UBS: Die UBS sieht die Forderungen aus Bern bezüglich zusätzlichem Eigenkapital als «extrem». Laut einem Artikel in der SonntagsZeitung wird derzeit diskutiert, ob die Bank tatsächlich 25 Milliarden benötigen wird oder ob der Betrag deutlich geringer ausfallen könnte. Die UBS hat in ihrer Bilanz jedoch mehr überschüssiges Kapital als bisher bekannt, einschliesslich Milliardenbeträgen, die sie von der Credit Suisse geerbt hat. Die wahren Herausforderungen der Bank liegen jedoch in den USA, wo der Kauf der Paine-Webber-Bank im Jahr 2000 heute als «klare Fehlinvestition» angesehen wird. Trotz des langjährigen Engagements in der US-Vermögensverwaltung hat die UBS dort kaum nennenswerte Erträge erzielt. Zudem äusserte UBS-Chef Sergio Ermotti provokante Ansichten zur Übernahme der Credit Suisse. Er erklärte, dass eine Liquidation der CS dem Steuerzahler keinen Cent gekostet hätte, was ihn in Konflikt mit dem Bundesrat, der Finma und vielen Experten brachte, wie es in dem Artikel heisst. (SoZ, S. 33-34)

STRAUMANN: Der Dentalkonzern Straumann kämpft mit einem rückläufigen Aktienkurs, der seit Jahresbeginn um fast 10 Prozent gefallen ist, wie es einem Artikel in der NZZ am Sonntag heisst (der Artikel ist auch auf themarket.ch erschienen). Der Rückgang spiegelt die schwierige Konsumentenstimmung in den USA wider, die auch Straumann zu schaffen macht, da Zahnimplantate und Aligner oft aus eigener Tasche finanziert werden müssen. Trotz des Rückgangs bleibt Straumann optimistisch und verfolgt weiterhin das Ziel, seinen Umsatz bis 2030 auf 5 Milliarden Franken zu steigern. Der Konzern hat sich durch strategische Akquisitionen, wie etwa der Übernahme von Clear Correct, als Vollanbieter in der Zahnmedizin etabliert. Analysten sind zuversichtlich, dass Straumann von einer Verbesserung der wirtschaftlichen Lage in den USA profitieren wird, was zu einem Rebound der Aktien führen könnte. In der Zwischenzeit bleibt der Konzern jedoch durch die anhaltende Zurückhaltung der Konsumenten in Nordamerika beeinträchtigt. (NZZaS, S. 39)

GLENCORE: Glencore fährt derzeit Minen herunter und steht vor Herausforderungen durch ein unsicheres Marktumfeld und eine wirtschaftliche Abkühlung. CEO Gary Nagle weist auf die Bedeutung des Risikomanagements hin, insbesondere im Hinblick auf drohende US-Zölle und Lieferkettenprobleme, wie es in einem Artikel des «Sonntagsblick» heisst. Der Konzern hat kürzlich Produktionsmengen in Kolumbien und auf den Philippinen reduziert und kämpft mit der Schliessung von Kohleminen, was Arbeitsplätze gefährdet. Glencore bemüht sich, die Rohstoffförderung zunehmend zu elektrifizieren und investiert verstärkt in Kupfer und Kobalt, die für die Energiewende benötigt werden. Trotz des hohen Kupferpreises sieht sich Glencore mit Herausforderungen durch Preisdruck und ein Überangebot an Kobalt konfrontiert. Die Probleme werden durch politische und marktbedingte Faktoren wie Exportverbote und den Wettbewerb aus China verschärft. (SoBli, S. 26-27)

MSC: Die Genfer Reederei MSC hat im März den Kauf von 43 Containerterminals weltweit im Wert von 23 Milliarden Dollar angekündigt, was sie zur Nummer eins im globalen Containerterminalgeschäft machen würde. Der Deal, unterstützt von Blackrock, umfasst wichtige Häfen, darunter auch strategisch bedeutende Panama-Terminals, sie die «SonntagsZeitung» berichtet. Der Kauf stösst dem Artikel zufolge aber auf Widerstand: Die USA begrüsse die Transaktion, während China eine Untersuchung wegen möglicher Risiken für den «fairen Handel» anstrenge. Auch Panama zeige Bedenken hinsichtlich der Marktkonzentration und der Neutralität des Panamakanals. MSC wird offenbar vorgeworfen, kleinere Wettbewerber zu benachteiligen, da der Konzern mit seiner Marktmacht die Preise für Hafenoperationen beeinflussen könnte. (SoZ, S. 37)

