ZF hatte Ende Juli angekündigt, in den kommenden vier Jahren bis zu 14.000 Stellen in Deutschland zu streichen. In welchem Umfang Reduzierungen an den 35 Standorten vorgesehen sind, werde «in den kommenden Wochen konkretisiert», hiess es seinerzeit vom Vorstand. Für Saarbrücken mit derzeit 10.000 Beschäftigten kursiert laut Betriebsrat und IG Metall eine Zahl von 3000 Stellen, die jedoch weder bestätigt noch dementiert worden sei.

«Wir sind nicht bereit, diese Planungen so hinzunehmen», hatte der Vorsitzende Mario Kläs nach einer Betriebsversammlung Anfang August gesagt. Das habe man auch der Unternehmensspitze eindeutig gespiegelt. «Und ich glaube, das Management hat verstanden, wenn es diese Pläne durchziehen möchte, dass es mit erheblichem Widerstand zu rechnen hat», so Kläs.

Derzeit sieht die Planung für Dienstag vor, dass sich die Beschäftigten gegen 12.45 Uhr auf dem Werksgelände versammeln und bei schlechtem Wetter in der Kantine zu einer Infoveranstaltung zusammenfinden. Nach Angaben des Betriebsratsvorsitzenden werden dazu auch die saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) und Wirtschaftsminister Jürgen Barke (SPD) erwartet.

Neue E-Achsen für zwei «namhafte Kunden»

Zeitgleich zur Betriebsversammlung hatte ZF vor einigen Wochen bekanntgegeben, in Saarbrücken künftig neben Pkw-Automatikgetrieben zwei weitere rein elektrische Pkw-Achsantriebe zu produzieren. Trotz der Investitionen bleibe die «Notwendigkeit der strukturellen Anpassung des Standorts» bestehen, hiess es.

ZF und die saarländische Landesregierung hatten Ende 2022 verkündet, dass der Standort zu einem «Leitwerk für E-Mobilität» ausgebaut werden soll. Nach Ansicht von Standortleiter Andreas Hubbuch beweisen die neuen Investitionen, dass man an diesen Plänen festhalte. Laut Wirtschaftsminister Barke will das Land das Vorhaben in den nächsten zehn Jahren mit 250 Millionen Euro unterstützen. Voraussetzung dafür sei jedoch «höchste Beschäftigungssicherung auf höchstem Niveau»./ksp/DP/men

(AWP)