PHARMAZÖLLE I: Die Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, 100 Prozent Zölle auf Pharmaprodukte zu erheben, ist in der Wochenendpresse ein grosses Thema. In den Aussagen von Branchenvertretern, Novartis und Roche seien wohl kaum betroffen, schwinge eine grosse Portion Hoffnung mit, schreibt etwa die «Sonntagszeitung». Denn bis jetzt sei unklar, was Trump genau gemeint habe. Konkret, wie weit die Planung für US-Werke fortgeschritten sein müsse und wie gross der neue Ableger in den USA sein müsse. Ein Horrorszenario wäre laut Stephan Mumenthaler, Direktor des Verbandes Science Industries, wenn die Pharmafirmen in der EU nur 15 Prozent bezahlen müssten, jene in der Schweiz aber 100 Prozent, wie es im Bericht weiter heisst. (SoZ, S. 9)
PHARMAZÖLLE II: Ob die kürzlich aufgestellte Behauptung von Novartis-Chef Vas Narasimhan, die Medikamentenpreise in der Schweiz seien viel zu tief, stimmt, lässt sich kaum belegen. Denn auf Druck der Pharmaindustrie bleiben die Preise von neuen Medikamenten zusehends unter Verschluss, wie die «NZZ am Sonntag» berichtet. Geheime Preise würden «praktisch zum Standard», sagt Mathias Früh von der Krankenkasse Helsana der Zeitung. Dadurch verliere die Politik die Kontrolle über die Kosten, kritisieren Experten im Blatt. (NZZaS, S. 33)
UBS: Bei der Verhandlung über den Wert der Credit-Suisse-Titel bei der Zwangsfusion droht nach Angaben der «Sonntagszeitung» ein Geheimverfahren. Bis Montag gilt eine superprovisorische Verfügung des Zürcher Handelsgerichts, die die Interessen der UBS schützt, wie die Zeitung schreibt. Das Gericht sei sehr weit gegangen: Wie üblich werde den Anwälten die Weitergabe von Dokumenten untersagt. Zusätzlich seien aber Weitergaben der Eingaben der UBS untersagt. Bleibe das bestehen, sei jede Transparenz weg, so die Zeitung. Gehe es nach der UBS, bliebe bis zur Fertigstellung von unabhängigen Gutachten alles geheim. Die UBS wollte sich im Zeitungsbericht nicht zum Verfahren äussern. (SoZ, S. 34)
PARTNERS GROUP: Immer wieder ertönt im Zollstreit mit den USA die Forderung, dass sich Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter aus den bilateralen Gesprächen mit den USA verabschieden soll. In einem Fall hat dies zu besonders vielen Irritationen geführt. Laut «SonntagsBlick» griff Partners-Group-Gründer Alfred Gantner zum Hörer und versuchte, der Bundespräsidentin gleich selber klarzumachen, dass sie das Feld zu räumen und die Verhandlungen der Seco-Chefin Helene Budliger zu überlassen habe. An der Spitze des Finanzdepartements soll die Intervention des Private-Equity-Managers für Empörung gesorgt haben. Gantner hatte die Bundespräsidentin und Wirtschaftsminister Guy Parmelin Anfang August nach Washington begleitet - als Mitglied des sogenannten «Team Switzerland». Zum Telefonat Gantners mit Karin Keller-Sutter heisst es beim EFD laut der Zeitung «no comment». Alfred Gantner selbst habe mitgeteilt, er werde sich bis zum Abschluss der Verhandlungen nicht mehr öffentlich äussern. (Sobli, S. 8)
SPS: Die Immobilienfirma Swiss Prime Site zieht laut der «Neuen Zürcher Zeitung» ein Urteil des Zürcher Verwaltungsgerichts zu den Maag-Hallen vors Bundesgericht. Beim Bauvorhaben handelt es sich um einen 14 Stockwerke hohen Wohnturm und ein neues Kulturhaus, die das Unternehmen direkt hinter dem Prime Tower plant, wie die Zeitung schreibt. Dort befinde sich heute der Komplex der historischen Maag-Hallen. Der älteste Teil davon sei unter Denkmalschutz. Den Rest wolle die Immobilienfirma abreissen lassen. Dagegen haben sich der Zürcher Heimatschutz und mehrere Nachbarn bisher mit Erfolg vor Gericht gewehrt, wie die Zeitung schreibt. (NZZ, S. 15)
