Von einer Schlichtung würde er sich in diesem Fall wenig versprechen, sagte Werneke auf Nachfrage. "Ich wüsste nicht, was bei einer Schlichtung rauskommen sollte, was man nicht bei direkten Verhandlungen erreichen könnte."

In den Verhandlungen für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen fordern die Gewerkschaft Verdi und der Beamtenbund dbb 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Bei der zweiten Verhandlungsrunde hatte es vergangene Woche noch keine Einigung gegeben. Ein Angebot der Arbeitgeber hatten die Gewerkschaften als unzureichend zurückgewiesen. Das Angebot umfasst unter anderem eine Entgelterhöhung von insgesamt fünf Prozent in zwei Schritten und Einmalzahlungen in Höhe von insgesamt 2500 Euro.

Die Kundgebung in Gelsenkirchen richtet sich vor allem an junge Streikende. Auszubildende und dual Studierende treffe die hohe Inflation besonders, sagte Werneke. Nach den Reallohnverlusten des vergangenen Jahres seien für die unteren Lohngruppen "deutlich zweistellige" Erhöhungen nötig. Stimmung und Beteiligung bei den bisherigen Warnstreiks nannte Wernek "exzellent". Das erzeuge aber auch Druck für entsprechende Ergebnisse.

Für diesen Freitag plant die Gewerkschaft Warnstreiks im öffentlichen Nahverkehr in sechs Bundesländern und einigen Städten für 24 Stunden. Die Aktion soll gemeinsam mit den Klimaaktivisten von Fridays for Future stattfinden, die für Freitag zu einem globalen Klimastreik aufrufen./rs/DP/mis

(AWP)