«Der Verwaltungsrat hat die Pflicht, alle Szenarien vorzubereiten und durchzuspielen», sagte die Quelle der Wirtschaftszeitung. Auch wenn die Person selbst nicht glaube, dass es so weit kommen werde.

Laut der Quelle würde das Bankmanagement diesen Schritt auch nur als Drohkulisse in der Auseinandersetzung mit Bern um schärfere Kapitalregeln benutzen. Die Gemüter seien hinter den Kulissen erhitzt, schreibt die FuW.

Die UBS wollte den Bericht auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP nicht kommentieren. Auch die singapurische Zentralbank MAS (Monetary Authority of Singapore) und die britische Notenbank (Bank of England, BoE) äusserten sich gegenüber der FuW nicht.

Bis zu 25 Mrd USD Extra-Kapital

Nach dem CS-Debakel sind strengere Eigenmittelvorschriften für systemrelevante Schweizer Banken geplant. Der Bundesrat will Anfang Juni über den Umfang entscheiden.

Laut dem jüngsten Bericht von Bloomberg könnte die Regierung die UBS zwingen, bis zu 25 Milliarden US-Dollar an zusätzlichem Kapital zu halten. Der Gesetzesentwurf, den die Regierung dem Parlament nun vorschlagen will, würde die in Zürich ansässige Bank dazu verpflichten, Verluste ausländischer Tochtergesellschaften zu 100 Prozent des Eigenkapitals absorbieren zu können, schreibt die Nachrichtenagentur unter Berufung auf zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen.

Derzeit sind die ausländischen Beteiligungen bei der UBS mit rund 60 Prozent Eigenkapital unterlegt. Der Text sei aber noch nicht endgültig, und der Bundesrat könnte noch Änderungen verlangen, schreibt Bloomberg unter Berufung auf die Personen weiter.

Gemäss früheren Aussagen von Finanzministerin Karin Keller-Sutter könnte es sein, dass die UBS zusätzliches Kapital in der Grössenordnung von 15 bis 25 Milliarden Franken aufbauen muss. Und wegen der Fusion mit der Credit Suisse muss die UBS gemäss dem bestehenden Regelwerk - laut früheren Aussagen von Ermotti - ohnehin bereits fast 20 Milliarden Dollar an zusätzlichem Kapital aufbringen.

ys/jb

(AWP)