UBS: Die Grossbank UBS hat laut einem Bericht der «NZZ am Sonntag» im Firmenkundengeschäft die Konditionen seit der Übernahme der Credit Suisse verschlechtert. Auch bei der Einstufung von Risiken sei die UBS restriktiver als die CS, heisst es in dem Artikel. Die UBS verweist gegenüber der Zeitung allerdings auf Aussagen von Sabine Keller-Busse, wonach die Grossbank lediglich das «Preisdumping» der CS beende. Nun dürfte die Finanzmarktaufsicht Finma darüber befinden, ob die die Fusion der der UBS mit der CS im Heimmarkt den Wettbewerb gefährdet und ob die Grossbank noch spezielle Auflagen erhalten soll. Erwartet werde der Entscheid «in den nächsten Tagen». (NZZaS, S. 23)
BANKEN: Aus Angst vor den Amerikanern haben Schweizer Banken laut «SonntagsZeitung» damit begonnen, Sanktionen gegen russische Staatsbürgerinnen und Staatsbürger, die in der EU nicht sanktioniert sind, aber in den USA oder Grossbritannien, streng umzusetzen. Dies, obwohl diese Sanktionen in der Schweiz nicht offiziell in Kraft sind. Diese Praxis umfasst die Kündigung und das Einfrieren bestehender Konten der Betroffenen und ihrer Angehörigen. Zudem intensiviert die Finanzmarktaufsicht Finma die Überprüfungen bei Banken, um sicherzustellen, dass diese sich nicht nur an das Schweizer, sondern auch an ausländische Sanktionsgesetze halten. Trotz offiziellen Dementis des Staatssekretariats für Wirtschaft Seco ist die Praxis, US-Sanktionen durchzusetzen, weit verbreitet, wie die Zeitung schreibt. (SoZ, S. 39)
CS-KLAGEN: Die Abschreibung der sogenannten AT1-Anleihen bei der Notübernahme der Credit Suisse durch die UBS könnte auch zu Klagen gegen die Schweiz wegen angeblicher Verletzungen von Investitionsschutzabkommen führen. Bisher habe die Schweiz eine Klageandrohung von einer ausländischen Investorengruppe erhalten, erklärt das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) gegenüber dem «SonntagsBlick». Bevor ein ausländischer Investor ein Schiedsverfahren einleiten können, müsse er der Schweiz eine Klageandrohung zustellen. Erst nach Ablauf einer sechsmonatigen Konsultationsfrist könne er eine Klage vor einem Schiedsgericht einleiten. Das Seco zeigt sich gegenüber der Zeitung allerdings nicht besorgt: «Aus Sicht des Seco und der anderen Bundesstellen wurde kein Investitionsschutzabkommen verletzt.» (SoBli, S. 29)
BVZ: Nach dem Tod von BVZ-Hauptaktionär Balthasar Meier könnte die Betreiberin der Matterhorn-Gotthard-Bahn in ausländische Hände geraten. Das ist zumindest die Befürchtung im Wallis, wie der «Blick» in seinem Online-Portal am Wochenende schreibt. Was mit Meiers Aktien passiere, sei zurzeit unklar, die Testamentseröffnung stehe noch an. Der Verstorbene hielt laut den Angaben 28 Prozent der Aktien. Es sei aber unklar, ob die Familie das Aktienpaket verkaufen werde. Sollte ein Investor das Paket sowie zusätzliche 5 Prozent der Aktien erwerben, müsste er mit einem Anteil von einem Drittel den restlichen Aktionären eine Übernahmeofferte unterbreiten. (Blick, Online-Ausgabe)
SWISS: Die Lufthansa-Tochter Swiss dürfte der oder die künftige CEO laut einem Bericht der «NZZ am Sonntag» weniger Kompetenzen haben als der per Ende Monat abtretende Dieter Vranckx. Vor allem in zwei Bereichen verliere die Swiss in diesem Sommer Kompetenzen an den Konzern. Das sei zum einen die Netzwerkplanung, wo entschieden wird, welche Destinationen eine Airline anfliegt. Zum anderen sei es das «Revenue-Management», wo mithilfe
ausgeklügelter Algorithmen entschieden wird, wer für welchen Platz wie viel zahlt. Die Präsentation eines neuen Swiss-CEO stehe derweil kurz bevor, heisst es weiter. (NZZaS, S. 27)
MIGROS: Bei der Migros verliert im Rahmen des Konzernumbaus die Nachhaltigkeit deutlich an Gewicht. In den Abteilungen, die sich mit Nachhaltigkeit beschäftigten, seien von 35 Angestellten bereits zehn weg, darunter Fachleute für Klima, Wasser, Biodiversität und Entwaldung, schreibt die «SonntagsZeitung». Die Migros gebe an, damit an Effizienz gewinnen zu wollen. Es sei möglich, dass bei der am Dienstag anstehenden neuen Entlassungsrunde weitere Nachhaltigkeitsfachleute gehen müssten, so die Zeitung. Nachhaltigkeitschef Christopher Rohrer hatte bereits früher in den Medien erklärt, es sei nicht oberstes Ziel der, als «nachhaltigste Detailhändlerin der Welt» zu gelten. (SoZ, S. 37)
TABAK: Weil im Rahmen des neuen Tabakproduktegesetzes ab diesem Herbst gewisse Aktionen verboten sind, hat die Zigarettenindustrie einen neuen Trick gefunden, ihre Kunden bei der Stange zu halten. Wie die «SonntagsZeitung» schreibt, setzen Produzenten in letzter Zeit in der Schweiz vermehrt auf sogenannte Big Packs. Sie beinhalten 25 statt 20 Zigaretten. Es handelt sich um eine Art Daueraktion, denn die Zigaretten sind damit deutlich günstiger als in einer herkömmlichen Packung. Ziel ist es vor allem, die zunehmend preissensitiven Kettenraucher nicht zu verlieren, denn die Konkurrenz durch die billigeren Eigenmarken der Detailhändler ist gross. (SoZ; S. 38)
ÖFFENTLICHER VERKEHR: Der Direktor des Bundesamtes für Verkehr (BAV) hat Kritik am Ausbau der Schieneninfrastruktur gekontert: «Auch im Jahr 2040 werden die Kosten für den Betrieb und Unterhalt - inklusive der Investitionsfolgekosten - gedeckt sein», sagte Peter Füglistaler. Die Unterhaltskosten würden dann etwa zwei Drittel der Mittel im Bahninfrastrukturfonds beanspruchen. Der Rest stehe für den Ausbau zur Verfügung, sagte der abtretende BAV-Direktor im Interview mit der «NZZ am Sonntag». «Niemand will diese Mittel zusammenstreichen, der Fonds ist sehr solide finanziert.» Einschränkungen bestünden aber bei neuen Projekten ausserhalb des vom Parlament verabschiedeten Ausbaus im Rahmen des Angebotskonzepts 2035, sagte Füglistaler. «Weitere Wünsche, die neue, noch nicht beschlossene Projekte betreffen, sind bis 2033 nicht realisierbar. Erst danach stehen finanzielle Mittel für weitere Ausbauprojekte zur Verfügung.» (NZZaS, S. 28)
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(AWP)