MIGROS/COOP: Mit einer neuen «Absichtserklärung klimafreundliche Landwirtschaft» wollen Coop und Migros in Sachen CO2-Reduktion vorwärtsmachen. Die Pläne der IG Detailhandel, wo die beiden Genossenschaften ihre politischen Interessen bündeln, wurden diese Woche bekanntgemacht werden. Coop und Migros haben laut der «NZZ am Sonntag» dabei die Discounter Aldi und Lidl ausgegrenzt. Aldi und Lidl waren am runden Tisch zur «Absichtserklärung klimafreundliche Landwirtschaft» nicht erwünscht, wie die Zeitung schreibt. Die Discounter hätten explizit um eine Teilnahme gebeten. Die Zeitung schrieb von einem «heftigen Stunk zwischen den grössten Playern im Schweizer Handel». Die Umweltschutzorganisation WWF, die bei der Initiative dabei sei, habe das Vorgehen kritisiert. Der runde Tisch sei «innert kürzester Zeit» organisiert worden, zitierte die Zeitung die IG Detailhandel, bei der Coop und Migros ihre politischen Interessen bündeln. Die IG habe für eine effiziente Arbeit den Kreis bewusst klein gehalten, heisst es. (NZZaS, S. 30)

POST: Der Bundesrat will die Post nicht mehr verpflichten, abgelegene Haushalte täglich zu bedienen. So schlägt er in der Teilrevision zur Postverordnung vor, dass für rund 60'000 Kunden variable Modelle geschaffen werden, schreibt der «Sonntagsblick». Die Post begrüsst den Vorschlag. Aber auch die private Konkurrenz wie etwa DPD spricht sich dafür aus. Die privaten Anbieter könnten den Ausbau ihrer Infrastruktur besser planen, falls die Post in den Randregionen weniger Grundversorgung bieten müsste, schreibt DPD. (Sonntagsblick, S. 29)

SWISS I: Mitten in der Hauptreisezeit lassen die Cockpit-Crews der Fluggesellschaft Swiss den Arbeitsstreit eskalieren. Wie die «NZZ am Sonntag» berichtet, wollen die Swiss-Pilotinnen und -Piloten den Gesamtarbeitsvertrag (GAV) auf Ende Jahr kündigen. Dieser war erst 2023 neu verhandelt worden. Anlass ist die mangelnde Vereinbarkeit mit dem Privatleben. Die Swiss räumt gegenüber der «NZZ am Sonntag» ein, dass der heutige GAV zu komplex sei. Um effizient Ferien und freie Tage planen zu können, müsse man «fast schon ein Spezialist» sein. In der «NZZ am Sonntag» berichten mehrere Piloten von weiteren Stressfaktoren in ihrem Berufsalltag. Sie erzählen von gefährlichen Situationen beim Landeanflug, dichteren Flugplänen und mysteriösen Technikproblemen. Gleichzeitig müssten sie ständig CO2 einsparen. (NZZaS, S. 11; siehe auch separate Meldung)

SWISS II: Das Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) hat drei Strafbefehle gegen die Fluggesellschaft Swiss ausgestellt, die inzwischen rechtskräftig sind. Das berichtet der «Sonntagsblick». Die Swiss muss insgesamt 3000 Franken Busse zahlen. Der Grund: Am 24. Juli 2023 annullierte die Swiss einen Flug nach Barcelona. Drei Passagiere wollten daraufhin von der Swiss ihr Geld zurück, erhielten jedoch nur den Betrag für Steuern und Gebühren - nicht aber den vollen Ticketpreis. Für das Bazl steht fest: Die Swiss hätte den Betrag sofort zurückerstatten müssen und nicht erst nach mehrmaliger Aufforderung durch die Passagiere. Da die Swiss wiederholt Passagierrechte verletzt hat, verhängte das Bazl eine Busse gegen die Swiss. (Sonntagsblick, S. 4-5)

STEINER: Das in Nachlassstundung befindliche Bauunternehmen Steiner fordert laut einem Bericht in der «Schweiz am Wochenende» 30 Millionen Franken von der ETH Zürich. Der Betrag beziehe sich auf Mehrkosten in Folge des Baus des neuen GLC-Gebäudes. Die Mehrkosten lägen vor allem im von der ETH Zürich beauftragten Generalplaner und dessen «verspäteter und mangelhafter Ausführungs- und Koordinationsplanung» begründet, zitiert die Zeitung aus einem Schreiben. Zudem habe die ETH Gespräche verweigert. Der Streit um das GLC-Gebäude sei mit ein Grund für die finanzielle Schieflage der Firma gewesen, hiess es im Umfeld. Die Hochschule wiederum bestreitet die Vorwürfe. (Schweiz am Wochenende S. 13)

WEF: Klaus Schwab, der Gründer des World Economic Forum (WEF), sieht sich mit schweren Vorwürfen konfrontiert, die dieses Jahr zu seinem Ausscheiden aus dem WEF führten, schreibt die «Sonntagszeitung». Schwab selbst bestreitet die meisten der Anschuldigungen. Eine externe Untersuchung soll nun den Sachverhalt klären. Teile der Ergebnisse liegen der Sonntagszeitung vor. Klaus Schwab kommt darin nicht gut weg. So soll er anzügliche E-Mails an junge WEF-Mitarbeiterinnen gesendet haben. Zudem habe er die Publikation nicht genehmer Studien verhindert und die Berichte manipuliert. Seiner Frau wird vorgeworfen, sie habe horrende Spesen über das WEF abgerechnet. In einem Schreiben weist Schwab die Anschuldigungen zurück. Gleichzeitig kritisiert er den Stiftungsrat für die Indiskretion. Für eine weitere Zusammenarbeit mit der für die Untersuchung beauftragten Kanzlei Homburger stehe er nicht mehr zur Verfügung, betonte er weiter. Zugleich stellte er rechtliche Schritte in Aussicht. (Sonntagszeitung S. 33)

