"Die Züge waren gut gefüllt, man hat aber überall einen Platz gefunden. So soll das aber auch sein", sagte Sachsen-Anhalts Infrastrukturministerin Lydia Hüskens (FDP) auf dem Magdeburger Hauptbahnhof. Die Verkehrsbranche erwartet den ersten Härtest für das Pfingstwochenende. Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) befürchtet eine Überlastung der Züge. Er sei gespannt, ob die Kapazitäten ausreichen, sagte Hermann in Stuttgart.
Seit Mitternacht gilt das 9-Euro-Ticket. Bei der bislang einmaligen Aktion können Fahrgäste für 9 Euro einen Monat lang bundesweit den Nahverkehr nutzen. Tickets werden für Juni, Juli und August verkauft. Damit sollen Pendler unterstützt werden, weil die Energiepreise stark gestiegen sind. Ausserdem sollen für mehr Klimaschutz neue Nutzer dauerhaft zum Umstieg auf die Bahn bewegt werden.
In den Zügen wird grosser Andrang erwartet, Fahrgastvertreter halten teils chaotische Zustände in Zügen und auf Bahnhöfen am Pfingstwochenende für möglich. Bis Dienstag waren nach Angaben des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen rund sieben Millionen 9-Euro-Tickets verkauft worden.
Das Ticket gilt nicht in Fernzügen oder Fernbussen. Abonnenten und Jahreskarteninhaber sollen entsprechende Erstattungen erhalten. Der Bund stellt den Ländern unter anderem 2,5 Milliarden Euro bereit, um Einnahmeausfälle der Verkehrsanbieter auszugleichen.
Gleichzeitig sinkt die Energiesteuer, damit das Tanken billiger wird. Mit den milliardenschweren Massnahmen sollen angesichts hoher Energiepreise unter anderem Pendler unterstützt werden./bf/maa/DP/jha
(AWP)