LÖHNE: Die Konjunkturforschungsstelle (KOF) der ETH Zürich erwartet für 2025 einen Anstieg der Nominallöhne um 1,6 Prozent. Abzüglich der Teuerung dürfte ein Plus von 0,6 Prozent resultieren, wie die «NZZ am Sonntag» schreibt. Für die Angestellten im Detailhandel ist sogar mit einer Nullrunde zu rechnen. Der noch unveröffentlichte Lohnreport basiert auf einer Umfrage bei 4500 Unternehmen. Er beobachte eine schrittweise Rückkehr zur Normalität, erklärt KOF-Experte Michael Siegenthaler: «Von 2021 bis 2023 mussten die Beschäftigten substanzielle Einbussen hinnehmen. Mit dem erwarteten Anstieg wird dieser Rückgang nun teilweise wettgemacht.» Die Gewerkschaften kritisieren, dass die realen Löhne noch immer unter dem Niveau von 2016 liegen. «Die meisten Firmen haben die Reallohnverluste wegen der Teuerung nicht kompensiert», sagt Travail-Suisse-Präsident Adrian Wüthrich. «Zudem profitieren sie von der positiven Gewinnentwicklung, zu der die Erwerbstätigen mit der gesteigerten Produktivität beitragen.» Ihre Lohnforderungen präsentieren die Gewerkschaften in einer Woche. Vorgeprescht ist der Kaufmännische Verband, der einen Anstieg von 5 Prozent verlangt. (NZZaS, S. 21)
HYPOZINSEN: Die Preise für Hypotheken sind in der Schweiz laut einem Bericht der «Sonntagszeitung» nicht so stark gesunken, wie sie eigentlich sollten. Zwar haben die Zinsen bei langfristigen Festhypotheken ein neues Tief erreicht. Doch sie sollten eigentlich noch tiefer liegen, sagen Fachleute, die in der Vermittlung und der Beratung von Hypothekarkrediten tätig sind. Denn die Margen, die Banken auf den Zins aufschlagen, seien seit Anfang Jahr erneut gestiegen. Ein Grund sind die höheren Refinanzierungskosten für Banken. Ein weiterer ist die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS. Seither zeichne sich eine deutliche Erhöhung der Marge ab, sagen Marktbeobachter. (SoZ, Seite 35)
AXPO: Der Energiekonzern baut in Spanien 330 Kilometer nordwestlich von Madrid eine riesige Fotovoltaik-Anlage mit 365'000 Solarpanels, die 76'000 spanische Haushalte mit Strom versorgen wird. Die Anlage kostet weit über 100 Millionen Franken. Laut Recherchen des «Sonntagblicks» droht Dutzenden Bauern und Anwohner in der Region die Enteignung. Axpo betont derweil, dass sie «die Prioritäten und Erwartungen der lokalen Bevölkerung» berücksichtige. Laut dem Bericht ist das aber nicht in immer der Fall und es regt sich Widerstand. (SoBli, S. 32)
CS: Der frühere CS-CEO Tidjane Thiam muss seiner früheren Haushaltshilfe rund 200'000 Franken zahlen, weigert sich jedoch, dies zu tun, obwohl ihn ein rechtskräftiges Gerichtsurteil dazu verpflichtet. Nun droht ihm laut «Sonntagszeitung» die Lohnpfändung, da seine ehemalige Angestellte ihn betrieben hat. Falls keine Einigung erzielt wird, könnte der Anwalt der Haushaltshilfe finanzielle Ansprüche beim Internationalen Olympischen Komitee geltend machen. Bei der UBS und dem IOK hat er die Arrestierung von allfälligen Guthaben Thiams verlangt. Bisher ohne Antwort. Thiam seinerseits beschuldigte die Haushaltshilfe der Erpressung und Nötigung. Er verlor jedoch den Prozess und geht in Berufung. (SoZ, Seite 38)
ON: Die Laufschuhfirma On verzeichnete im vergangenen Jahr einen deutlichen Umsatz- und Gewinnanstieg, insbesondere in den USA, wo der Umsatz auf über eine Milliarde US-Dollar stieg. In der Schweiz hingegen sank der Umsatz in den vergangenen beiden Jahren von 55 von 46 Millionen. Nun will On den Abwärtstrend stoppen, wie die «Sonntagszeitung» schreibt. On hat zu diesem Zweck eine neue Verkaufsstrategie eingeführt, wie Co-Chef Marc Maurer erklärt. On will sich in der Schweiz noch stärker auf das Geschäft mit Laufschuhen konzentrieren. Dafür setzte sie gezielt auf Sportartikelverkäufer als Partner und vermindert gleichzeitig das Angebot im gewöhnlichen Schuhhandel. Das Problem von On in der Schweiz ist, dass die Marke vor allem bei Menschen über 50 Jahre beliebt ist, was Junge davon abhält, sie zu kaufen. Fachleute sprechen sogar davon, dass On als «Rentnermarke» gelte. (SoZ, Seite 37)
ALTERSVORSORGE: Dem Chef des Bundesamts für Sozialversicherungen (BSV), Stéphane Rossini, droht nach dem Berechnungsfehler der AHV-Finanzperspektiven die Versetzung. Im Eidgenössischen Departement des Innern herrscht die Angst, dass Rossini bei künftigen Diskussionen nicht mehr ernst genommen wird, wie gut informierte Personen der «Sonntagszeitung» sagten. Das BSV habe die Frage nach dem Zeitpunkt, ab wann Rossini vom Rechenfehler wusste, mit Verweis auf laufende Untersuchungen nicht beantwortet. Eine Beschwerde der SP aufgrund des Fehlers lag der Zeitung vor. Die Partei stützte ihr Argument, dass der erwartete «Gewinn» der AHV-Reform 21 einen Einfluss auf die Abstimmung gehabt habe, auf einen Auftritt in der SRF-Sendung «Arena»: Darin sei gesagt worden, dass BSV-Berechnungen stets zuverlässig seien. (SoZ, S. 6)
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(AWP)