Der «UBS Working Capital Finance Opportunistic Fund» mit Sitz in Irland, welchen die Schweizer Grossbank über ihre Investmentbank-Tochter O'Connor lanciert hat, habe gut 9 Prozent der Kunden-Gelder direkt und 21 Prozent indirekt in First Brands investiert, schreibt das Internetportal «Inside Paradeplatz».
Wegen dieses Klumpenrisikos müsse die UBS den Anlegern «schon in den nächsten paar Wochen eine Hiobsbotschaft überbringen», heisst es unter Berufung auf einen Insider. Der Fonds dürfte zwischen 10 und 20 Prozent seines Werts eingebüsst haben, heisst in dem Bericht weiter. Das Fondvermögen solle laut einer Auskunftsperson «einige hundert Millionen» umfassen.
Bloomberg nennt 500 Millionen
Eine UBS-Sprecherin wollte den Bericht auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP nicht kommentieren.
Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg am Donnerstagabend berichtete, sind Fonds unter dem Dach der UBS insgesamt mit mehr als einer halben Milliarde US-Dollar beim Autozulieferer investiert. Einer gelte laut Gerichtsunterlagen sogar als grösster Gläubiger.
Kredite über 10 Mrd Dollar
First Brands hatte laut einem Bericht der «Financial Times» Gläubigerschutz beantragt und dabei Verbindlichkeiten in Höhe von insgesamt mehr als 10 Milliarden US-Dollar offengelegt. Das volle Ausmass der ausserbilanziellen Finanzierungen sei aber noch unklar.
Die Insolvenz könnte für einige der grössten Akteure am Markt für private Kredite Verluste in Milliardenhöhe bedeuten, schreibt die Wirtschaftszeitung weiter. Aber es gebe auch potenzielle Gewinner an der Wall Street, da einige Fonds vor dem Zusammenbruch von First Brands Leerverkäufe getätigt hätten.
Die FT nennt bezüglich Gewinner und Verlierer auch einige Namen. Die UBS wird in dem Artikel nicht erwähnt.
Lieferkettenfinanzierung in Form des «Working Capital Managements» ist in der Automobilindustrie üblich, um trotz langer Lieferhorizonte auch kurzfristig über genügend Liquidität, um zum Beispiel Rechnungen zu zahlen, zu verfügen.
ys/ra/rw
(AWP)