Die Idee, russische Banken vom Zahlungsdienstleister Swift und damit von den globalen Finanzströmen abzuklemmen, werde nicht weiter verfolgt, berichtete das "Handelsblatt" am Montag unter Berufung auf nicht näher genannten Regierungskreise. Stattdessen würden gezielte Wirtschaftsstrafen gegen die grössten russischen Banken vorbereitet. Derzeit laufen diplomatische Bemühungen zur Abwendung einer Eskalation der Ukraine-Krise auf Hochtouren.

Russland vom Swift-System auszuschliessen, sei den Unterhändlern zu heikel, schrieb das Blatt. Der Schritt könne kurzfristig zu einer Destabilisierung der Finanzmärkte führen und mittelfristig den Aufbau einer alternativen, nicht mehr westlich dominierten Zahlungsinfrastruktur befördern.

Die Gespräche zwischen den Europäern und den USA richteten sich auf die Gestaltung der Sanktionen gegen russische Grossbanken, berichtete das "Handelsblatt". Deutschland poche auf Ausnahmen, damit die Bezahlung von Gas- und Ölimporten aus Russland weiter möglich bleibe. US-Aussenminister Antony Blinken habe sich kurzfristig zu einer erneuten Europareise entschieden: Er werde am Donnerstag in Berlin erwartet und wolle sich auch mit Bundeskanzler Olaf Scholz treffen, um die Sanktionspolitik zu besprechen.

(Reuters)