Laut dem "SonntagsBlick" lassen die SBB seit 2015 rund 10'000 zusätzliche Überwachungskameras laufen. SBB-Sprecher Martin Meier bestätigte das auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Aktuell gebe es rund 2400 Videokameras an Bahnhöfen, Immobilien und weiteren Infrastrukturen und rund 22'300 Videokameras in Zügen. Die Videoüberwachung erfolge auf Basis gesetzlicher Vorgaben.

Mehr Schutz und Sicherheit

Die Videokameras sind für die SBB nach eigenen Angaben ein wichtiges Element, um die Sicherheit und den Schutz in Zügen für Kundinnen und Kunden und Mitarbeitende weiter erhöhen zu können. Bei Übergriffen auf das Personal dienten die Bilder als wichtiges Beweismittel bei einer allfälligen Strafanzeige. Videoüberwachung in Zügen helfe auch bei medizinischen Notfällen sofortige Hilfe einzuleiten.

Die Zunahme von Überwachungskameras hängt laut SBB zudem mit dem Angebotsausbau zusammen, etwa der Bahnstrecke Genf-Annemasse (Ceva). Ausserdem gehörten Kameras zu den Anforderungen bei neuem Rollmaterial.

Nur die Transportpolizei der SBB hat laut dem SBB-Sprecher Zugriff auf die Videodaten. Die Herausgabe von Daten an die Strafverfolgungsbehörden ist geregelt. 2022 wurden die SBB monatlich rund 200 Mal von Staatsanwaltschaften aufgefordert, Videomaterial herauszugeben.

Recherchen des "SonntagsBlick" zeigten zudem eine entsprechende Entwicklung auch bei anderen Verkehrsbetrieben. Die BLS vervielfachte die Zahl ihrer Kameras in zehn Jahren von 630 auf 2880, die Rhätische Bahn von 95 auf 1723. In den Zügen der Südostbahn stieg die Zahl der Kameras seit 2017 von 380 auf 1910. Die Basler Verkehrsbetriebe installierten in ihren Bussen und Trams mittlerweile 1622 Überwachungskameras, die Verkehrsbetriebe Zürich 2688, Postauto rund 1200.

(AWP)