UBS/CS: Weitere Details aus vertraulichen Dokumenten der Finanzmarktaufsicht Finma im Zusammenhang mit dem Greensill-Skandal der untergegangenen Credit Suisse sind von der «Sonntagszeitung» veröffentlicht worden. «In den Berichten finden sich haarsträubende Details dazu, wie einfach es dem australischen Geschäftsmann Lex Greensill gemacht wurde, sein wackliges Finanzkonstrukt am Laufen zu halten», schreibt die Zeitung. In den vergangenen gut zwei Wochen hatten bereits die «Financial Times» und andere Medien über schwerwiegende Mängel in dieser Sache beim früheren CS-Management berichtet. Der «Sonntagszeitung» liegen den Angaben zufolge über 700 Seiten Untersuchungsakten, die vor zwei Wochen bei einem Londoner Gericht an die Öffentlichkeit drangen: zwei Berichte der Anwälte von Wenger Plattner (WPReport), die für die Finma auf 405 Seiten den Greensill-Skandal aufarbeiteten, denen wiederum 225 Seiten Beweismittel beiliegen. Daraus habe die Finanzmarktaufsicht wiederum eine Verfügung erstellt, in der sie auf 92 Seiten zusammengefasst habe, was bei der CS alles schieflief. (SoZ, S.36f.; siehe auch separate Meldung)

SWISSCOM: Der Telekomkonzern wird als möglicher Käufer des Zurich Film Festivals (ZFF) genannt. Es würden sich Gerüchte in der Branche mehren, wonach die NZZ das Kino Frame und das Filmfestival loswerden will und Käufer sucht, schreibt die «Schweiz am Wochenende». Zuerst berichtete das Portal «Inside Paradeplatz» darüber. Oft falle in Gesprächen mit Branchenkennern der Name der Swisscom, schreibt die SaW. Deren Tochtergesellschaft Blue betreibe mehrere Kinos in der Schweiz und könnte die Frame-Säle mühelos integrieren. Man nehme keine Stellung zu Gerüchten, heisst es laut der Zeitung von der Swisscom. Die NZZ will auf Anfrage «Gerüchte und Spekulationen» ebenfalls nicht kommentieren. Sprecherin Karin Heim bestätigt aber, dass «verschiedene Optionen geprüft werden, um das ZFF breiter aufzustellen». Ein Verkauf könnte also durchaus eine Option sein. (SaW, S.15)

TX GROUP: Bei den Familienaktionären soll die Idee kursieren, den Zürcher Medienkonzern von der Börse zu nehmen und wieder in ein privat geführtes Unternehmen umzuwandeln, schreibt der «Sonntagsblick». Die Zeitung schreibt unter Berufung auf zwei unabhängige Quellen über «Planspiele für einen grundlegenden Kurswechsel». Die Erlöse aus dem geplanten Börsengang der SMG Swiss Marketplace Group könnten genutzt werden, um Familienzweige auszuzahlen, die sich aus dem Mediengeschäft zurückziehen möchten. Das Verlagshaus reagierte laut SoBli allerdings mit einem scharfen Dementi: «Die von Ihnen in den Raum gestellten Spekulationen entbehren jeglicher Grundlage. Es kann keine glaubwürdige Quelle dafür geben.» Und weiter: «Die Publizistik war, ist und bleibt ein Schwerpunkt innerhalb der TX Group. Weder ein Going Private noch eine über die Mitgliedschaft im Verwaltungsrat hinausgehende Funktion von Frau Claudia Coninx-Kaczynski waren jemals in irgendeinem Zusammenhang ein Thema.» Coninx-Kaczynski zog laut dem Bericht vor zwei Jahren ins oberste Leitungsgremium der TX Group ein. Sie ist die Tochter des früheren Verlegers Hans Heinrich Coninx. (SoBli, S. 28)

