In den vergangenen Monaten seien bei der Informatik parallele Systeme «konsolidiert» und Komplexität und Doppelspurigkeiten durch neue Technologien abgebaut worden, hiess es auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am Donnerstag von der Post. Diese bestätigte eine Mitteilung von Transfair über den Abbau.
Sämtliche Mitarbeitenden bei der IT seien informiert worden, hiess es von der Post weiter. Es gehe um die Abteilung Service Center, die sich um die IT-Infrastruktur kümmere. In anderen Bereichen der IT habe die Post seit dem vergangenen Jahr aber rund 120 neue Stellen geschaffen, zum Beispiel für die Weiterentwicklung der digitalen Dienstleistungen.
Andererseits sei sei wegen der unsicheren globalen Wirtschaftslage bis Januar 2026 ein Einstellungsstopp für vakante Stellen in der Verwaltung verfügt worden. Das Ziel sei, auch in Zukunft ohne Steuergelder auskommen zu können.
Transfair: Widersprüchliche Strategie
Der Abbau in der IT der Post reihe sich in eine Serie von Stellenabbau-Massnahmen bei der Post ein, kritisierte der Personalverband Transfair die Pläne in einer Mitteilung.
Es sei «widersprüchlich, dass die Post einerseits auf Digitalisierung setzt und andererseits ausgerechnet IT-Stellen abbaut», wird die Transfair-Präsidentin und Tessiner Grünen-Nationalrätin Greta Gysin zitiert. Die IT-Abteilung laufe einwandfrei und trage zum Gewinn der Post bei. Dieser Stellenabbau passe nicht zur digitalen Transformation; gerade im IT-Bereich herrsche akuter Fachkräftemangel.
Der IT-Stellenabbau sei nur eines von vielen Reorganisations-Projekten, die den Mitarbeitenden zu schaffen machten, kritisiert Transfair. Die Post habe nicht nur vor, rund 170 Filialen zu schliessen, sondern baue auch seit Januar 2024 systematisch Personal ab: 110 Stellen in den Supportfunktionen, bis zu 130 Stellen bei Postfinance und nun der Abbau im IT-Bereich. Transfair fordert, dass keine weiteren Sparmassnahmen auf Kosten des Personals erfolgen.
(AWP)