UBS: In der Diskussion um die Konditionen der UBS für ihre Firmenkunden hat der Industrieverband Swissmem in den Medien Kritik an der Grossbank geäussert. In einer Umfrage des Verbands bei Mitgliedsfirmen hätten 23 Prozent der befragten Firmen angegeben, dass sich die Konditionen oder die Qualität der Dienstleistungen seit der CS-Übernahme verschlechtert hätten, schreibt die «NZZ am Sonntag». «Wir sind enttäuscht von der UBS», wird Swissmem-Präsident Martin Hirzel in dem Artikel zitiert. Laut der «NZZ am Sonntag» ist nun auch der Preisüberwacher Stefan Meierhans aktiv geworden. Verschiedene Exponenten der UBS hatte in den vergangenen Monaten immer wieder Kritik über eine Verschlechterung von Konditionen vor allem im Firmenkundengeschäft zurückgewiesen.(NZZaS, S. 37)
UBS/CS: Die UBS verhindert in einem Strafverfahren um die Greensill-Fonds der übernommenen Credit Suisse eine Entsiegelung von Dokumenten, schreibt die «SonntagsZeitung». Im Strafverfahren gegen Lex Greensill und fünf ehemalige CS-Mitarbeiter hatte die CS der Staatsanwaltschaft Zürich zwar einen im Rahmen einer internen Untersuchung erstellen Bericht des Beratungsunternehmens Deloitte herausgegeben. Sie verlangte aber gleichzeitig deren Siegelung. Die UBS sei nach der CS-Übernahme beim Widerstand gegen das Verfahren geblieben. Das Bundesgereicht habe nun den UBS-Anwälten Recht gegeben. Laut der Staatsanwaltschaft wird die Klärung des Sachverhalts damit «signifikant verzögert». (SoZ, S. 37)
CS-PUK: Anonym bleibende frühere CS-Banker weisen der Finanzmarktaufsicht Finma Schuld für das Scheitern der ehemals zweitgrössten Schweizer Bank zu. Sie bezweifelten auch, dass die Parlamentarische Untersuchungskommission (PUK) den Kern des CS-Untergangs aufarbeiten werde, schreibt die «NZZ am Sonntag» (NZZaS). Laut den CS-Bankern habe es im Sommer 2022 einen Plan der CS gegeben, der ihr das eigenständige Überleben gesichert hätte. Für diesen Plan hätten die CS-Chefs von der Finma Kapitalerleichterungen erlangt, die Aufsichtsbehörde habe das aber abgelehnt. Andere Bankexperten widersprechen den Aussagen der CS-Verantwortlichen allerdings: Der CS-Plan sei «halbgar» gewesen und Schuld am Untergang seien allein die Bankchefs gewesen, di ihre Risiken nicht im Griff hatten. (NZZaS, S. 38)
KÜHNE+NAGEL: Klaus-Michael Kühne, der Mehrheitseigentümer des Schweizer Logistikkonzerns Kühne+Nagel, hat offenbar einen Bericht über die Verstrickung seines Unternehmens in den Holocaust verschwinden lassen. Das berichtet die «SonntagsZeitung», gestützt auf einen Artikel der US-Zeitschrift «Vanity Fair». Kühne habe beim Historiker und Journalist David de Jong Anfang 2014 die Studie selber in Auftrag gegeben hatte. Den Forschern sei sogar Zugang zum Firmenarchiv in Hamburg gewährt und die wissenschaftliche Freiheit und Unabhängigkeit garantiert worden. Doch als sie ihr Ergebnis Anfang 2015 an Kühne schickten, einschliesslich eines Kapitels über die Aktivitäten seines Vaters, seines Onkels und der Firma während des Dritten Reichs, habe er die Veröffentlichung der Studie abgelehnt. (SoZ, S. 35)
ADANI-GRUPPE: Das Schweizer Bundesstrafgericht hat in einem Urteil 310 Millionen Dollar von Geschäftsleuten aus dem Umfeld des indischen Adani-Konzerns bei fünf Schweizer Banken blockiert, schreibt die «SonntagsZeitung». Die Geschäftsleute hätten die Sperre aufheben lassen wollen, seien damit aber abgeblitzt. Das Urteil lasse den Schluss zu, dass Personen aus dem Umfeld des Adani-Konzerns die von den Schweizer Banken erhaltenen Kredite für Investitionen in Wertpapiere aus dem Adani-Imperium nutzten, um deren Kurs in die Höhe zu treiben. Über das Urteil hat der Westschweizer Blog Gotham City als erstes berichtet. Kurz nach Veröffentlichung sei die Internetseite angegriffen worden. (SoZ, S. 43)
SBB: SBB-Chef Vincent Ducrot hat langfristig die Schliessung von Bahnhöfen nicht ausgeschlossen. «Kurzfristig ist das kein Thema», sagte Ducrot in einem Interview mit der «NZZ am Sonntag». Es sei noch zu früh, um zu sagen, welche Bahnhöfe von Änderungen betroffen sein könnten, sagte Ducrot. «Das werden künftige Generationen entscheiden müssen.» Auch von allenfalls geschlossenen Bahnhöfen werde es weiterhin öffentliche Verkehrsmittel geben. Bahnhöfe, die kürzlich saniert wurden oder noch saniert werden, «bleiben sicher für die nächsten 30 Jahre bestehen», sagte der SBB-Chef. Von der Politik forderte er, sich auf das Angebot für die Reisenden statt auf die Infrastruktur zu fokussieren. (NZZaS, S. 43)
ZALANDO: Der Onlinehändler Zalando will bei der Bestellung die Angabe der Kleidergrösse überflüssig wird. So soll die Retourenquote sinken, sagt Christoph Lütke Schelhowe, Chef von Zalando Schweiz, im Interview mit der «SonntagsZeitung». Vor etwas mehr als einem Jahr habe Zalando bei Damenmode die Grössenempfehlung mit Körpermessung eingeführt. Dazu müsse die Kundin zwei Fotos von sich machen. Die App berechnet dann die richtige Kleidergrösse. Zusätzlich arbeitet Zalando nun an einer weiteren Funktion: Kundinnen und Kunden können dadurch verschiedene Jeans-Modelle und Abendkleider anhand eines 3D-Avatars anprobieren und sehen, wie ein Kleidungsstück diesem passt. Dadurch soll die hohe Rücksendungsquote von 50 Prozent, für die Zalando seit Jahren kritisiert wird, sinken. (SoZ, S. 39)
WAFFEN: Eine Maschinenpistole aus Schweizer Produktion ist in der Ukraine aufgetaucht. Die Leibgarde des russischen Präsidenten Wladimir Putin nutzt die Waffen des Typs MP9, wie die «SonntagsZeitung» schrieb. Russland habe in den Jahren 2013 und 2014 hundert Pistolen gekauft, bestätigte der Schweizer Hersteller. Der Bund habe den Export damals bewilligt. Ein von einem russischen Politiker veröffentlichtes Foto zeigte nun einen Soldaten in der Ukraine mit einer solchen Maschinenpistole. Dem Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) sei das Foto nicht bekannt. Es sei unklar, ob die Waffe aus den Beständen des staatlichen Personenschutzes stamme, schrieb die Zeitung. (SoZ, S.5)
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(AWP)