AkademikerPension wird die 400 Millionen Kronen (rund 60 Millionen Franken), die es in chinesischen Aktien und Staatsanleihen hält, verkaufen und die Fonds anderweitig anlegen. Als Gründe nennt die dänische Pensionskasse Chinas Massnahmen in Hongkong, die Behandlung der uigurischen Minderheit im Land, die häufige Anwendung der Todesstrafe und die Unterdrückung politischer Gegner. 

"Wir haben China schon lange beobachtet", sagte Chief Executive Officer Jens Munch Holst. "Es ist bekannt, dass das Land systematisch die Menschenrechte verletzt, und wir können nicht länger die Augen verschliessen."

Die Pensionskasse, die kürzlich seinen Namen von MP Pension geändert hat, hat bereits Saudi-Arabien, Thailand und den Iran wegen Menschenrechtsfragen auf die schwarze Liste gesetzt.

Micro Systemation zeiht sich aus China zurück

Ebenfalls bekannt wurde am Mittwoch, dass die börsenkotierte schwedische Firma Micro Systemation ihr Geschäft aus Hongkong und China abzieht. Micro Systemation, die Strafverfolgungs- und Regierungsbehörden mit Technologie versorgt, werde dem Büro für Cybersicherheit und Technologiekriminalität der Hong Kong Police Force keine "Lösungen" mehr liefern, wie die Agentur Bloomberg meldet.

Micro Systemation habe sein Geschäft Anfang 2020 aufgrund von Änderungen der "Regulierungsvorschriften und -beschränkungen" im Zusammenhang mit Exportkontrollgesetzen aus China zurückgezogen, sagte Firmen-CEO Mike Dickinson laut dem Bericht. "Nachdem wir geprüft haben, wie sich dies auf unsere Geschäftstätigkeit in der Region auswirken könnte, haben wir beschlossen, die strategische Entscheidung zu treffen, alle Geschäftstätigkeiten in Hongkong und China einzustellen", sagte er. 

Laut der Website von Micro Systemation hatte die Firma 2013 ein neues Büro in China eröffnet, was einen "Grossauftrag" für sein Datenextraktionsprodukt von der chinesischen Regierung erbrachte. Darüber hinaus wurde die Technologie von Micro Systemation von den Behörden in Hongkong verwendet, um den Telefoninhalt eines pro-demokratischen Aktivisten zu untersuchen.

Hintergrund des Rückzugs ist der Streit um die Autonomie Hongkongs. Im Juli hatten die USA Anfang ein Sanktionsgesetz gegen China unterzeichnet. Das Gesetz sieht Sanktionen vor, nach denen der Besitz von Betroffenen in den USA eingefroren und ihnen die Einreise in die Vereinigten Staaten verwehrt werden kann. Auch gegen ausländische Firmen, die aus US-Sicht zu Chinas Bestrebungen beitragen, die Autonomie Hongkongs zu untergraben, können Strafmassnahmen verhängt werden.

(Bloomberg/cash)