UBS I: Der potenzielle Umzug der UBS ins Ausland wegen der drohenden schärferen Regulierung war in zahlreichen Medien ein Thema. Die Drohkulisse der UBS für einen Wegzug aus der Schweiz ist realistischer als bisher gedacht, schreibt etwa die «Sonntagszeitung». Durch die Übernahme einer mittelgrossen US-Bank könnte die letzte Schweizer Grossbank relativ einfach in die USA umziehen. Entsprechende Planspiele fänden bereits statt. Klug wäre das laut der Zeitung allerdings nicht. Denn die UBS wäre in den USA nur noch eine unter vielen Banken und als solche für ausländische Kunden nicht mehr attraktiv. (SoZ, S. 27-28)
UBS II: Laut der «NZZ am Sonntag» halten UBS-Chef Sergio Ermotti und VRP Colm Kelleher die Gerüchte um einen Umzug «bewusst am Leben». Jedoch sei es nur ein Bluff und die zuständigen Behörden würden einen Wegzug als unwahrscheinlich ansehen. Eine Abkehr von der Schweiz würde der Strategie der UBS als weltgrösste Vermögensverwalterin komplett zuwiderlaufen, sagte ein Insider der NZZ. So würden Kunden auf Aspekte wie Stabilität, Rechtssicherheit, Neutralität nicht verzichten wollen. Ein bisher kaum beachtetes Szenario wäre die Übernahme der UBS durch eine andere Bank. Mit einem Börsenwert von gerade einmal etwas über 100 Milliarden Franken sei die Bank vergleichsweise günstig. Ein möglicher Käufer könnte etwa die US-Banken JP Morgan oder Morgan Stanley sein. (NZZaS, S. 35)
UBS III: Die «Schweiz am Wochenende» zitiert einen hochrangigen Insider, der die Wahrscheinlichkeit für einen Wegzug bei «deutlich über 50 Prozent» ansetzt. Da sich die Bank schon jetzt mehrheitlich im ausländischen Besitz befinde, sei dieses Szenario durchaus wahrscheinlich, auch wenn sich CEO Sergio Ermotti noch dagegen stemme. Durch die drohende schärfere Regulierung sei die Bank im Wachstum zurückgehalten. Dies führe an den Börsen zu einem «Valuation Gap» von 30 bis 40 Milliarden Franken, schreibt die Zeitung weiter. Auch für US-Präsident Donald Trump wäre der Hauptsitzwechsel in die USA ein Erfolg, da damit auch viele Arbeitsplätze in die USA wechseln würden. In der Schweiz würde die Zahl der Angestellten damit auf 20'000 von aktuell 33'000 sinken. Auch massive Steuerausfälle wären die Folge. (SaW. S. 2-3)
UBS IV: Der «Sonntagsblick» zitiert den Analysten Stefan Stalmann von Autonomous Research, der der Bank einen Wegzug nicht abkauft. Dies könnte nur der Plan B oder C sein, denn ein Umzug sei riskant und komplex. Er rät der Bank daher, die kommende Regulierung zu akzeptieren
und konsequent in den Modus der Risikobegrenzung überzugehen. (SoB, S. 32)
NOVARTIS: Konzernchef Vas Narasimhan sieht Länder ausserhalb der USA in der Pflicht, für Innovationen einen höheren Anteil zu leisten, sagte er in einem Interview mit der «NZZ am Samstag». «Es ist Tatsache, dass amerikanische Patienten einen grossen Teil der Innovationen bezahlen», so der Konzernchef. Im Streit um die Preissetzungen arbeite Novartis mit der Regierung zusammen und versuche, «konstruktive Lösungen zu finden, damit die Amerikaner weniger für ihre Medikamente bezahlen müssen.» Auf die zusätzlichen US-Zölle sieht Narasimhan sein Unternehmen gut vorbereitet. So seien die Vorräte in den USA deutlich aufgestockt worden. Sie würden «sicher bis Mitte 2026 ausreichen.» Weiter wies er die Gerüchte um eine Affäre mit einer Mitarbeitenden entschieden zurück. In einer externen Untersuchung sei er entlastet worden und die Sache sei damit für Novartis abgeschlossen. (NZZ, Samstagsausgabe, S. 23, siehe auch separate Meldung.)
