Der Kremlchef hatte Xi als Hauptgast für die Feierlichkeiten zum Sieg der Sowjetunion über Nazi-Deutschland eingeladen. Moskau feiert das Kriegsende traditionell am 9. Mai mit einer grossen Militärparade auf dem Roten Platz. Besonders im Westen löst die Waffenschau Kritik aus, weil Putin seit mehr als drei Jahren Krieg gegen die Ukraine führt.

China bezeichnet sich im Ukraine-Krieg offiziell als neutral. Das Land steht aber international in der Kritik, Russland bei der Invasion zu unterstützen.

Handel soll ausgebaut werden

Xi sagte nach Angaben der chinesischen Staatsagentur Xinhua, dass Russland und China ihr gegenseitiges politisches Vertrauen angesichts der beispiellosen globalen Veränderungen bei dem Treffen vertieft hätten.

Russland ist ein wichtiger Absatzmarkt für chinesische Autos. Die Volksrepublik wolle zusammen mit Russland die Interessen beider Länder vor «Unilateralismus und Schikanen» verteidigen - eine Formulierung, die China auch in Bezug auf den Handelsstreit mit den USA verwendet. Unilateralismus bezeichnet die Strategie eines Staates, vor allem die eigenen Interessen zu verfolgen - ohne Rücksicht etwa auf internationale Partner und Organisationen.

China wiederum ist wichtiger Abnehmer von russischen Rohstoffen wie Gas und Öl. Der Verkauf der Energieträger spült Geld in Putins Kriegskasse. Russlands Energieminister Sergej Ziwiljow sagte mit Blick auf Pläne in der EU, ab 2027 auf russisches Gas zu verzichten, dass Moskau andere Abnehmer finden werde. Die westlichen Sanktionen im Zuge des russischen Krieges gegen die Ukraine bezeichnete er erneut als illegal.

Das Ende des Zweiten Weltkriegs wird in China Anfang September gefeiert. Putin plant nach eigenen Angaben dann einen Gegenbesuch in der Volksrepublik.

(AWP)