Die Probleme mit der Videoplattform kommen nicht überraschend. Der stellvertretende Sprecher des Aussenministeriums, Andrej Nastassin, hatte erklärt, dass die Plattform zum Ärger Moskaus russische Kanäle blockiert habe und auch die Aufforderung russischer Behörden ignoriere, mehr als 60.000 aus ihrer Sicht verbotene und extremistische Beiträge zu entfernen.

Bereits Ende vergangener Woche hatte Parlamentsabgeordneter Alexander Chinstein auf seinem Telegram-Kanal geschrieben, dass die Geschwindigkeit beim Herunterladen von Youtube-Inhalten um bis zu 70 Prozent sinken könne. Der Chef des Duma-Ausschusses für Informationspolitik sprach von einer angeblich nötigen Massnahme. Das Drosseln richte sich nicht gegen die Nutzer in Russland, sondern gegen die Youtube-Führung, «die nach wie vor meint, straflos unsere Gesetzgebung verletzen und ignorieren zu können».

Russland hatte schon vor Beginn seines Angriffskriegs gegen die Ukraine Vorbereitungen für eine mögliche Abschottung des Internets im Land getroffen. Seit Kriegsbeginn hat die russische Aufsichtsbehörde Roskomnadsor Tausende dem russischen Machtapparat nicht genehme Internetseiten blockiert./ksr/DP/he

(AWP)