HOLCIM: Grossaktionär Thomas Schmidheiny sagte in einem Interview mit der «Neuen Zürcher Zeitung», die Idee zur Abspaltung des Nordamerika-Geschäfts Amrize komme ursprünglich von ihm. «Schon vor zehn Jahren wurde mir klar, dass die Globalisierung an ihre Grenzen kommt. Mit Amrize haben wir das konsequent weitergedacht», so Schmidheiny zur NZZ. «Der Markt für Baumaterial hat sich vor allem in den USA, aber auch in Kanada ganz anders entwickelt als in Europa.» Grossen Einfluss auf die Steuerung von Holcim habe er heute derweil nicht mehr, sagte Schmidheiny weiter. Derweil habe er mit Amrize jetzt allerdings zum ersten Mal eine derart grosse Beteiligung im US-Dollarraum. Er habe jetzt das Problem, was er mit seiner 7 Prozent-Beteiligung mache. «Ich bin nämlich pessimistisch, wie sich Amerika wirtschaftlich und politisch mit der zunehmenden Staatsverschuldung entwickeln wird.» Schmidheiny blickt auf eine lange Karriere bei Holcim (früher: Holderbank) zurück, darunter 23 Jahre als CEO und 19 Jahre als Verwaltungsratspräsident. (NZZ Samstagsausgabe, S. 25)

MIGROS: Die Migros will laut «NZZ am Sonntag» jede dritte Eigenmarke streichen. Stattdessen soll auf vielen Lebensmitteln schlicht der Schriftzug «Migros» als neue dominante Dachmarke zu sehen sein. «Aktuell gibt es über 150 Eigenmarken, von denen viele nicht so bekannt sind. Unser Ziel ist es, bis 2030 die Anzahl Eigenmarken auf rund 100 zu reduzieren», hiess es bei der Medienstelle auf Anfrage der Zeitung. Etablierte oder kultige Marken wie Chocolat Frey, Farmer oder Blévita dürften vorerst bestehen bleiben. Gleiches gelte auch für die Seehund-Glace, Ice Tea oder M-Budget-Energydrink. Viele Details seien allerdings noch nicht geklärt. So sei es laut Bericht etwa unklar, was mit der Linien M-Classic geschehe. Die Ausweitung der Marke Migros erfolgt Schritt für Schritt und über einen längeren Zeitraum. Zu einzelnen Linien oder Zeitplänen möchten wir derzeit noch keine Details kommentieren«, habe es vonseiten der Migros geheissen. (NZZaS, S. 33)

WEF: Im Machtstreit beim World Economic Forum (WEF) hat laut »Sonntagsblick« ein heimliches Treffen zwischen Klaus Schwab und Blackrock-Vize Philipp Hildebrand stattgefunden. Hildebrand sei vom WEF-Stiftungsrat beauftragt worden, als Vermittler zwischen dem Gründer und dem Gremium zu fungieren. Hintergrund seien anonyme Vorwürfe, die zum abrupten Abgang Schwabs geführt hätten und nun extern untersucht würden. Hildebrand sei als einziger unbelasteter Akteur im Stiftungsrat und verfüge über ein intaktes Vertrauensverhältnis zu Schwab, hiess es im Bericht weiter. Am Treffen in Zürich habe auch ein Vertreter des Eidgenössischen Departements für Auswärtige Angelegenheiten (EDA) teilgenommen. Das EDA habe aber betont, nicht in den Annäherungsprozess involviert zu sein. Grund der Teilnahme seien geplante Projekte am WEF gewesen. Schwab und Hildebrand hätten sich nicht zum Treffen geäussert. (SoBli, S.12f.)

RUAG: Im Fall um den ehemaligen Ruag-Kadermitarbeiter sind laut »Sonntagsblick« erneut Hausdurchsuchungen durchgeführt worden. Diese hätten sowohl in Deutschland als auch in der Schweiz stattgefunden. Das Bundesamt für Justiz habe auf Anfrage der Zeitung den Eingang eines deutschen Rechtshilfeersuchens am 28. Mai 2025 bestätigt. Ob im Wallis durchsucht wurde, wo der Ex-Manager wohne, habe das Amt nicht mitgeteilt. Die Ruag habe erklärt, sie sei nicht Gegenstand der Durchsuchungen gewesen. Eine Zürcher Kanzlei habe den Korruptionsskandal im Auftrag der Ruag aufgearbeitet, der entsprechende Bericht liege vor. Die Ruag wolle ihn nicht veröffentlichen. »Sofern sich neue, relevante Entwicklungen ergeben, werden wir zu gegebener Zeit informieren", habe der Konzern mitgeteilt. Die deutsche Korruptionsstaatsanwaltschaft ermittle seit drei Jahren. Inzwischen führe auch die Schweizer Bundesanwaltschaft ein Verfahren. (SoBli, S.6f.)

ys/

(AWP)