In Ungarn bekam "Sputnik V" am Donnerstag die erste Notzulassung in der EU. Eine zweite Behörde muss allerdings noch zustimmen. Der rechtsnationale Ministerpräsident Viktor Orban klagt, dass sein Land mit knapp zehn Millionen Einwohnern zu wenig Impfstoff von der EU erhalte. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hat bislang zwei Impfstoffe westlicher Produzenten - den von Biontech-Pfizer und den von Moderna - für den Gebrauch in der EU zugelassen.
Dem Kreml zufolge besprachen Russlands Präsident Wladimir Putin und EU-Ratspräsident Charles Michel in einem Telefonat am Freitag die Möglichkeiten einer gemeinsamen Herstellung von Impfstoff. Russland strebt eine Registrierung von "Sputnik V" in der Europäischen Union an. Ein entsprechender Antrag liegt bereits bei der EMA.
In Russland selbst zeigen Umfragen immer wieder eine verhältnismässig geringe Impfbereitschaft. Die Zeitung "Kommersant" zitierte Experten, die das auf Misstrauen gegenüber offiziellen Informationen zurückführten sowie auf die Sorge, "Sputnik V" könne nicht ausreichend getestet sein. Ausserdem fehle es an prominenten Vorbildern: So hat sich etwa Putin bislang nicht impfen lassen./haw/DP/jha
(AWP)