Der Umsatz sank im ersten Quartal im Jahresvergleich um 1,3 Prozent auf knapp 2,1 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Donnerstag in Herzogenaurach mitteilte. Währungsbereinigt fiel ein Mini-Plus von 0,1 Prozent an - hier war das Unternehmen von einem leichten Rückgang ausgegangen. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern sank um gut die Hälfte auf 75,7 Millionen Euro. Puma hatte bereits Mitte März einen Gewinn von rund 70 Millionen Euro angekündigt. Unter dem Strich hielt sich Puma mit 0,5 Millionen Euro geradeso in der Gewinnzone. Im Vorjahr hatte das Unternehmen noch 87,3 Millionen Euro verdient.

Die im laufenden Jahr stark gebeutelte Aktie reagierte am Donnerstag positiv. Sie gewann im MDax mehr als vier Prozent. Im laufenden Jahr kommt das Papier aber immer noch auf ein Minus von rund 45 Prozent und hinkt dem Konkurrenten Adidas deutlich hinterher. Der Sportartikelhersteller habe sich im ersten Quartal besser geschlagen als erwartet, notierte James Grzinic vom Investmenthaus Jefferies. Die Jahresprognosen habe das Unternehmen bestätigt, was einige Marktakteure überraschen könnte.

Puma erwartet 2025 ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich. Der schwache US-Dollar sorge für Gegenwind. Beim um Sondereffekte bereinigten Ebit stellt sich der Vorstand aber auf einen Rückgang auf 520 bis 600 Millionen Euro ein. 2024 stagnierte das operative Ergebnis bei 622 Millionen Euro. In der Prognose sind keine potenziellen Auswirkungen von US-Zöllen enthalten. Für eine Bewertung sei es noch zu früh, hiess es.

Die USA machten derzeit 20 Prozent der weltweiten Umsätze von Puma aus, sagte Finanzvorstand Neubrand in einer Telefonkonferenz. Zehn Prozent der Produktion für die Staaten kämen derzeit aus China. Puma arbeite daran, diesen Anteil weiter zu senken. Auch werde das Unternehmen Preiserhöhungen prüfen.

Das Unternehmen hat wegen der schwachen Entwicklung bereits ein Restrukturierungsprogramm aufgelegt. In diesem Jahr will Puma allein bis zu 75 Millionen Euro aufwenden, um effizienter zu werden - etwa durch die Schliessung nicht rentabler, selbst betriebener Einzelhandelsgeschäfte. Neubrand zufolge sollen 30 Läden bis Jahresende geschlossen werden. Die Massnahmen sollen einen Ebit-Beitrag von rund 100 Millionen Euro auslösen. Zudem sieht sich das Unternehmen auf Kurs, um bis zum Ende des zweiten Quartals 2025 weltweit 500 Stellen abzubauen.

Für das zweite Quartal geht Neubrand von einem höheren bereinigten Ebit aus als im Vorquartal - doch dürfte dies erneut unter dem Vorjahreswert liegen. Damals hatte Puma ein Ebit von rund 117 Millionen Euro erreicht. Der Umsatz soll währungsbereinigt im niedrigen einstellligen Prozentbereich zulegen.

Puma hatte sich Anfang April nach einer enttäuschenden Entwicklung von Konzernchef Arne Freundt getrennt. Im Juli soll Arthur Hoeld das Ruder übernehmen./nas/niw/mis

(AWP)