Mit Beginn seines Angriffskriegs gegen die Ukraine vor 18 Monaten hat Russland auch eine Seeblockade gegenüber den Häfen des Nachbarlands verhängt. Da die Ukraine ein wichtiger Getreideexporteur ist, wuchs international die Sorge vor einer Lebensmittelkrise. Im Sommer 2022 beendete das unter Vermittlung der UN und der Türkei geschlossene Getreideabkommen die Blockade. Mehrfach wurde das ursprünglich für vier Monate geschlossene Abkommen verlängert. Im Juli lehnte Russland allerdings eine weitere Verlängerung ab.
Für die weltweit auch durch hohe Lebensmittelpreise gestiegene Inflation machte Putin beim Brics-Gipfel einmal mehr den Westen verantwortlich. Zugleich bot er an, ukrainische Getreidelieferungen auf dem Weltmarkt durch russische Transporte zu ersetzen, "sowohl auf kommerzieller Basis als auch durch unentgeltliche Hilfe an die bedürftigen Länder." In einem ersten Schritt habe Russland beschlossen, sechs afrikanischen Ländern gratis zwischen 25 000 und 50 000 Tonnen Getreide zu liefern, sagte der 70-Jährige. Das Angebot hatte Putin bereits auf einem Russland-Afrika-Gipfel im Juli gemacht.
Die Mitglieder der Brics-Gruppe wichtiger Schwellenländer sind Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika./bal/DP/men