(Ergänzt um letzten Satz: Julius Bär kommentiert nicht)
Zürich (awp) - Die Zürcher Privatbank Julius Bär wird laut einem Medienbericht am Donnerstag einen grossen Abschreiber in der Höhe mehrerer Hundert Millionen Franken ankündigen. Es gehe um eine Abschreibung von rund 400 Millionen Franken, womöglich sogar mehr, wegen der Kredite an Signa, schreibt die «Sonntagszeitung» unter Berufung auf Insider.
Die Bank habe Sicherheiten akzeptiert, die sich nun als praktisch wertlos herausstellten. Die Recherchen der Zeitung würden aufzeigen, wie «abenteuerlich» diese angeblichen Sicherheiten seien.
Die Grössenordnung kursiert auch in Finanzkreisen. Zur Einordnung: 2022 machte Julius Bär einen Reingewinn von 950 Millionen.
Ende November war bekannt geworden, dass der österreichische Immobilienunternehmer René Benko und seine schlingernde Signa-Holding beim Schweizer Vermögensverwalter mit 606 Millionen Franken in der Kreide steht. Die Privatbank schloss weitere Abschreiber auf diese Kredite nicht aus.
Nach Ende Oktober waren bei Bär im Kreditportfolio Wertberichtigungen in der Höhe von 70 Millionen Franken entstanden. Der Betrag geht früheren Angaben zufolge in erster Linie auf die Kredite an Benko zurück.
Unmittelbare Folgen für das Top-Management werde der Riesenverlust mit den drei Signa-Krediten derweil nicht haben, schreibt die SoZ weiter unter Berufung auf das Umfeld von Julius Bär. Doch sei offenbar eine Anpassung der Organisation vorgesehen.
Auch soll es dem Bericht zufolge bei der Vergütung für die Teppichetage zu Kürzungen kommen. Dabei soll auch die Finanzmarktaufsicht Finma Druck gemacht haben.
Am kommenden Donnerstag legt Julius Bär die Ergebnisse für das abgelaufene Geschäftsjahr 2023 vor. Die Bank wollte den Medienbericht auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP nicht kommentieren.
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(AWP)