Mit der Umwandlung von 25 Poststellen ist der Kanton Bern am stärksten von den Plänen der Post betroffen. Der gelbe Riese sucht schweizweit nach Partnern für die 170 Filialen, die er nicht mehr selber weiterbetreiben will.

«Die Post setzt ihre Salamitaktik des Poststellenabbaus fort», sagte Jean-François Donzé, Regionalsekretär von Syndicom, bei einer Aktion vor der Poststelle Madretsch in Biel. «Wachen wir auf und stoppen wir die drohende Poststellen-Wüste», forderte er.

«Es handelt sich um einen Angriff auf den öffentlichen Dienst, aber auch auf das Personal der Poststellen», sagte Fabio Wihler, auch er Regionalsekretär von Syndicom. Wihler forderte den Erhalt der 170 Poststellen und verwies auf die sozialen Bindungen, die diese Orte insbesondere für ältere Menschen darstellen.

Vor rund 20 Personen riefen die Redner dazu auf, den «Abbau des Service Public» zu stoppen. Die Stadt Biel, der Berner Jura und das Seeland seien von den Plänen der Post besonders betroffen. Danach setzte sich ein Demonstrationszug zu einer weiteren Poststelle in Biel in Bewegung.

«Keine Schliessungen, sondern Umwandlungen»

«Es handelt sich nicht um Schliessungen, sondern um Umwandlungen von Filialen in Partnerschaften mit einer Verwaltung oder einem Geschäft, die längere Öffnungszeiten ermöglichen», erklärte Post-Sprecherin Nathalie Dérobert Fellay der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. «Die Kunden werden von mehr als 90 Prozent der Leistungen profitieren können, die derzeit von den Filialen in Eigenbetrieb angeboten werden». Die Post wolle zudem Entlassungen vermeiden.

(AWP)