Laut der Umfrage verfügen zwei Drittel der Städte und städtischen Gemeinden über zu wenig Wohnraum, wie das Bundesamt für Wohnungswesen (BWO) am Donnerstag mitteilte. Die wohnungspolitische Umfrage wurde im Auftrag des BWO und des Schweizerischen Städteverbandes (SSV) durchgeführt.

Über 80 Prozent der Städte geben an, dass sie über zu wenig Baulandreserven verfügen. Viele würden gerne mehr Land aufkaufen. Dies sei wegen der hohen Marktpreise oft unrealistisch. Auch seien die Verfahren oftmals kompliziert und private Investoren wenig interessiert, so das BWO weiter.

60 Prozent aller befragten Städte sehen deshalb "hohen" oder "sehr hohen Handlungsbedarf" auf Ebene der Bundespolitik. Als mögliche Lösung nannten 80 Prozent der befragten Städte am häufigsten ein Vorkaufsrecht von Bauland und Liegenschaften.

Zu wenig günstiger Wohnraum

Preisgünstiger Wohnraum sei ein wichtiges wohnungspolitisches Anliegen der Städte, doch das Angebot an verfügbaren Wohnungen sei sehr knapp. Der Mangel an preisgünstigen Wohnungen betreffe vor allem Haushalte mit Kindern. 68 Prozent der befragten Städte geben an, Land im Baurecht abzugeben, das sie dabei an Bedingungen wie günstige Mietpreise knüpfen. Das Ziel sei, mehr preisgünstigen Wohnraum zu schaffen.

Der Städteverband werde nun Massnahmen und Forderungen formulieren. Weiter werden sich laut BWO am 12. Mai die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eines Rundtischgesprächs unter der Leitung von Bundesrat Guy Parmelin mit dem Thema Wohnungsknappheit befassen. Dazu eingeladen seien unter anderem Vertreterinnen und Vertreter der Kantone, Städte und Gemeinden sowie der Bau- und Immobilienbranche.

Für die Umfrage befragte das Beratungsbüro Wüest Partner von November bis Dezember 2022 die 130 Mitglieder des Städteverbandes, wie das BWO weiter schrieb. 59 Städte nahmen an der Umfrage teil.

(AWP)