CS-KOLLAPS I: Die Parlamentarische Untersuchungskommission (PUK) hat im Rahmen ihrer Ermittlungen zur Credit Suisse die Präsidentin der Finma, Marlene Amstad, ein zweites Mal vorgeladen. Die Kommissionsmitglieder wollten mit der Vorsteherin der Finanzmarktaufsicht (Finma) offene Punkte vertieft abklären, wie «SonntagsBlick» schrieb. Anlass sei der «regulatorische Filter», eine Ausnahmeregelung, die der Bank bei der Berechnung der Eigenmittel gewährt wurde. Er erlaubte es der CS, weniger Eigenkapital zu halten, als sie hätte halten müssen. Die Finma lehnte eine Stellungnahme ab, wie die Zeitung schrieb. Der Bericht der PUK soll im November vorliegen. (SoBli S. 18-19)
CS-KOLLAPS II: Eine Gruppe von ehemaligen Aktionären der Credit Suisse will vor Gericht eine höhere Entschädigung als die von der UBS gezahlten 3 Milliarden Franken erstreiten. Um dies zu erreichen, verlangen sie eine neue unabhängige Bewertung der CS zum Zeitpunkt der Pleite. Stein des Anstosses ist das Gutachten zur Wertermittlung von Thomas Vettiger, Lehrbeauftragter an der Universität Zürich und Mitbegründer der Beratungsfirma IFBC. In diesem kommt er zum Schluss, dass bei ähnlichen Bankenpleiten im In- und Ausland die Aktionäre zumeist kaum noch Geld für ihre Anteilsscheine erhalten haben. Mit dem Konkurs der CS hätten die Aktionäre zudem alles verlieren können. Die klagenden Aktionäre stellen nun die Unabhängigkeit Vettigers infrage, wie die «SonntagsZeitung» schreibt. So habe Vettiger mit seiner Firma IFBC geschäftliche Beziehungen zur UBS unterhalten. Die klagenden Aktionäre fordern daher nun ein neues, unabhängiges Gutachten von einer grossen Prüfgesellschaft. (SoZ, S. 37)
SNB: Der abtretende Nationalbankpräsident, Thomas Jordan, hat sich für einen auch künftig international führenden Finanzplatz ausgesprochen. Dazu müsse auch das Risiko von systemrelevanten, global tätigen Banken akzeptiert werden, sagte Jordan in einem Interview mit der «Neuen Zürcher Zeitung» vom Samstag. Die Herausforderung bestehe nun darin, für die Grossbank UBS ein Gesamtpaket an Korrekturen festzulegen, das die Risiken reduziere und es der Grossbank erlaube, von der Schweiz aus erfolgreich zu arbeiten.
(NZZaS, S. 26-27, siehe auch separate Meldung)
SBB: Zwölf Prozent der Teilnehmenden einer Umfrage unter SBB-Mitarbeitenden haben von Diskriminierung am Arbeitsplatz berichtet. Sieben Prozent der Teilnehmenden erwähnte Mobbing und vier Prozent sexuelle Belästigung, wie «SonntagsBlick» aufgrund einer internen Mitteilung der SBB schrieb. Frauen hätten dabei häufiger Diskriminierung und sexuelle Belästigung erlebt. Beim Mobbing sei kein Geschlechterunterschied erkennbar gewesen. «Ich verurteile solches Verhalten in aller Schärfe», sagte der SBB-Personalchef Markus Jordi. Sollten sich die Vorwürfe bestätigen, würden Massnahmen eingeleitet.
(SoBli, S. 2-5)
POST: Die Schweizerische Post setzt die Verkleinerung ihres Filialnetzes wie geplant fort, ungeachtet der politischen Widerstände. Die getroffenen Entscheide stünden im Einklang mit der Unternehmensstrategie, «die definiert wurde und weiterhin Gültigkeit hat». Dies sagte Konzernchef Roberto Cirillo in einem Interview mit dem «SonntagsBlick».
