Zipse legt sein Amt am 13. Mai planmässig nieder - an diesem Tag hält BMW seine Jahreshauptversammlung ab. Zipse wird im Februar 62 Jahre alt, bei BMW ist eigentlich eine Altersgrenze von 60 Jahren für Vorstände üblich, diese wurde bei der letzten Verlängerung seines Mandats bis 2026 überschritten. Das dürfte auch bei Nedeljkovic der Fall sein. Er wird bei Amtsübernahme 57 sein, sein Vertrag läuft bis ins Jahr 2031.
Zipses Verlängerung hatte es dem BMW-Chef ermöglicht, das wichtigste Projekt seiner Amtszeit, den Start der Neuen Klasse als Basis für die Elektrostrategie des Unternehmens noch auf den Weg zu bringen. Diese sei das «grösste Zukunftsprojekt des Unternehmens», lobte der Aufsichtsratsvorsitzende Nicolas Peter. Zudem habe Zipse «BMW durch globale Krisen wie die Corona-Pandemie geführt». Der Aufsichtsrat dankte ihm «ausdrücklich für seine grossen Verdienste um die BMW Group».
Nedeljkovic ist seit 2019 Produktionsvorstand. Er zeichnete damit für den Produktionsstart der Neuen Klasse verantwortlich. Er ist - BMW-typisch - schon lange im Unternehmen. 1993 begann seine Laufbahn als Trainee. Sie führte ihn unter anderem über die Werke Oxford und Leipzig. In letzterem war er als Leiter für den Start von BMWs Elektroauto i3 verantwortlich.
Mit Nedeljkovic steht nun ein Manager mit doppelter Staatsbürgerschaft an der BMW-Spitze: Neben der deutschen hat er auch die serbische; in Serbien wurde er 1969 geboren. Er kam in den 1970er Jahren als Kind nach Deutschland, studierte später in Aachen und am MIT in den USA Maschinenbau und promovierte an der TU München.
Lob auch von der Arbeitnehmerseite
Aufsichtsratschef Peter lobte Nedeljkovic für «strategischen Weitblick», grosse Umsetzungsstärke und unternehmerisches Denken. «Er steht für klare Fokussierung im Umgang mit Ressourcen - seien es ökonomische oder ökologische.»
Auch von der Arbeitnehmerseite kommen Vorschusslorbeeren: «Milan Nedeljkovic geniesst hohes Ansehen und Vertrauen in der Belegschaft von BMW. Mit ihm wollen wir die lange Tradition der partnerschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Betriebsrat und Unternehmensleitung fortsetzen und unsere BMW-Erfolgsgeschichte fortschreiben», sagte der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Martin Kimmich./ruc/DP/men
(AWP)
