Rund 300 Personen nahmen an der Vereinsgründung auf dem Röntgenplatz teil, wie es in einer Mitteilung vom Samstag heisst. Der Verein soll "eine stimmenstarke Verhandlungspartnerin" der Stadt Zürich und der SBB werden.

Auf dem rund 30'000 Quadratmeter grossen Neugasse-Areal befindet sich zurzeit eine Reparaturwerkstätte der SBB. Diese soll einer Überbauung mit einem Viertel Gewerbe und drei Viertel Wohnungen weichen. Ein Drittel der Wohnungen soll dabei von einer Baugenossenschaft erstellt werden.

Der Verein will aber 100 Prozent gemeinnütziges Wohnen und Arbeiten, wie es in der Mitteilung weiter heisst. Das Neugasse-Areal sei eine der letzten grossen Brachflächen in der Stadt. Deshalb sei es wichtig, dass hier ein lebendiges Quartier für alle entstehe. Die SBB habe das Gelände vor über hundert Jahren günstig erwerben können - nun solle der Boden wieder der Gemeinschaft zukommen.

Areal muss noch umgezont werden

Zudem hätten die Stimmberechtigten der Stadt Zürich 2011 entschieden, dass es in Zürich bis 2050 einen Drittel gemeinnützige Wohnungen geben muss. Wenn die Stadt dieses Ziel erreichen will, müssen gemäss Website des Vereins mindestens 16'000 gemeinnützige Wohnungen gebaut werden.

Die SBB hat für das Neugasse-Areal zwar gewisse Rahmenbedingungen - wie etwa den Anteil gemeinnütziger Wohnungen - festgelegt. Wie das Areal aber genau gestaltet werden soll, ist noch offen. Die SBB will dies gemeinsam mit der Bevölkerung, Politik und Verwaltung entwickeln und hat dazu bereits mehrere Workshops veranstaltet.

Planer und Experten werden nun für einen weiteren Workshop im November einen Entwurf für ein städtebauliches Entwicklungskonzept ausarbeiten. Das Areal Neugasse liegt in der Industrie- und Gewerbezone. Das Stadtparlament wird sich deshalb noch mit einer Umzonung befassen müssen.

(AWP)