ukraine. Russische Truppen bereiteten sich darauf vor, die Stadt zu erobern, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums in Kiew, Olexander Motusjanyk, nach Angaben der "Ukrajinska Prawda". Auch in anderen Gebieten im Osten der Ukraine erhielten russische Truppen Verstärkung.

Bei russischen Angriffen auf die südukrainische Stadt Mykolajiw wurden nach ukrainischen Angaben mehrere Menschen getötet und verletzt. Der Gouverneur des Gebietes, Witalij Kim, berichtete von 11 Getöteten und 62 Verletzten. In der Nacht gab es Luftalarm auch in den Gebieten Poltawa, Charkiw, Dnipropetrowsk sowie in den Gebieten Sumy, Tschernihiw, Luhansk, Donezk und Saporischschja.

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06:50

Die Nato kommt mit ihren Bemühungen um eine Verstärkung der Ostflanke voran. Wie eine Sprecherin des Militärbündnisses der Deutschen Presse-Agentur bestätigte, haben die vier neuen multinationalen Gefechtsverbände in Ungarn, Rumänien, Bulgarien und der Slowakei die erste Stufe der Einsatzbereitschaft erreicht. Ihr Aufbau war erst vor einigen Wochen angekündigt worden.

Den vollständigen Bericht finden Sie hier.

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06:25

Die USA tragen Beweismaterial zusammen, um Russland und Präsident Wladimir Putin wegen Kriegsverbrechen vor den Internationalen Strafgerichtshof oder ein anderes Gericht zu bringen. Da Russland ständiges Mitglied im UN-Sicherheitsrat sei, könne jegliches Verfahren, um Russland zur Rechenschaft zu ziehen, dort von der Regierung in Moskau blockiert werden, sagte der nationale Sicherheitsberater der USA, Jake Sullivan. Noch gebe es keine Beweise, dass die Gräuel in der ukrainischen Stadt Butscha als Völkermord einzustufen seien. Die USA hätten sich aber an vier Stellen gewandt, um die Beweise für ein Verfahren zu bekommen. Dazu gehörten die Informationen, die die USA und befreundete Länder unter anderem von Geheimdiensten hätten, Beobachtungen der Ukrainer im Land selbst, Erkenntnisse von internationalen Organisationen wie den Vereinten Nationen sowie Interviews, die weltweit von unabhängigen Medien geführt worden seien.

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06:10

Der frühere russische Präsident Dmitri Medwedew reagiert auf die Ausweisung russischer Diplomaten aus mehreren Ländern. Russland werde auf die gleiche Weise reagieren und die Türen zu den westlichen Botschaften zuschlagen, sagte Medwedew:"Das wird für alle billiger sein. Und dann werden wir uns am Ende nur noch mit dem Gewehr im Anschlag gegenüberstehen".

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05:55

Die spanische Polizei hat auf Ersuchen der USA eine Yacht des russischen Oligarchen Viktor Vekselberg festgesetzt. Das Schiff mit dem Namen "Tango" liegt jetzt in Mallorca. Den Wert der "Tango" schätzt das amerikanische Justizministerium (DOJ) auf mindestens 90 Millionen US-Dollar, wie das DOJ am Montag mitteilte.

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05:45

Die ukrainischen Behörden haben nach eigenen Angaben die Kontrolle über die gesamte Region Kiew und andere Bezirke wiederhergestellt. In seiner abendlichen Videoansprache sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, in den Regionen Kiew, Tschernihiw und Sumy weiter nördlich und östlich hätten die Besatzer Dinge getan, die die Einheimischen nicht einmal während der Nazi-Besetzung vor 80 Jahren erlebt hätten.

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02:00

Der russische Botschafter bei den Vereinten Nationen, Wassily Nebensia, reagiert offensichtlich irritiert auf den Versuch der USA, die Mitgliedschaft Russlands im UN-Menschenrechtsrat suspendieren zu lassen."Dies ist wieder einmal beispiellos und wird die Friedensgespräche zwischen Russland und der Ukraine weder erleichtern noch fördern noch unterstützen", sagte Nebensia auf einer Pressekonferenz in New York. Er wiederholte, Russland bestreite die Vorwürfe von Gräueltaten in Butscha. Das gezeigte Filmmaterial sei "inszeniert" worden. Der ukrainische Aussenminister Dmytro Kuleba sagt indessen, es sei "kein Platz für Russland im UN-Menschenrechtsrat".