FELDSCHLÖSSCHEN: Der Alkoholkonsum geht in der Schweiz von Generation zu Generation zurück. Dafür sind «nüchterne» Alternativen wie alkoholfreies Bier auf dem Vormarsch. Feldschlösschen-Chef Thomas Amstutz hat in einem Interview mit dem «Sonntagsblick» sogar einen Anteil von 25 Prozent in Aussicht gestellt. Alkohol sei deswegen kein Auslaufmodell. «Aber der bewusste Konsum nimmt zu - und nicht nur wir als Brauerei müssen uns anpassen, sondern auch die Gastronomie.» Amstutz sagt, Restaurants und Bars müssten alkoholfreie Alternativen selbstbewusster und attraktiver präsentieren. Feldschlösschen verdient im Einzelhandel bereits zwölf Prozent des Bierumsatzes mit alkoholfreien Varianten, in der Gastronomie sind es erst drei Prozent. (Sonntagsblick, S. 26-28)

SWISSMINT: Der Verkauf der neuen Jubiläums-Goldvreneli durch die zuständige Bundesbehörde Swissmint hat viele Käufer verärgert, da sie die Münzen nicht wie gehofft erhalten haben. Jetzt will ein geprellter Münzsammler laut «Sonntagszeitung» strafrechtlich gegen den Chef von Swissmint vorgehen. Bereits 2022 gab es einen Skandal: Der Swissmint-Chef hatte damals selbst limitierte Münzen gekauft und auf Ricardo weiterverkauft. Jetzt muss die Bundesanwaltschaft aktiv werden, so die Forderung. (Sonntagszeitung S. 8, siehe auch separate Meldung)

NORGE MINING: Über hundert zum Teil prominente Schweizer Investoren haben Millionenbeträge in ein Minen-Projekt des Zürcher Unternehmers Michael Wurmser in Norwegen eingeschossen. Wurmsers Firma Norge Mining kontrolliert laut eigenen Angaben enorme Phosphatvorkommen. Nun zeigt sich, dass das Unternehmen in finanziellen Schwierigkeiten steckt, wie die «NZZ am Sonntag» schreibt. Das Unternehmen will nicht nur Phosphor produzieren, sondern auch eine norwegische Grafitmine übernehmen. Doch dies verzögert sich seit Monaten. Da der Kaufbetrag gemessen an den Gesamtinvestitionen bescheiden ist, schrillen bei manchen Investoren die Alarmglocken. Wurmser will nun Schwergewichte aus der internationalen Rohstoffindustrie an Bord holen, um das Vertrauen wiederherzustellen. Zudem soll der Ex-Bankier Eric Sarasin in den Verwaltungsrat einziehen. (NZZaS, S. 31)

VELAS: Das Zuger Krypto-Start-up Velas hat seinen Konkurs zunächst abgewendet. Der Zusatz «in Liquidation» wurde aus dem Handelsregister entfernt, wie die «Schweiz am Wachende» schreibt. Das Kantonsgericht hatte den Konkurs verhängt, nachdem kein Unternehmensvertreter zu einer Anhörung erschienen war. Dagegen habe sich das Unternehmen erfolgreich gewehrt. Nach einer Gesetzesänderung, wonach Firmen auch bei ausstehenden Steuerschulden der Konkurs eröffnet werden kann, sei Velas zum Verhängnis geworden, heisst es weiter. Nichtsdestotrotz gehe es dem Unternehmen weiterhin schlecht und die Velas-Kryptowährung habe massiv an Wert verloren. Für weitere Fragen zum Geschäftsgang stand das Unternehmen aber nicht zur Verfügung. (Schweiz am Wochenende S. 15)

MEDIKAMENTE: Über 40 Mal haben Spitäler, Heime und Ärzte in einem Monat Probleme bei der Beschaffung von Medikamenten eingetragen, wie der «Sonntagsblick» berichtet. Die Verantwortlichen des überregionalen Fehlermeldesystem Cirrnet der Stiftung Patientensicherheit Schweiz hatten für März dazu aufgerufen, Probleme mit Lieferengpässen und nicht verfügbaren Arzneimitteln festzuhalten. Die Auswertung der Meldungen zeigt, dass die fehlenden Medikamente in fast einem Drittel der Fälle Patienten gefährdeten. Therapien mussten unterbrochen und alternative Behandlungen definiert werden. «Durch Ersatzmedikamente entstanden erhöhte Risiken», sagte eine Sprecherin der Stiftung Patientensicherheit der Zeitung. (Sonntagsblick, S. 12-13)

REISEN: Der Schweizer Reise-Ombudsmann Walter Kunz vermittelt zwischen Kunden und der Reisebranche. Im Interview mit dem «Sonntagsblick» spricht er über nörgelnde Schweizerinnen und Schweizer, über sture Airlines und Kostenfallen beim Reisen. Ein Drittel der knapp 1000 Beschwerden, die ihn pro Jahr erreichen, betreffen Flüge, zum Beispiel Rückerstattungsforderungen. «Wir werden regelrecht überhäuft damit - Tendenz steigend», sagt er. Kunz kritisiert die Fluggesellschaften dafür, dass sie keine unabhängige Vermittlung zulassen. Zugleich mahnt er: «Buchen Sie über einen Schweizer Anbieter.» Wer dubiose Anbieter nutzte, nur um ein paar Fränkli zu sparen, der müsse sich nicht wundern, wenn er dann Probleme bekomme. (Sonntagsblick, S. 3-5)

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(AWP)