(SoBli, S. 12-13, siehe auch separate Meldung)
POSTAUTO: Der Billettverkauf für Fahrten mit dem Postauto wird ab 2035 vollständig digital sein. Bis im Sommer 2025 stellt Postauto bei einem Fünftel der gesamten Fahrzeugflotte den Billettverkauf ein, wie «Blick» schrieb. Noch sei unklar, wie Kundinnen und Kunden, die etwa keine App haben, alternativ Tickets kaufen können. Künftig soll die Kartenzahlung in allen Postautos möglich sein, sagte eine Sprecherin. (Blick online)
FLOWBANK: Die Flowbank aus Genf hat beim Bundesverwaltungsgericht eine Klage gegen die Finanzmarktaufsicht (Finma) eingereicht. Die Finma eröffnete wegen zu geringer Eigenmittel den Konkurs der Onlinebank, wie die «SonntagsZeitung» schrieb. Die Bank erfüllte nach eigenen Angaben alle Anforderungen der Finma. Sie habe die innerhalb der gesetzten Frist geforderte Summe von 25 Millionen Franken aufgebracht. Die Behörde habe die Kapitalerhöhung nicht bewilligt, weil der Kredit aus dem Umkreis der Kryptowährungsbörse Binance stammte. Der Gründer von Binance war in den USA zu einer viermonatigen Gefängnisstrafe verurteilt worden. Nach der Ablehnung der Kapitalerhöhung habe die Bank keine Möglichkeit erhalten, eine alternative Finanzierung auf die Beine zu stellen und sei stattdessen gleich in den Konkurs geschickt worden. (SoZ, S. 38, siehe auch separate Meldung)
AUTOINDUSTRIE: Der Bundesrat wird voraussichtlich noch in diesem Jahr über automatisiertes Fahren beraten. Ab der ersten Hälfe 2025 könnte die Zulassung erfolgen, teilte das Bundesamt für Strassen (Astra) Tamedia mit. Die dazu benötigten Systeme haben laut der Zeitung die Marken BMW und Mercedes im Angebot - Tesla nicht. Noch hielten sich die beiden Unternehmen bedeckt, ob sie den Zulassungsprozess in der Schweiz durchlaufen werden. Das Astra erhoffe sich mit der Zulassung von Autobahnpiloten mehr Sicherheit auf den Schweizer Strassen. (Tagesanzeiger, Samstagsausgabe, S. 4)
GESUNDHEITSWESEN: Eine Auswertung der Krankenkassen zeigt, dass Schweizer Kliniken gewisse Eingriffe wie Wirbelsäulenoperationen oder Knieprothesen nur sehr selten, in manchen Fällen nur einmal pro Jahr machen. Der Krankenkassenverband Santésuisse kritisiert, dass selbst kleine Spitäler eine breite Palette an Eingriffen anbieten, statt sich zu spezialisieren. «Darunter leiden die Patientinnen und Patienten und das Gesundheitswesen wird unbezahlbar werden», sagt Santésuisse Direktorin Verena Nold gegenüber der «SonntagsZeitung». (SoZ, S. 2-3)
KLEIDUNG: Laut den Recherchen der «Schweiz am Wochenende» planen gleich mehrere ausländische Kleidungs- und Luxusmarken den Markteintritt in der Schweiz. So werde demnächst die australische Luxus-Kleidermarke Zimmermann ein Geschäft in Zürich eröffnen. Dies wäre die erste Filiale im deutschsprachigen Raum. Ferner würden auch die französischen Kleiderlabels Sessùn Filialen in der Deutschschweiz planen. Ebenso würde beim japanische Kleider-Riesen Uniqlo, für den etwa auch Roger Federer wirbt, Interesse am Schweizer Markt bestehen. So hätten schon erste Gespräche für ein Objekt in Zürich stattgefunden. Bis eine Filiale eröffnet, dürfte es laut der Zeitung aber noch Monate, wenn nicht sogar Jahre, dauern. (Schweiz am Wochenende, S. 15)
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(AWP)