Die Post biete seit gut zwanzig Jahren Abos, Smartphones und Telekomzubehör unterschiedlicher Anbieter an, schreibt der «gelbe Riese» am Donnerstag in einer gemeinsamen Mitteilung mit Salt. Nun werde das Angebot in den Filialen, wo täglich rund 350'000 Kundinnen und Kunden ein- und ausgehen, fokussiert.

Künftig konzentriere sich die Zusammenarbeit der Post im Bereich der Postpaid- und Prepaidverträge auf einen einzigen Partner. Dieser Partner ist Salt. Mit dem neuen Abo «Post Mobile» werde Salt den Post-Kunden einen mobilen Zugang mit 5G-Netz und 99,9 Prozent Netzabdeckung anbieten, hiess es weiter. Salt sei dabei auch Vertragspartner beim Abo-Abschluss, das Angebot richte sich an preisbewusste Personen.

«Wir sind jetzt nicht mehr nur ein reiner Absatzkanal, sondern können unser eigenes Angebot mitgestalten», wurde Thomas Baur, Leiter des Post-Filialnetzes in den Tamedia-Zeitungen zum Entscheid für Salt als Abo-Partner zitiert. Kunden könnten in den Postfilialen nicht nur Abos kaufen, sondern auch den Kundendienst für das neue Mobilfunkangebot in Anspruch nehmen. Die Mitarbeiter der Post seien bereits entsprechend geschult worden.

Bislang hatte die Post ja Abos verschiedener Anbieter im Angebot. Für diese habe es bereits Verkaufsziele gegeben. «Verkaufsziele bestehen weiterhin, diese gelten jetzt eben für unser Angebot», so Baur weiter. Bislang seien in den Filialen pro Jahr 30'000 bis 40'000 Mobilfunkabos von Swisscom, Sunrise oder Salt verkauft worden. Diese Grössenordnung wolle der Staatsbetrieb nun mit «Post Mobile» erreichen.

Abos «kein grosser Wurf»

Der Online-Vergleichsdienst Moneyland.ch hat analysiert, wie die vier neuen Abos der Post im Vergleich zur Konkurrenz abschneiden. Laut Telekom-Experte Ralf Beyeler sind die Abos «kein grosser Wurf». Die Post werde den Mobilfunk-Markt wohl kaum aufmischen. Die Abos seien zwar wesentlich günstiger als die Direkt-Abos von Swisscom, Salt und Sunrise. Doch gebe es preislich in vielen Fällen günstigere Alternativen zu den Abos der Post, etwa bei kleineren Marken.

Generell sind Drittmarken am Schweizer Natel-Markt nichts Neues. Bereits seit 2005 gibt es Handy-Angebote von Migros und Coop. Die drei Mobilfunk-Netzbetreiber arbeiten heute mit allen grossen Supermarktketten zusammen, um Handy-Abos unter den Markennamen von Migros, Coop (beide Swisscom), Aldi (Sunrise) und Lidl (Salt) zu verkaufen. Der grösste Schweizer Online-Händler Digitec-Galaxus mietet ausserdem das Sunrise-Netz für seine Abos.

Handy-Abos von Red Bull oder der Gratiszeitung 20 Minuten hätten sich hingegen nicht durchgesetzt, betonte Experte Beyeler.

mk/kw

(AWP)