UBS: Für Marcel Rohner, den Präsidenten der Schweizer Bankenvereinigung, steht fest: die UBS wird auch in Zukunft in der Schweiz bleiben. «Sie ist ein ganz wichtiger Pfeiler des Finanzplatzes», sagte er im Gespräch mit der «SonntagsZeitung». Zugleich verwies er darauf, dass die Aktionäre zu 70 bis 80 Prozent im Ausland seien. Wenn die Rahmenbedingungen in der Schweiz im Verhältnis zu anderen Standorten schlecht würden, sei der Verwaltungsrat gezwungen, Alternativen auszuloten. Als Vorteile des Standorts Schweiz nannte Rohner politische Neutralität, Rechtssicherheit und Stabilität. Diese Faktoren seien für das internationale Vermögensverwaltungsgeschäft zentral. Zudem sei die UBS mit rund 20 Prozent Marktanteil im Kreditgeschäft die grösste Universalbank des Landes. Es mache also sehr viel Sinn, aus der Schweiz heraus zu agieren, betonte er. (Soz, S.32/33; siehe auch separate Meldung)

ROCHE: Die Pharmariesen Roche und Novartis tappen mit Blick auf die US-Zölle weiter im Nebel. Wie die «SonntagsZeitung» schreibt, verhandelten die beiden Pharmakonzerne alleine mit den USA, um Pharmazölle abzuwehren. Brisant dabei sei, dass es in diesen Gesprächen es auch um die Medikamentenpreise in der Schweiz und Europa gehe. Man sei in keiner guten Situation, zitiert das Blatt eine mit den Verhandlungen von Roche vertraute Person. Der Druck der US-Regierung sei enorm. Was sie fordere: Die Preise für Medikamente, die Roche neu in den USA auf den Markt bringt, müssten an die Preise in anderen Industriestaaten angepasst werden. Bislang sind die USA das Land, in dem Pharmafirmen die höchsten Preise verlangen. Die US-Regierung drängt nun Roche, zumindest bei der Neulancierung ihrer Medikamente, zu günstigeren Preisen. Für Roche stelle sich damit eine Grundsatzfrage: Muss die Firma die Preise für neue Therapien so günstig wie in Europa halten, verdirbt sie sich das US-Geschäft. Finanziell wäre es dann für den Konzern vorteilhafter, ein Medikament erst später in Europa zu niedrigen Preisen zu lancieren, um sich so dem Preisvergleich mit den USA zu entziehen. «Wir müssen da eine Balance finden», sagt die mit den Verhandlungen vertraute Roche-Person. Der Konzern selbst wollte dies nicht kommentieren. (SoZ, S. 35)

COOP/MIGROS: Die Migros feiert ihr 100-jähriges Bestehen, doch viel Grund zum Jubeln gibt es nicht. Wie die «SonntagsZeitung» schreibt, verliert der Genossenschaftsriese im Kerngeschäft weiter Marktanteile, während Coop wächst. Das Blatt bezieht sich auf den Nielsen-Retail-Monitor, der einen internen Vergleich zwischen den grossen Schweizer Detailhändlern darstellt. Demnach liegt Coop in Food und Near Food bei 43 Prozent Marktanteil, die Migros nur bei 37,4 Prozent. Besonders stark holt Coop im Fleisch- und Frischgemüsebereich auf. Früher klare Nummer eins in der Schweiz, habe die Migros ihre Spitzenposition verloren. Im Lebensmittel-Ranking liege Coop vorn, insgesamt mache der Konzern 34,91 Milliarden Franken Gesamtumsatz - vor der Migros mit 32,5 Milliarden. (SoZ, S. 36)

COOP II: Coop will im kommenden Jahr die 1000. Filiale eröffnen. Trotz eines bereits dichten Ladennetzes sieht Konzernchef Philipp Wyss weiteres Wachstumspotenzial in der Schweiz, «weil die Bevölkerung zunimmt», sagte er in einem Interview mit «Le Temps». Ende 2024 verfügte der Detailhändler über 970 Supermärkte und erzielte einen Umsatz von 12,1 Milliarden Franken. Parallel zum Ausbau des Filialnetzes will Coop die Onlineverkäufe stärken und beide Vertriebskanäle enger verbinden. «Diese Kombination ist entscheidend», sagte Wyss. «Wir haben festgestellt, dass die besten Online- und Offline-Kunden dieselben sind.» (Le Temps)

GÜTERVERKEHR: Nach der Entgleisung im Gotthard im vergangenen Jahr hat der Bund die Vorschriften für Güterzüge mehrfach geändert. Statt für Ordnung habe er damit für ein Durcheinander im Güterverkehr gesorgt, schreibt die «SonntagsZeitung». So verschärfte das Bundesamt für Verkehr (BAV) Anfang September 2025 die Sicherheitsvorgaben für alle Güterwagen, die durch die Schweiz fahren. Innert weniger Wochen musste das BAV seine neuen Regeln dreimal anpassen. Das brachte dem Amt Kritik ein. «So können die Firmen nicht planen», sagt Simon Wey, Geschäftsführer des Verbands der verladenden Wirtschaft (VAP). Der Zickzackkurs des BAV schade der Glaubwürdigkeit der Behörde und auch der Wettbewerbsfähigkeit und Zuverlässigkeit des Schienengüterverkehrs. Kurzfristig könne es zu spürbaren Engpässen kommen, mittelfristig würden Unternehmen auf die Strasse ausweichen - «auf ein Netz, das heute schon notorisch überlastet ist». (SoZ, S. 5)

SBB: Viele Passagiere, die ein Abo für einen regionalen Verkehrsverbund haben, würden benachteiligt, schreibt die «Sonntagszeitung». Wer in der SBB-App ein Bahnbillett über die regionale Zone hinaus buche, bezahle einen Teil der Strecke doppelt. Denn eigentlich müsste der Geltungsbereich des Regionalabos vom Gesamtpreis des Streckenbilletts abgezogen werden, da dieser Teil der Strecke ja bereits mit dem Regionalabo bezahlt sei. Allerdings erkenne die App der SBB das hinterlegte Regionalabo beim Kauf von Streckenbilletten über die Verbundgrenze nicht immer an - und berechnet den Preis für die gesamte Strecke. Die SBB räumen dem Blatt gegenüber den Fehler ein: «Es ist unschön, aber wir sind an einer Lösung dran.» Sie rechnen «mit ersten Resultaten» im kommenden Jahr. (SoZ, S. 31)

ERBSCHAFTSSTEUERINITIATIVE: Die SP hat eine unternehmerfreundliche Umsetzung der Erbschaftssteuerinitiative lanciert. In einem Strategiepapier der SP-Fraktionsspitze, das der «SonntagsZeitung» vorliegt, soll aufgezeigt werden, dass die Steuer auf sehr grosse Erbschaften ohne Schaden für Unternehmen möglich sei. Vorgesehen sei demnach, dass Erben ihre Steuern teilweise durch Investitionen in Klimaschutzprojekte, durch die Übertragung etwa von Firmenanteilen an einen Staatsfonds oder in Raten über 15 Jahre begleichen könnten. Damit sollen Verkäufe ins Ausland und Firmenzerschlagungen verhindert werden. Laut Nationalrat Benoît Gaillard ziele die Initiative darauf ab, die zunehmende Vermögenskonzentration zu bekämpfen. Ivan Jäggi, Geschäftsführer von Swiss Family Business, kritisierte unter anderem, dass der Umsetzungsvorschlag mit einem enormen bürokratischen Aufwand verbunden wäre. (SoZ, S. 9)

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(AWP)