Unter den mehr als 100 grossen Medienhäusern sind in dem Schreiben ARD, ZDF, die «Süddeutsche Zeitung», der Bundesverband der Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) und das Deutschlandradio als Unterzeichner aufgeführt. Sie argumentieren, dass Journalisten aufgrund ihrer mehrjährigen Bleiberechte überhaupt erst ihr Wissen vertiefen und Netzwerke knüpfen könnten - «die allesamt nötig seien, um die USA einem weltweiten Publikum zu erklären».

In einer gemeinsamen Pressemitteilung mehrerer deutscher Sender, wandten sich diese konkret an die Bundesregierung mit dem Appell, «sich auf diplomatischem Wege bei der US-Administration gegen die geplante US-Visareform für ausländische Journalistinnen und Journalisten auszusprechen.»

USA wollen Gültigkeit von Journalistenvisum drastisch verkürzen

Die Regierung von US-Präsident Donald Trump hatte jüngst angekündigt, dass Journalisten-Visa künftig nur noch für eine Dauer von 240 Tage ausgestellt werden könnten. Derzeit können sich ausländische Journalisten in den USA mit einem sogenannten I-Visum für bis zu fünf Jahre akkreditieren.

Die Neuregelung schüre Unsicherheit bei Korrespondenten und ihren Familien, heisst es in dem internationalen Schreiben weiter. Quantität und Qualität der Berichterstattung könnten künftig leiden. Es gebe das Risiko, dass die Welt schlechter über Ereignisse in den USA informiert werde. Daraus könne sich ein Vakuum ergeben, das rivalisierende Nationen ausnutzen könnten, um ihre eigenen Narrative über die USA zu verbreiten./cab/DP/nas

(AWP)