Die europäische Konkurrenz profitiere voraussichtlich schon ab 2019 von tieferen Zöllen, kritisiert die parlamentarische Gruppe Schweiz-Japan. Auch bei öffentlichen Beschaffungen in Japan geraten Schweizer Unternehmen künftig ins Hintertreffen, wie die parlamentarische Gruppe mit Verweis auf eine Studie von der Exportförderorganisation Switzerland Global Enterprise (S-GE) in einer Mitteilung schreibt.

Für Schweizer Firmen in Japan soll aber einen mindestens gleichwertigen Marktzugang gelten wie für Firmen aus der EU. Deshalb müsse nun endlich das bald zehnjährige, bilaterale Freihandelsabkommen zwischen der Schweiz und Japan erneuert werden.

Das fordert CVP-Nationalrätin und Präsidentin der parlamentarischen Gruppe Schweiz-Japan, Elisabeth Schneider-Schneiter. Sie habe bereits letzten Dezember in einer Interpellation auf die drohende Diskriminierung von Schweizer Firmen hingewiesen und vom Bundesrat gefordert, neue Verhandlungen mit Japan aufzunehmen.

Obwohl Bundespräsident Alain Berset wie auch Vize-Präsident Ueli Maurer im April in Japan zu Besuch waren, seien bis heute keine Verhandlungen in Aussicht gestellt worden, moniert die Präsidentin.

Die EU-Staaten hatten am 6. Juli dem Abschluss eines neuen Freihandelsabkommens mit Japan zugestimmt. Der seit 2013 ausgehandelte Vertrag wird am (heutigen) Dienstag bei einem Gipfeltreffen in Tokio unterzeichnet und soll im kommenden Jahr in Kraft treten.

Das in der Öffentlichkeit auch Jefta genannte Abkommen soll 99 Prozent aller Zölle zwischen den beiden Wirtschaftsräumen beseitigen. Es ist der grösste Freihandelspakt, den die EU jemals abgeschlossen hat. Japan ist nach den USA und China die drittgrösste Volkswirtschaft der Welt. Zusammen zählen die EU und Japan mehr als 600 Millionen Einwohner.

(AWP)