SWATCH: Nach den schwachen Halbjahresresultaten von Swatch von vergangener Woche, fordert Georg von Wyss, Fondsmanager beim Vermögensverwalter BWM Value Investing, einen Wechsel an der Spitze von Swatch. «Ein Wechsel an der Spitze wäre positiv für den Konzern», sagte er gegenüber der «SonntagsZeitung». Der Verwaltungsrat von Swatch verhalte sich viel zu passiv, obwohl er eigentlich etwas tun müsste, so von Wyss. «Es braucht daher eine Neubesetzung des Verwaltungsrats.» Die Zeitung zitiert in dem Artikel weitere kritische Stimmen zum Verwaltungsrat: «Von
den sieben Mitgliedern des Verwaltungsrats kann keines nach unseren Analysekriterien als unabhängig betrachtet werden», sagte Vincent Kaufmann, Direktor des Stimmrechtsberaters Ethos. Mit der Wahl von Marc Hayek in das Gremium verfüge der mit der Familie verbundene Aktionärspool seit diesem Jahr nun über vier Vertreter im Verwaltungsrat und dieser Mangel an Unabhängigkeit sei problematisch. (SoZ, S.33,34)
UBS: «Die UBS ist ein untragbares Risiko für die Schweiz», so das Fazit der Wirtschaftsprofessorin Anat Admati, welche an der amerikanischen
Universität Stanford lehrt, in einem Gespräch mit der «SonntagsZeitung». Sie wirft der Finanzbranche vor, mit ihren Argumenten in Bezug auf die Regulierung die Öffentlichkeit zu verwirren. Ganz besonders wenn es darum gehe, Forderungen nach mehr Eigenkapital abzuwehren. Die Wurzel des Problems liege in der schlechten Regulierung. «Banken sind deutlich schlechter kapitalisiert als Unternehmen in anderen Branchen. Die Regulierung erlaubt ihnen das.» Die Frage sei: «Wie können sie mit derart wenig Eigenkapital überhaupt überleben? Ganz einfach, weil die
Regulierung schlecht ist und die Investoren sich passiv verhalten.» Müssten Banken mehr Eigenkapital einsetzen, komme das nicht nur ihnen, sondern unter anderem dem Staat zugute, weil das Konkursrisiko der Bank abnehme. Sie zeigte sich zudem «schockiert» über die Aussage im Bericht des Bundesrates zur Bankenstabilität, dass die Finma nicht die richtigen Werkzeuge für die Lösung der CS-Krise gehabt habe. (SoZ, S. 36)
UBS/CS: Roger Reist, Leiter des Firmenkundengeschäfts bei der Raiffeisen Genossenschaftsbank, äussert sich in einem Gespräch mit dem «SonntagsBlick» kritisch zur Übernahmen der Credit Suisse durch die UBS. «Das Verschwinden der CS ist nicht gut für den Finanzplatz», sagte er in dem Gespräch. Es gebe einen Aufwärtsdruck bei den Margen, der sich nicht leugnen lasse, da die CS als härteste Konkurrentin im Firmenkundengeschäft fehle. Die Raiffeisen Gruppe selber habe nach dem Aus der CS relativ rasch entschieden, dem Firmenkundengeschäft mehr Kapital zur Verfügung zu stellen. «Heute wachsen wir im Firmenkundengeschäft deutlich schneller als in den Vorjahren», so Reist. (SoBli, S. 30)
ERBSCHAFTEN: Acht Prozent der 300 reichsten Schweizerinnen und Schweizer haben ihr Vermögen selbst erschaffen. Zu diesem Schluss kam eine Untersuchung der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich, wie die «SonntagsZeitung» schrieb. Etwa 80 Prozent des Geldes der reichsten Personen stammt demnach aus Erbschaften. 90 Prozent der Superreichen sind Männer. Der Anteil von Frauen würde eher sinken als steigen, teilte die KOF mit. Mit der gesellschaftlichen Verteilung von Erbschaften befasste sich eine Studie von Marius Brülhart der Universität Lausanne. Das Gefälle sei gross, schrieb die «NZZ am Sonntag». Drei Viertel der Erbinnen und Erben bekämen pro Erbgang nicht mehr als 100'000 Franken. 1,5 Prozent der Erbschaften lagen bei mehr als einer Million Franken. (SoZ, S.1,5; NZZaS, S.1,14)
CYBERSICHERHEIT: Der Nachrichtendienst des Bundes (NDB) hat in einem vertraulichen Bericht vor der russischen Hacker-Gruppe Callisto gewarnt. Die Gruppe stehe in Verbindung mit dem russischen Geheimdienst FBS, wie die «NZZ am Sonntag» aufgrund des Berichts schrieb. Callisto habe es primär auf Nato-Staaten abgesehen. Wegen der «offen proukrainisch eingestellten Politikerinnen und Politiker sowie Medienschaffenden» könne auch die Schweiz ins Visier der Cyberkriminellen geraten. Die Gruppe habe hierzulande bereits Ziele angegriffen. Zudem missbrauche sie regelmässig die IT-Infrastruktur der Schweiz und nutze Konten eines Schweizer Mailanbieters für Phishingkampagnen, schrieb der NDB. (NZZaS, S. 1,10)
FORSCHUNG: Der Leiter eines Zentrums am Paul-Scherrer-Institut (PSI) soll von Mitarbeitenden die Aufführung seines Namens unter Publikationen verlangt haben. Dies, obschon der Leiter keinen wesentlichen Beitrag dafür geleistet hatte, wie die «NZZ am Sonntag» schrieb. Den Vorwurf habe ein ehemaliger Doktorand erhoben. Beim ETH-Rat sei eine Aufsichtsanzeige eingegangen. Er werde prüfen, ob und wie das PSI seinen Verpflichtungen nachkomme. Im PSI-Zentrum herrsche die «implizite Regel», dass der Chef stets als Co-Autor fungiere, wie ehemalige und gegenwärtige Mitarbeitende sagten. Das PSI-Zentrum sei kein Einzelfall, schrieb die Zeitung. Früher sei die Praxis auch an anderen Instituten Standard gewesen. (NZZaS, S. 1,9)
cf/
(AWP)