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00:45

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will am Dienstag vor dem UN-Sicherheitsrat sprechen. In Butscha seien mindestens 300 Zivilisten getötet worden, in Borodyanka und anderen Städten könne die Zahl noch höher sein. "Wir sind an einer möglichst vollständigen und transparenten Untersuchung interessiert", sagt Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Die Ergebnisse der Untersuchung müssten der gesamten internationalen Gemeinschaft bekannt gegeben und erläutert werden. Es sei wichtig, dass Journalisten aus aller Welt nach Butscha und andere Orte reisten, um die Ermordung von Zivilisten vor Ort zu dokumentieren.

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00:05

Filip Thon, Deutschland-Chef des Energieversorgers E.ON, bereitet die Verbraucher auf drastische Preiserhöhungen für Strom und Gas vor. "Wir müssen diese beispiellose Lage auf dem Markt in unserer Preisgestaltung auch anteilig abbilden, versuchen aber so viel wie möglich abzufedern", sagt Thon dem "RedaktionsNetzwerk Deutschland" (RND/Dienstag). Die Preise im Grosshandel für Erdgas würden im Vergleich zum Frühjahr 2020 zum Teil um das 20-fache höher liegen. Bei Strom gebe es Aufschläge um das Achtfache. Wie stark die Erhöhungen konkret ausfallen werden, könne aktuell noch nicht seriös prognostiziert werden. Der Manager betont aber: "In der Stromgrundversorgung wurden bereits mehr als 1000 Erhöhungen angekündigt und zum Teil schon durchgeführt. Da geht es um Aufschläge von durchschnittlich 35 Prozent."

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22:50

Russland wird nach Aussagen seines UN-Gesandten Beweise vorlegen, dass es keine Zivilisten in der Ukraine getötet hat und auch nicht an den Vorkommnissen in Butscha beteiligt war. "Wir haben empirische Beweise, um das zu belegen", sagt Wassili Nebensja. "Wir beabsichtigen, sie dem Sicherheitsrat so schnell wie möglich vorzulegen, so dass die internationale Gemeinschaft nicht von der falschen Erzählung aus Kiew und seinen westlichen Unterstützern in die Irre geführt wird."

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21:50

Die USA gehen davon aus, dass Russland seine Truppen im Osten der Ukraine aufstockt. Zehntausende Soldaten sollten offenbar dorthin verlegt werden, sagt der nationale Sicherheitsberater Jake Sullivan.

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21:45

Die US-Regierung will in dieser Woche neue Sanktionen gegen Russland bekanntgeben. Das teilt der nationale Sicherheitsberater der USA, Jake Sullivan, mit. Zudem wollten die USA der Ukraine in den kommenden Tagen weitere militärische Hilfen zusagen.

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21:30

Frankreich weist nach Informationen eines Insiders 35 russische Diplomaten aus. Das Aussenministerium hat zuvor mitgeteilt, dass es zahlreiche Diplomaten des Landes verweisen wolle, da sie die nationale Sicherheit gefährdeten. Der Schritt sei Teil einer europäischen Initiative.

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20:50

Die Mitgliedsländer der Euro-Zone sind nach Worten von Eurogruppen-Chef Paschal Donohoe bereit, die Sanktionen gegen Russland zu verschärfen. Zudem stehe die Euro-Zone parat, dem ukrainischen Volk zu helfen, sagt Donohoe nach einem Finanzministertreffen in Luxemburg. Die Minister der Eurogruppe hätten aber noch nicht über die Details der möglichen Strafmassnahmen beraten.

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19:55

Die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel verteidigt ihre Entscheidung, einen Nato-Beitritt der Ukraine 2008 abgelehnt zu haben. Merkel stehe zu ihrer Entscheidung im Zusammenhang mit dem damaligen Nato-Gipfel in Bukarest, teilt eine Sprecherin auf Anfrage mit. "Angesichts der in Butscha und anderen Orten der Ukraine sichtbar werdenden Gräueltaten finden alle Anstrengungen der Bundesregierung und der internationalen Staatengemeinschaft, der Ukraine zur Seite zu stehen und der Barbarei und dem Krieg Russlands gegen die Ukraine ein Ende zu bereiten, die volle Unterstützung der Bundeskanzlerin a.D.", fügt sie hinzu.

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(cash/Reuters/AWP/Bloomberg)