FUSION HELVETIA/BALOISE: Die Fusion von Baloise und Helvetia sorgt für Aufsehen in der Versicherungsbranche. Falls die Aktionäre Ende Mai zustimmen, entsteht mit der neuen Helvetia Baloise Holding AG das zweitgrösste Versicherungsunternehmen der Schweiz nach Swiss Life. Das Management spreche zwar von einer «Fusion unter Gleichen», doch faktisch habe sich das Kräfteverhältnis seit der Jahrtausendwende gedreht, schreibt die «NZZ am Sonntag». Helvetia sei heute stärker, was auch an erfolgreichen Übernahmen - wie jener der Nationale Suisse - liege. Baloise dagegen stagnierte, verlor Marktanteile und schrieb zuletzt mit dem Digitalprojekt Friday Millionen ab. In den europäischen Märkten ergebe die Fusion laut Experten strategisch Sinn, heisst es weiter. Baloise sei stark in den Benelux-Ländern, Helvetia in Südeuropa. Eine gemeinsame Vision fehle allerdings bislang. (NZZaS, S.36)
FUSION HELVETIA/BALOISE II: In einem Artikel der «Schweiz am Wochenende» wird die Rolle der Patria-Genossenschaft beim Zusammenschluss der beiden Versicherer beleuchtet. Mit dem Kauf der Baloise-Anteil von 9,4 Prozent vom Finanzinvestor Cevian sei ein potenzieller Gegner der geplanten Fusion zwischen Helvetia und Baloise ausgeschaltet worden, heisst es. Die Patria, mit 34?Prozent Ankeraktionärin von Helvetia, gelte als zentrale Machtinstanz hinter dem Versicherer - offiziell unabhängig, de facto aber steuernd. Ihre Konstruktion sei historisch gewachsen, werde kaum hinterfragt und operiere weitgehend intransparent, so der Artikel. Weder Geschäftsberichte noch Finanzierungsdetails würden offengelegt. Über einen Reservefonds könne Patria Helvetia ohne eigene Haftung gezielt stärken. Schon in früheren Übernahmen, etwa der National-Versicherung, habe sie die Rolle des strategischen Finanziers gespielt. (Schweiz am Wochenende, Ausgabe 3. Mai, S.14)
WEF: Klaus Schwab, Gründer des World Economic Forum (WEF), fordert nach seinem Rückzug laut einem Artikel der «NZZ am Sonntag» ausstehende Zahlungen in Millionenhöhe. Er behauptet, freiwillig auf rund 8 Millionen Franken verzichtet zu haben, die ihm laut einem früheren Verwaltungsratsbeschluss zugestanden hätten. Das WEF weist diese Forderungen zurück und betont, Schwab habe seit den 1990er Jahren eine marktübliche Vergütung erhalten. Als gemeinnützige Stiftung sei das WEF verpflichtet, Mittel ausschliesslich für seine Zwecke einzusetzen. Gemäss einem Artikel der «Sonntagszeitung» ist Schwab nach seiner faktischen Entmachtung zu einem Kompromiss bereit: Er akzeptiere eine unabhängige Untersuchung, wolle auf das Präsidentenamt verzichten und Ehrenpräsident werden, heisst es dort. (NZZ am Sonntag, S.35; Soz, S.13)
WEF II: Grünen-Chefin Lisa Mazzone hat laut «SonntagsBlick» den Stopp der Bundes-Subventionen für das Weltwirtschaftsforum (WEF) gefordert. Mazzone kritisiere die jährlichen Bundesbeiträge von 2,55 Millionen Franken an den Sicherheitskosten. Das WEF sei ein undemokratisches Treffen der Superreichen, das nicht mit Steuergeld subventioniert werden müsse, sagte die Präsidentin der Grünen der Zeitung. Stattdessen solle der Bund eine Bürgenstock-Konferenz für den Multilateralismus organisieren. Laut Bericht plant Mazzone einen entsprechenden Vorstoss im Parlament. «Davon würde die ganze Welt profitieren und nicht nur die Wirtschaftselite in Davos» sagte sie weiter. Sie habe dem Bundesrat zudem vorgeworfen, bisher keinen Plan für den wegen Trumps Mittelkürzungen unter Druck geratenen Uno-Standort Genf vorgelegt zu haben. (SoBli, S.14)
