ZURICH: Mario Greco, Chef des Versicherungskonzerns Zurich, sieht Vorteile für den Schweizer Standort in einer zunehmend polarisierten Welt. «Manche Werte, für die die Schweiz immer gestanden hat, sind heute sehr relevant», sagt Greco im Interview mit dem «SonntagsBlick». Was das Versicherungsgeschäft angeht, sieht Greco jenes der Zurich von der wachsenden Unsicherheit, etwa durch die US-Zollpolitik oder von geopolitischen Spannungen nicht direkt betroffen. Mehr beschäftigen den Konzern die steigende Anzahl Naturkatastrophen und die wachsenden Cyberrisiken. (SoBli, S: 26-29; sh separate Meldung)

SWISSCOM: Swisscom-CEO Christoph Aeschlimann sieht den Telekomkonzern trotz sinkender Umsätze im Schweizer Telekommarkt gut aufgestellt. «Unsere Abos bieten heute deutlich mehr Leistung als noch vor fünf Jahren - zum gleichen oder gar tieferen Preis», sagte Aeschlimann im Interview mit den CH-Media-Zeitungen. (CH Media, Aargauer Zeitung S. 10-11; sh separate Meldung)

HELVETIA: Hauseigentümer müssen sich auf höhere Versicherungsprämien gefasst machen. Das sagte Helvetia-Chef Fabian Rupprecht im Interview mit der «NZZ am Sonntag». «Blatten war ein Wendepunkt und hat die Branche aufgerüttelt.» Versicherer würden Risiken stärker gewichten - mit der Folge, dass Häuser in gefährdeten Zonen kaum noch Versicherungsschutz erhielten. Gleichzeitig würden Policen teurer. (NZZaS, S. 36-37; sh separate Meldung)

ZÖLLE: Wegen Trumps Zöllen gibt es einen Milchüberschuss. Der Grund: Seit die USA Zölle auf Schweizer Käse und Schokolade erheben, sinken die Exporte und damit die Nachfrage nach Schweizer Rohmilch, wie die «NZZ am Sonntag» schreibt. Gleichzeitig produzieren viele Betriebe fast 5 Prozent mehr Milch als üblich, weil sie dank gutem Wetter erstklassiges Futter zur Verfügung haben und die Kühe gut gemästet sind. Die Folge: Erste Tiere werden getötet. Insgesamt droht die Schlachtung von 25'000 Kühen. (NZZaS, S. 9)

MIGROS I: Vor bald einem Jahr hat die Migros ihre Tiefpreisstrategie lanciert. Rund tausend Produkte wurden auf Discountniveau gesenkt. Die Migros investiert laut eigenen Angaben rund 100 Millionen Franken in diese Massnahme. Doch um Kunden geht es nur vorderhand, die Tiefpreisstrategie hat auch den Zweck, die Zusammenarbeit unter den Regionalgenossenschaften zu fördern, wie Recherchen der «NZZ am Sonntag» zeigen. Diese sind für das Supermarktgeschäft in ihrer Region zuständig. Sinkt der Umsatz wegen tieferer Preise, müssen sie effizienter werden - unter anderem durch Kooperationen. Da sich die Genossenschaften in der Vergangenheit vehement dagegen gewehrt hätten, Kompetenzen abzutreten, versuche die Migros-Spitze nun über Umwege, dieses Ziel zu erreichen. (NZZaS, S. 33)

MIGROS II: Um das Billiglabel «M-Budget» gab es einst einen Hype mit Partys, TV-Sendung und viel Merchandise. Heute schrumpft das Sortiment, der Name verschwindet - obwohl der Umsatz zuletzt wieder anstieg. Die Migros begründete den Wegfall im vergangenen Herbst mit einer zu geringen Nachfrage und gab an, das Sortiment von 700 Artikeln unterm Strich erweitern zu wollen. Das ist nicht geschehen, im Gegenteil. Auf Anfrage der «SonntagsZeitung» sagt das Unternehmen, derzeit gebe es rund 500 M-Budget-Produkte. Heisst: 200 hat die Migros innert Jahresfrist eingestellt. (SoZ, S. 35)

E-AUTOS: Bundesrat Albert Rösti will Elektroautos mit einer neuen Abgabe belasten. Die Steuer würde bei durchschnittlich gefahrenen Kilometern je nach Automodell gut und gerne 800 Franken pro Jahr kosten. Das zeigen Berechnungen der «SonntagsZeitung». Verbände und Politiker kritisieren Rösti dafür scharf: Er würge mit der Verteuerung die E-Mobilität ab und hintertreibe die Klimaziele. Doch Vollkostenrechnungen zeigen: Selbst mit der geplanten Steuer bleiben Elektroautos günstiger als vergleichbare Autos mit Benzin- oder Dieselmotoren. Die Vergleiche hat die «SonntagsZeitung» mit den in der Schweiz meistverkauften Automodellen durchgeführt. Es besteht demnach kaum Gefahr, dass sich jemand nach Einführung von Röstis E-Autosteuer 2030 aus ökonomischen Gründen für einen Verbrennungsmotor entscheidet, zumal er mit der elektrischen Variante günstiger fahren würde. (SoZ, S. 2)

KURZARBEIT: Um den missbräuchlichen Bezug von Entschädigungen für Kurzarbeit und Schlechtwetter-Ausfälle zu entlarven, setzt das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) auf externe Spezialisten. Deshalb sucht es per Ausschreibung Wirtschaftsforensiker, die Arbeitgeber kontrollieren. Dem «SonntagsBlick» sagte eine Seco-Sprecherin, intern fehlten die Kapazitäten für die Prüfungen. Die Forensiker befassten sich mit Gesuchen, «die das Seco aufgrund von Datenanalysen als prüfenswert einstuft». Die Ausgaben für die externen Forensiker dürften wachsen. Von budgetierten 12 Millionen Franken für die Jahre 2026 bis 2030 - von einem «normalen Rahmen» ausgehend - auf bis zu 30 Millionen, wie die Sprecherin sagte. (SoBli, S. 20-21)

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(AWP)