Bis gegen 10.45 Uhr verlieren Zur Rose 2,0 Prozent auf 140 Franken, während der Gesamtmarkt (SPI) 0,2 Prozent im Minus steht. Die Titel befinden sich damit weiter im Sturzflug. Allein seit Anfang Jahr gaben sie rund 41 Prozent nach. Die Höchstkurse aus dem Februar 2021 bei über 500 Franken wirken längst nur noch wie ein ferner Traum.

Das Geschäftsmodell der Online-Apotheke sei bereits vollständig auf das künftige Wachstum bei den digital verschriebenen Medikamenten ausgelegt, heisst es im Kommentar von Jefferies. Die Probleme im Zeitplan bei der Einführung der E-Rezepte könnten nun aber kurzfristig die Wachstumsraten und die Aktienkursentwicklung von Zur Rose bremsen, so der zuständige Analyst Alexander Thiel.

Er geht nun gar davon aus, dass 2022 mit Blick auf das Wachstum das schwächste Jahr von Zur Rose werden könnte. Damit werde die Versandapotheke wohl bei der Zahlenpräsentation am Donnerstag auch das Breakeven-Ziel für den EBITDA um ein Jahr nach hinten, sprich auf Ende 2024, verschieben. Das Kursziel für die Aktien senkt Jeffries denn auch sehr deutlich auf 290 von 515 Franken.

An der Kaufempfehlung hält das US-Institut aber weiter fest. Thiel empfiehlt zwar, kurzfristig stärker auf die Aktien des grossen Konkurrenten Shop Apotheke zu setzen, präferiert auf lange Frist aber weiterhin Zur Rose. Sobald die Einführung des E-Rezepts komme, stiegen beide Aktie wieder mächtig an, so Thiel. Zur Rose weise aber das bessere Margen-Profil als die Konkurrenz auf.

(AWP)