SWISS: Die Swiss sieht sich mit Herausforderungen durch No-Fly-Zonen in Krisengebieten konfrontiert. In einem Artikel des Sonntagsblick wird berichtet, dass die Airline während des Konflikts zwischen Israel und dem Iran eine Maschine im iranischen Luftraum hatte, was eine sofortige Umplanung der Route erforderlich machte. Aktuell müssen viele Lufträume, wie etwa über der Ukraine, Russland, dem Nahen Osten und der Kaschmir-Region, umflogen werden. Dies führt zu längeren Flugzeiten, höherem Treibstoffverbrauch und gestiegenen Kosten. Besonders betroffen sind Flüge nach Asien und Afrika, die aufgrund geopolitischer Spannungen umgeleitet werden müssen. (SoBli, s. 8)

SCHWEIZ-EU: Bundesrat Ignazio Cassis bezeichnet die neuen Verträge mit der EU als «das maximal Mögliche» und einen «Befreiungsschlag» für die Schweiz. In einem Interview mit der «NZZ» vom Samstag betont er, dass die Abkommen die wirtschaftlichen Interessen der Schweiz sichern und gleichzeitig ihre Souveränität wahren. Ein zentrales Element ist die Schutzklausel zur Personenfreizügigkeit, die der Schweiz bei Bedarf ermöglicht, Zuwanderung zu begrenzen. Die dynamische Rechtsübernahme wird auf fünf bestehende und zwei neue Abkommen beschränkt. Cassis räumt ein, dass Verträge mit der EU zu einem gewissen Souveränitätsverlust führen, betont jedoch, dass der Nutzen - etwa durch Forschungszusammenarbeit und eine verbesserte Stromversorgung - diesen Verlust überwiegt. (NZZ vom Samstag, S. 8-9, sieh separate Meldung).

TOURISMUS: In Andermatt entsteht ein neues Luxushotel und -residenzen-Projekt, das viele Einheimische skeptisch macht. Der Abriss des traditionsreichen «3 Könige und Post»-Hotels, das zu einem ultrateuren Komplex mit Wohnungen und Hotelzimmern für Reiche umgebaut wird, sorgt im Dorf für Unmut, wie die «SonntagsZeitung» berichtet. Die Immobilienpreise, die bis zu 40'000 Franken pro Quadratmeter erreichen, übersteigen die lokalen Verhältnisse und wecken Besorgnis über die Verdrängung der Dorfgemeinschaft. Das Projekt wird von einer Dubai-Firma vermarktet, und der Bau erfolgt auf einem Grundstück, das einem italienischen Architekten gehört. Während einige den wirtschaftlichen Nutzen des Tourismusbooms betonen, sorgen sich viele Andermatter um den Verlust traditioneller Angebote und den Anstieg der Zweitwohnungen, die inzwischen über 60 Prozent der Immobilien ausmachen. Der Gemeindepräsident ist besorgt über den Verlust der Dorfgemeinschaft und die Zunahme des Luxussegments, das er nicht in Andermatt haben möchte. Zudem gibt es Zweifel an der Partnerfirma Mira in Dubai, die in eine Geldwäscheskandal-Deckung verwickelt sein soll, wie in dem Artikel zu lesen ist. (SoZ, S. 34-35)

TOURISMUS II: Stefano Artioli, ein Tessiner Immobilienunternehmer, will San Bernardino mit einem 500-Millionen-Franken-Projekt zu einer exklusiven Tourismusdestination machen. In den kommenden Jahren entstehen mehrere Hotels, Ferienwohnungen und Sportmöglichkeiten, wie die «NZZ am Sonntag» berichtet. Das Projekt hat viel Unterstützung, doch Artioli, der in der Region einen zweifelhaften Ruf hat, stösst auch auf Kritik. Einige Einwohner befürchten, dass der Tourismus das Dorfleben verändert. Artioli setzt auf langfristige Investitionen, ähnlich wie der Erfolg von Samih Sawiris in Andermatt, und hofft, weitere Investoren zu gewinnen. Das Projekt soll bis 2035 abgeschlossen sein, mit einem Wellnessbereich und 1500 Betten. Kritiker warnen vor einem «Overtourism», doch die Bevölkerung steht insgesamt hinter dem Vorhaben. (NZZaS, S. 35)

jl

(AWP)