UBS: Seit der Übernahme der Credit Suisse vor knapp zwei Jahren hat die UBS laut einem Artikel vom «Sonntagsblick» rund 20'000 Stellen gestrichen. Der Abbau verlaufe dabei in Wellen, ohne genaue Ankündigungen, so der Artikel. Der Stellenabbau sei Teil eines Sparprogramms von 13 Milliarden Dollar, von dem bisher 8,5 Milliarden erreicht worden seien. Es fehlten damit noch 4,5 Milliarden Dollar - was auf weitere rund 10'000 mögliche Stellenstreichungen hindeutet, heisst es. Davon sei die Schweiz wohl mit einem Abbau von 3000 Stellen betroffen. Der Prozess könnte sich bis 2026 oder länger hinziehen, insbesondere in den Backoffice-Bereichen der ehemaligen CS. (SoBli, S.32)
CREDIT SUISSE: Die Credit Suisse hat laut «SonntagsZeitung» bereits vor Jahren zentrale Teile ihres Hypothekengeschäfts heimlich an Investoren verpfändet. Die Zeitung berichtete unter Berufung auf neue Dokumente aus einem Verfahren am Zürcher Handelsgericht, dass die Bank damit dringend benötigte Liquidität beschafft habe. Das Hypothekengeschäft sei als Sicherheit an eine Zweckgesellschaft ausgelagert worden, ohne dass die Kunden informiert worden seien. Laut Bericht habe die CS bereits seit 2015 unter finanziellen Schwierigkeiten gelitten, die auch durch Kapitalerhöhungen nicht behoben worden seien. Trotz Verlusten der Tochtergesellschaften habe die Bank weiter Dividenden, Boni und Aktienrückkäufe finanziert. Als eine Herabstufung auf Junk-Status drohte, habe die Führung versucht, eine Veröffentlichung zu verhindern. Laut «SonntagsZeitung» hätte dies bedeutet, dass alle Hypothekenkunden über die Auslagerung ihrer Kredite hätten informiert werden müssen, was das Vertrauen zerstört und das Hypothekengeschäft gefährdet hätte. (Soz, S.31)
MOBILITY: Laut Mobility-Chef Roland Lötscher hat das «Nischengeschäft» Carsharing in der Schweiz noch viel Potenzial. «Wir wollen klar wachsen und streben in den nächsten zehn Jahren eine Verdopplung bei der Carsharing-Nutzung an», sagte Lötscher in einem Interview mit der «Schweiz am Wochenende». Der Fokus liege dabei klar auf den Städten. Die Elektrifizierung der Flotte sei dabei schwieriger als gedacht, da an den Standorten oft die Ladeinfrastruktur fehle. Von den 3050 Mobility-Fahrzeugen seien derzeit 630 elektrisch. Eine vollständige Umstellung bis 2030 sei aber kaum möglich. Weiter äussert sich Lötscher auch zum Umsatzrückgang und den roten Zahlen im Geschäftsjahr 2024. So seien die Menschen wieder vermehrt ins Ausland gereist und zudem hätten höhere Abschreibungen und steigende Versicherungsprämien die Rechnung belastet. (Schweiz am Wochenende, Ausgabe 3. Mai, S.10f)
SERAFE: Die Zahl der Betreibungen wegen ausstehender Radio- und Fernsehabgaben hat sich laut «SonntagsBlick» gegenüber dem Vorjahr verdoppelt. Die Zeitung berichtete unter Berufung auf Serafe, dass 2024 insgesamt 112'448 Betreibungen eingeleitet worden seien. Der Anstieg sei auf ein konsequenteres Inkassoverfahren zurückzuführen. Nach Anfangsproblemen mit fehlerhaften Adressdaten habe das Bundesamt für Kommunikation (Bakom) die Serafe in den ersten Jahren angewiesen, vorerst keine Betreibungen einzuleiten, bestätigte die Behörde der Zeitung. Die Datenqualität habe sich erst in den letzten zwei Jahren stabilisiert. Die Gebühren für die Einleitung eines Inkassoverfahrens (5 Franken pro Mahnung, 20 Franken pro Betreibungsfall) dürfe Serafe selbst einziehen, schrieb der SonntagsBlick weiter. Der Blick in den aktuellen Geschäftsbericht zeige, dass der Gewinn von Serafe im letzten Jahr von 3,1 auf 5,9 Millionen Franken gestiegen sei, hiess es weiter. (SoBli, S.6)
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(AWP)