SWISS: Die Fluggesellschaft Swiss hat nach Angaben der «Schweiz am Wochenende» 400 Flight-Attendants zu viel angestellt. Etwa jede zwölfte Flight-Attendant bräuchte es aktuell nicht, wie die Zeitung mit Verweis auf interne Informationen der Lufthansa-Tochter schreibt. In den letzten zwei Jahren habe die Swiss viele Mitarbeitende rekrutiert. Gleichzeitig habe sie das Flugprogramm wegen fehlender Pilotinnen und Piloten reduziert. Entlassungen seien keine vorgesehen, sagte eine Sprecherin zur Zeitung. Anträge für Pensenreduktionen und für unbezahlte Ferien würden derzeit aber angenommen. (SaW. S. 12)
RUAG: Die Kanzlei Niederer Kraft Frey hat nach Angaben des «SonntagsBlick» für ihre Arbeit an einem forensischen Gutachten zu mutmasslichem Betrug beim Rüstungskonzern Ruag bisher über zehn Millionen Franken in Rechnung gestellt. Monatlich erhält die Kanzlei zwischen 500'000 und einer Million Franken, wie die Zeitung schreibt. Nationalrätin Manuela Weichelt (Grüne/ZG) habe von Verteidigungsminister Martin Pfister wissen wollen, wann ein Zwischenbericht der Kanzlei veröffentlicht werde. Eine Veröffentlichung sei bis auf weiteres nicht möglich, «da die Ruag Strafprozesse ausgelöst hat und Zivilprozesse anstrebt», zitiert die Zeitung eine Antwort des Eidgenössischen Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS). Das VBS bedaure die hohen Kosten. (Sobli, S. 26)
WEISSE ARENA: Reto Gurtner, Präsident und Delegierter des Verwaltungsrats der Weissen Arena, profitiert gemäss der «NZZ am Sonntag» mehrfach vom geplanten Verkauf der Bergbahnen an die Gemeinden Flims, Laax und Falera. Um Steuern zu sparen, verkauft er die Bahnen lieber unter Wert, wie die Zeitung schrieb. «Würden wir aus diesem geplanten Verkauf mehr lösen, wäre das ein Reingewinn der Weissen Arena. Den können wir nicht verstecken, und er ist steuerrelevant», sagte Gurtner der Zeitung. Lieber investiere man, um einen Liquiditätsabfluss in Form von Steuern zu vermeiden. Die Übernahme durch die Gemeinden als öffentliche Institutionen mit guter Bewertung - im Gegensatz zu Banken - dazu, dass Investitionen künftig günstiger finanziert werden können, so die Zeitung. (NZZaS, S. 36)
EDA: Eine bilaterale Anerkennung Palästinas ist laut «SonntagsBlick» aus völkerrechtlicher Sicht möglich. Zu diesem Schluss kommen Experten im Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA), wie die Zeitung schreibt. Es handle sich um einen «politischen Entscheid unter Beurteilung der politischen Gesamtsituation», zitiert die Zeitung aus einem Gutachten. «Die Elemente Staatsgebiet und Staatsvolk sind erfüllt», heisse es. Weniger klar sei eine dritte Voraussetzung - die Staatsgewalt: Gemäss dem Gutachten sei diese nicht vollständig erfüllt. Damit sei Palästina zwar ein Sonderfall, dies sei «aber kein Hinderungsgrund für eine bilaterale Anerkennung». Trotz des Berichts bleibe der Bundesrat bei seiner Haltung und verzichte auf eine Anerkennung, so die Zeitung. (Sobli, S. 10)
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(AWP)