UBS/AT1: Namhafte Pensionskassen und Kantonalbanken haben gemäss der «NZZ am Sonntag» durch die vom Bund verordnete Abschreibung der AT1-Anleihen der Credit Suisse Geld verloren. Die Pensionskasse der Migros verlor rund 100 Millionen Franken, wie die Zeitung schrieb. Die SBB-Pensionskasse habe rund 1,6 Millionen Dollar verloren. Beide Pensionskassen hätten ihr Engagement verteidigt. Zu den betroffenen Kantonalbanken zählen nach Angaben der Zeitung die Freiburger, die Thurgauer, die Zürcher und die Nidwaldner Kantonalbank. Von ihnen habe sich einzig die Nidwaldner Kantonalbank an einer Sammelklage beteiligt. Auch ohne Klage kommen alle Investoren in den Genuss des Urteils, sollte das Bundesgericht die Abschreibung rückgängig machen, wie die Zeitung schrieb. (NZZaS, S. 36)
UBS/CEO-NACHFOLGE: Laut der «NZZ am Sonntag» wird die Spanierin Beatriz Martin Jimenez als mögliche CEO-Kandidatin für eine Nachfolge von Sergio Ermotti gehandelt. Die neue operative Chefin (COO) der UBS habe bereits bei diversen Aufgaben überzeugt, unter anderem bei der Entsorgung von CS-Altlasten. Ausserdem sei sie etwa gleichzeitig wie Ermotti zur Grossbank gestossen. Die «Schweiz am Wochenende» schreibt indes, dass die Nationalität der UBS-Spitze angesichts der aktuellen politischen Debatten wohl auch künftig eine wichtige Rolle spiele. Von CEO und Verwaltungsratspräsident müsse eine Person den Schweizer Pass besitzen. Falls Ermotti also vor VRP Colm Kelleher abtrete, werde wohl ein Schweizer oder eine Schweizerin nachrücken. (NZZaS, S. 35; Schweiz am Wochenende, S. 11)
GLOBUS/MIGROS-DARLEHEN: Das Schweizer Warenhaus Globus muss der Detailhändlerin Migros laut der «NZZ am Sonntag» im Frühling 125 Millionen Franken zurückzahlen. Das entsprechende Darlehen stammt aus der Corona-Zeit, wie die Zeitung schrieb und die Migros bestätigt habe. Da Globus keine Reserven habe, müsse die thailändische Central Group - die Besitzerin des Warenhauses - einspringen. Die Central Group wolle Globus aber kein weiteres Kapital einschiessen, schrieb die Zeitung mit Verweis auf Insider. Nach Informationen der Zeitung verliess ein Grossteil des Topmanagements Globus oder wurde entlassen. Ungewiss sei insbesondere die Zukunft der Feinkostabteilung. In dieser Abteilung seien dieses Jahr ganze Teams abgesprungen, schrieb die Zeitung. Die Medienstellen von Central und Globus hätten nicht auf Fragen geantwortet. (NZZaS, S. 37)
POST: Alex Glanzmann, Interims-CEO der Schweizerischen Post, geht für 2025 von einem «deutlich tieferen» Gewinn aus als im letzten Jahr. «Wir rechnen mit einem tiefen dreistelligen Millionenbetrag», sagte er zum «SonntagsBlick». 2024 erwirtschaftete der gelbe Riese noch einen Konzerngewinn von 324 Millionen Franken. Um die Ertragslage zu stärken, plädierte Glanzmann für eine teilweise Aufhebung des Kreditverbots von Postfinance. Die Post könnte so einen Beitrag zur Entlastung des Kreditmarkts leisten. Zudem warnte er vor strategischen Einschränkungen. Wenn die Post nicht in digitalen Zukunftsmärkten aktiv sein könne, würde sie schnell zum «Ballenberg-Museum». (SoBli, S. 30-31; siehe auch separate Meldung)
FLUGHAFEN ZÜRICH: Der Flughafen Zürich hat von 2020 bis 2024 insgesamt 3,3 Millionen Franken an Parteien und Organisationen gespendet. Laut dem «SonntagsBlick» hält die Flughafenbetreiberin die Zuwendungen geheim. Dies habe zuletzt für Kritik aus der Politik gesorgt. Das Unternehmen, das zu 33 Prozent dem Kanton und zu 5 Prozent der Stadt Zürich gehört, hat seine Spendenstrategie inzwischen angepasst und zahlt nur noch an Wirtschaftsverbände, nicht mehr direkt an Parteien. Der politische Druck ist aber nicht abgeflacht, weshalb sich der Zürcher Kantonsrat am Montag mit einem dringlichen Postulat befasst, das mehr Transparenz fordert. Laut einem Gutachten, das der Zeitung vorliegt, könnte der Kanton Zürich als Grossaktionär Angaben über die Spenden einfordern. (SoBli, S. 10)