NESTLÉ: Der verfrühte Rückzug von Nestlé-Verwaltungsratspräsident Paul Bulcke ist der «NZZ am Sonntag» zufolge nicht an der Affäre um Laurent Freixe begründet. Dieser Interpretation widerspricht ein ehemaliger Topmanager, der enge Kontakte zum innersten Nestlé-Kreis pflegt. Gegenüber der «NZZ am Sonntag» sagt er, dass Bulcke schon lange vor der Affäre stark angeschlagen gewesen sei - und zwar nicht wegen Freixe, sondern aufgrund dessen Vorgänger Mark Schneider. Bulcke sei angelastet worden, Schneider in dessen Amtszeit von 2017 bis 2024 zu viel freien Lauf gelassen zu haben. Unter anderem sei auch die Verschuldung, die unter Schneider massiv zugenommen habe, ein Thema gewesen. Diese ist von Ende 2016 bis Ende 2024 von 14 auf 56 Milliarden Franken gestiegen, jüngst sogar auf 60 Milliarden. So sei das Vertrauen in Bulcke schon länger erodiert gewesen. (NZZaS, S. 39)
SWISSCOM: Vor der Abstimmung über die E-ID ist laut «NZZ am Sonntag» eine Diskussion über die Zulässigkeit von Kampagnenspenden entbrannt. Es geht um eine Zuwendung der Swisscom für die Ja-Kampagne: 30'000 Franken soll das Telekomunternehmen gespendet haben, wie die Zeitung mit Verweis auf die Plattform «Politikfinanzierung» der Eidgenössischen Finanzkontrolle schrieb. Bundesnahe Betriebe seien grundsätzlich an die politische Neutralität gebunden. Die Spende habe die Gegner der E-ID auf den Plan gerufen. «Wir prüfen nun eine Abstimmungsbeschwerde», sagte Monica Amgwerd, Kampagnenleiterin der Partei Digitale Integrität Schweiz. Die Swisscom habe sich verteidigt: Sie habe den Auftrag, zu Digitalisierung und Datenschutz beizutragen, teilte sie der Zeitung mit. (NZZaS, S. 1 u.15)
POST: Gemäss der «Schweiz am Wochenende» will die Post mindestens 140 Stellen ins Ausland verlagern. Vor allem Stellen aus der IT sollen nach Portugal gehen. Kündigungen seien aber keine geplant, sondern der Umbau soll über natürliche Fluktuationen vonstattengehen. Gegenüber der Zeitung wollte die Post nicht sagen, wie viele der aktuell 1440 IT-Vollzeitstellen in der Schweiz abgebaut werden sollen. Grund für die Verlagerungen seien neben einem Fachkräftemangel auch wirtschaftliche Überlegungen und der Kostendruck. Die Mehrheit der IT-Stellen soll aber auch in Zukunft in der Schweiz bleiben. (SaW, S. 15)
SBB CARGO: Wegen der anhaltenden Verluste will SBB Cargo weiter sparen. So habe am 16. September die Leitung das Lokpersonal über anstehende «Neustrukturierungen» informiert. Davon betroffen seien vor allem die Depots in Brig, Chiasso und Buchs SG, die geschlossen werden sollen, schreibt der «Sonntagsblick». Ein SBB-Sprecher bestätigt dem Medium die Pläne, betont aber, dass der Entscheid noch nicht definitiv gefallen sei. Man wolle die Mitarbeitenden so früh wie möglich in den Prozess einbeziehen, deshalb habe man sie bereits jetzt informiert. Sollte es zu Schliessungen kommen, wäre dies frühestens 2027 der Fall. Wie viele Stellen durch die geplanten Anpassungen betroffen seien, lasse sich noch nicht beziffern, sagen die SBB. Neben Lokführern könnte auch das Rangierpersonal in den Depots betroffen sein. (SoB, S. 17)
US-ZOLLDEAL: Der Plan, mit dem Import von Chlorhühnchen US-Präsident Donald Trump zu einem Zolldeal zu überreden, sorgt von links bis rechts für Empörung, schreibt der «Sonntagsblick». «Der Bundesrat handelt gegen die Interessen der Bevölkerung. Chlorhühner aus Massentierhaltung, die um die halbe Welt geflogen werden, darf es in unseren Läden nicht geben», findet Grünen-Chefin Mazzone. Und Markus Ritter sekundiert: «In der Schweiz wartet niemand auf die US-Chlorhühner. Wir haben in der Schweiz ein hohes Tierwohlniveau in der Geflügelproduktion und die Schweizer Kundschaft legt auch Wert darauf.» (SoB, S. 14)
