Es sei respektlos, dass Novartis den Abbau kurz vor Weihnachten angekündigt habe, halten die Gewerkschaften Unia und Syna in einer gemeinsamen Mitteilung zur Protestkundgebung fest. Deshalb hätten Vertreterinnen und Vertreter des Personals dieses «unerwünschte Geschenk» am Freitagnachmittag an den Absender zurückgegeben.

In Stein verlangten die Anwesenden, dass der Stellenabbau zurückgenommen werde. Zudem forderten sie, dass sich der Pharmakonzern zum Erhalt des Produktionsstandorts Stein und zum Industriestandort Schweiz bekenne.

Es sei für die Beschäftigten und die Gewerkschaften nicht akzeptabel, dass Novartis in den USA Investitionen von über 18 Milliarden Franken plane und in Stein über die Hälfte der 1400 Arbeitsplätze verschwinden lasse. Die Gewerkschaften schreiben von einem Abbau von über 700 Stellen, Novartis hatte in ihrer Mitteilung von Ende November von etwa 550 Festanstellungen geschrieben.

Das Unternehmen teilte damals mit, dass in Stein die Produktion von Tabletten und Kapseln sowie die Verpackung von sterilen Arzneimitteln bis Ende 2027 eingestellt wird.

Verbleiben wird die Herstellung von sterilen Darreichungsformen und von personalisierten Zelltherapien. Die Herstellung von Fertigspritzen oder Injektionslösungen soll aber vermehrt automatisiert erfolgen, dafür nimmt Novartis rund 21 Millionen Franken in die Hand.

Die Aargauer Regierung hatte dies in einer Reaktion als «harten Schlag für den Pharmastandort Aargau» bezeichnet. Der angekündigte Abbau sei angesichts der aktuellen Situation auf dem Weltmarkt «besonders besorgniserregend».

Im laufenden Konsultationsverfahren setzen sich Unia und Syna gemäss ihrer Mitteilung für den Erhalt aller Stellen ein. Sie wollen entsprechende Vorschläge einreichen. Zudem haben sie eine öffentliche Petition mit derselben Forderung lanciert.

(AWP)