MSC: Der in Genf ansässigen Reederei Mediterranean Shipping Company (MSC) drohen nach Angaben der «SonntagsZeitung» Schadenersatzforderungen von fast einer Milliarde Franken. Nach dem Untergang des Frachters «Elsa 3» im Mai im Arabischen Meer fordert die Regierung des indischen Bundesstaats Kerala von MSC rund 960 Millionen Franken, wie die Zeitung schrieb. Der Konzern habe gut 12 Millionen Franken offeriert. Die juristische Auseinandersetzung laufe. Der unter liberianischer Flagge fahrende Frachter habe Container sowie 85 Tonnen Diesel und 367 Tonnen Heizöl an Bord gehabt. 655 Tonnen Plastikmüll schwemmte es laut der Zeitung an Strände, eine unbekannte Menge sei im Meer versunken. Die indischen Behörden ordneten demnach eine Untersuchung an. Nach dem Unglück seien die Gewässer gesperrt worden und tausende Fischer verloren ihr Einkommen, wie die Zeitung schrieb. (SoZ, S.41)
KI/ARBEIT: Vertreter der Tech-Branche prognostizieren ein grossflächiges Verschwinden von Jobs in Wissensberufen wegen KI. Andere halten die Technologie für masslos überschätzt und attestieren ihr höchstens einen Beitrag gegen den Fachkräftemangel. Nun liefert eine neue Studie des KOF-Instituts der ETH erstmals belastbare Zahlen für die Schweiz, wie die «NZZ am Sonntag» berichtet. Die Ergebnisse bestätigen seit Ende 2022 einen deutlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit in Berufen, die der KI stark ausgesetzt sind. Bei jüngeren Arbeitnehmern sei die Arbeitslosigkeit zudem stärker gestiegen als bei älteren. Besonders betroffen durch KI seien Programmierer, Webentwickler oder Datenbankadminstratoren. Aber auch in der Buchhaltung, im Rechnungswesen und im Bereich Sekretariat könne KI Personal ersetzen. (NZZaS, S. 40-41)
WEF: Nach dem Abgang von Gründer Klaus Schwab war lange unklar, wie es für das WEF in Davos weitergeht. Unter der neuen Interimsleitung gehe es jetzt aufwärts, schreibt die «SonntagsZeitung». Vonseiten der Veranstalter hiesse es, es gebe deutlich mehr Zusagen aus Politik und Wirtschaft als in den letzten Jahren. Nun hoffe man auf das «beste und erfolgreichste WEF» der Geschichte. Vor allem aus den USA würden 2026 hochkarätige Teilnehmer kommen, darunter wohl auch Präsident Donald Trump. Den Boost brauche das WEF dringend, es war zuletzt finanziell etwas angeschlagen. (SoZ, S. 4)
USZ: Ein leitender Arzt des Universitätsspitals Zürich profitiert gemäss «SonntagsBlick» vom Verkauf einer Dienstleistung an das Spital. Hinzu kommt, dass die Pharmaindustrie die Firma des Arztes sponsert, wie die Zeitung schrieb. Das Universitätsspital biete einen telemedizinischen Hautcheck an. Der für Dermatologie leitende Oberarzt sei Mitinhaber dieser Telemedizinfirma. Die Beschaffung des Dienstes sei ohne sein Zutun erfolgt und seine Tätigkeit bei der Firma von Beginn an bewilligt worden, teilte das Spital der Zeitung mit. Die Pharmabranche habe der Firma im vergangenen Jahr rund 275'000 Franken überwiesen, schrieb «SonntagsBlick» weiter. (SoBli, S. 32)
GESUNDHEITSKOSTEN: Seit dem Einschreiten des Bundesamts für Gesundheit bei Vitamin-D-Tests vor rund drei Jahren sind die Laboranalysen nach Informationen der «SonntagsZeitung» massiv zurückgegangen. Derzeit sind es 800'000 Analysen pro Jahr, wie die Zeitung schrieb. Im Rekordjahr 2021 seien es fast zwei Millionen Tests gewesen. Die Berner Fachhochschule, die Universität Zürich und die Krankenversicherung Swica hätten untersucht, wie effektiv Massnahmen zur Senkung der Anzahl Tests seien. «Empfehlungen verpuffen, es läuft nur übers Portemonnaie und über gezielte Einschränkungen im Leistungskatalog», sagte Tobias Müller, Professor für Gesundheitsökonomie an der Berner Fachhochschule, zur Zeitung. (SoZ, S. 37)
STEUERN: Der Kanton Nidwalden führt die Rangliste der Superreichen laut einer Auswertung von Tamedia weiterhin an. Auf 10'000 Einwohnerinnen und Einwohner kommen dort 22 Personen mit einem Vermögen von über 50 Millionen Franken, wie das Medienhaus aufgrund von Daten sämtlicher kantonaler Steuerverwaltungen schrieb. In Hergiswil NW sei es gar jeder Hundertste. In den Kantonen Zug und Schwyz sei die Dichte mit je knapp 19 Superreichen pro 10'000 Einwohnern tiefer, wie aus einer Grafik hervorging. In absoluten Zahlen gebe es in den Kantonen Zürich und Genf, dicht gefolgt vom Kanton Waadt, am meisten Menschen mit einem Vermögen von 50 Millionen Franken und mehr. In den Kantonen Aargau, Freiburg, Jura und Neuenburg lebe weniger als eine superreiche Person auf 10'000 Einwohnern. (SoZ S. 2-3)
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(AWP)