PESTIZIDE: Mit dem neuen Abkommen zur Lebensmittelsicherheit wird die Schweiz vollständig in das EU-Zulassungsverfahren integriert. Der Bund würde die EU-Pflanzenschutzmittelverordnung integral übernehmen. «Die Schweiz verliert weitgehend die Autonomie bei der Zulassung», sagt der Anwalt Hans Maurer von der Gewässerschutzorganisation 4aqua der NZZ am Sonntag. Besondere Sorge bereitet ihm das Anerkennungsverfahren. Gemäss diesem muss die Schweiz in anderen EU-Ländern - wie zum Beispiel Rumänien - zugelassene Pestizide auch hierzulande erlauben. Maurer und 4aqua befürchten in einem Rechtsgutachten massive Rückschritte beim Gewässerschutz. Das zuständige Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) hält Maurers Befürchtungen für übertrieben. (NZZaS, S. 9 u. 11)
FLUGVERKEHR: Der grüne Nationalrat Christophe Clivaz will mit einem Vorstoss für eine neue Flugsteuer «übermässiges Reisen» verhindern, wie «20 Minuten» schreibt. Er schlägt eine Abgabe vor, die mit der Zahl der Reisen stetig ansteigt. Vor allem Vielflieger würde diese Steuer also treffen. Dabei soll die erste Reise im Jahr noch steuerfrei sein und es Ausgleichsmechanismen für ärmere Personen geben. (20min online)
GESUNDHEITSKOSTEN: Der Anteil der Gesundheitskosten am durchschnittlichen Haushalt ist nach Angaben der «NZZ am Sonntag» über die vergangenen 20 Jahre weitgehend konstant geblieben. Gaben die Schweizer Haushalte 2003 im Durchschnitt 11,1 Prozent ihrer Einkünfte für die Gesundheit aus, waren es 2022 11,3 Prozent, wie die Zeitung schrieb. Sie basierte die Berichterstattung auf einer Auswertung der Haushaltsbudgeterhebungen des Bundes durch den Vergleichsdienst Comparis. Neuere Zahlen lägen nicht vor. Rechne man aber die zuletzt überdurchschnittlich starken Prämienerhöhungen hinzu, steige der Anteil der Gesundheitskosten laut Comparis auf 12,5 Prozent. Das seien 1,4 Prozentpunkte mehr als im Jahr 2003. (NZZaS, S. 37)
KONSUMENTENSCHUTZ: Der Bund hat dem Konsumentenforum nach Informationen der «Sonntagszeitung» über Jahre etliche Mahnungen geschickt. Leistungen wurden nicht oder nur mangelhaft erbracht und Fristen verpasst, wie die Zeitung schrieb. Die Organisation setze sich aus liberaler Warte für den Schutz von Konsumentinnen und Konsumenten ein. Jährlich habe sie 80'000 Franken vom Eidgenössischen Büro für Konsumentenfragen (BFK) erhalten. Fürs Jahr 2023 musste die Organisation dem Bund rund die Hälfte der Subventionen rückwirkend zurückzahlen, wie die Zeitung dem Geschäftsbericht 2024 entnahm. Sie habe dies mit dem zum Fokus auf privat finanzierte Ombudsstellen begründet. Das BFK habe in einer Verfügung geschrieben, dass die Finanzhilfe «wegen mangelhafter Erfüllung teilweise zurückgefordert» werde. (SoZ, S. 32)
WELEDA: Weleda-Chefin Tina Müller hat in einem Interview mit der «Sonntagszeitung» die Lancierung weiterer Anti-Aging-Produkte angekündigt. So soll in wenigen Wochen die Weleda-Linie Cell Longevity auf den Markt gebracht werden. Zudem sei auch der Start mit den zwei neuen Antifalten-Produkten geglückt. In Zukunft wolle das Unternehmen zudem stärker die jüngere Generation Z und Alpha in den Fokus legen. So sei das Unternehmen gleich vom Start weg beim deutschen TikTok-Shop aktiv gewesen. Zudem plane das Unternehmen eine Modernisierung des Geschäftszweigs Arzneimittel und einen Ausbau bei den Nahrungsergänzungsmitteln. (SoZ, S. 59)
MUBEA: Der Hersteller für Präzisionsstahlrohr Mubea leidet weiter unter schwachen Bestellungen und sieht sich zu einem grossen Stellenabbau gezwungen. Bereits Anfang des Jahres wurde der Abbau von 130 der 280 Stellen verkündet. Nun sollen noch einmal 100 Jobs wegfallen. «Die wirtschaftliche Situation bisher nicht verbessert» und auch die Aussichten seien trüb, sagte das Unternehmen der «Schweiz am Wochenende». Die verbliebene Schweizer Stahlrohrproduktion in Arbon soll damit eingestellt werden. Der Abbau der Stellen erfolge im Verlauf der ersten Jahreshälfte 2026. (SaW, S. 15)
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(AWP)