Demnach erwägt der Konzern verschiedene Optionen. Eine Möglichkeit wäre, die Kakao-Sparte, welche die Beschaffung, den Handel und die Verarbeitung von Kakaobohnen umfasst, abzuspalten und zu einem späteren Zeitpunkt eine Minderheitsbeteiligung zu verkaufen.
Alternativ stünden auch ein Gemeinschaftsunternehmen, eine Fusion mit einem anderen Geschäft oder ein vollständiger Verkauf zur Diskussion, hiess es. Ziel sei es, die Abhängigkeit von stark schwankenden Kakao-Preisen zu verringern und das finanzielle Profil des Konzerns zu verbessern.
Abbau der Volatilität
Ein Sprecher des Unternehmens wollte sich gegenüber der Nachrichtenagentur AWP nicht zu den Marktgerüchten äussern. Barry Callebaut mache jedoch, wie bei der Jahrespräsentation angekündigt, deutliche Fortschritte mit dem strategischen Investitionsprogramm «BC Next Level». Prioritäten seien der Schuldenabbau, die Stärkung der finanziellen Basis, die Vorbereitung auf nachhaltiges Wachstum sowie eine geringere Abhängigkeit von Preisschwankungen. Bekanntlich ist der Kakaopreis in den letzten Jahren massiv gestiegen und ist sehr volatil.
Barry Callebaut wurde Ende 2012 mit der Übernahme der Kakoprodukte-Division der Petra Foods in Singapur zum grössten Kakaoverarbeiter der Welt. Es war damals die grösste Akquisition der Firmengeschichte. Der Kaufpreis lag bei rund 950 Millionen US-Dollar.
Neben dem Kakao-Geschäft ist Barry Callebaut in zwei weiteren Divisionen organisiert. Die Sparte Food Manufacturers beliefert internationale Lebensmittelkonzerne mit industriell hergestellten Schokoladen- und Kakaoerzeugnissen, unter anderem im Rahmen von Auftragsfertigungen für bekannte Marken. Die Division Gourmet & Specialties richtet sich an Chocolatiers, Bäckereien und die Gastronomie und bietet Premium- und Spezialschokoladen mit vergleichsweise höheren Margen an.
Barry Callebaut ist nach eigenen Angaben in jedem vierten weltweit konsumierten Schokoladen- oder Kakao-Produkt vertreten. Die BC-Aktie schoss nach dem Bericht über die Abspaltung stark in die Höhe und gewann phasenweise über 10 Prozent. Aktuell notiert sie noch 6,5 Prozent höher.
to/uh
(AWP)
