In der am Dienstag publizierten «Future Readiness Indicator»-Studie hat das IMD die Zukunftsfähigkeit global tätiger Konzerne unter die Lupe genommen. In Zeiten von Krieg, Handels- oder Zollstreitigkeiten seien darin nach wie vor gut diversifizierte Produktionsstandorte und eine starke Lieferkette zentrale Faktoren, hiess es.
Zugleich sei auch schnelles Reagieren sowie gezieltes Investieren in IT- und KI-Technologien von grosser Wichtigkeit, um fit für die Zukunft zu sein, so das Lausanner Institut weiter. Die Firmen sollten ihre Finanzen gesund halten, um im richtigen Moment digitale Experimente finanzieren zu können.
Gute Platzierungen für Zurich und Nestlé
Im Finanz-Ranking hat sich die Zurich auf Platz 8 eingereiht. «Bei Zurich sieht man, wie klare Portfolio-Entscheide auf die Länge die Profitabilität erhöht», hielt IMD-Professor Howard Yu fest. So sei in der Lebensversicherung bereits früh auf den Verkauf weniger kapitalintensiver Produkte gesetzt worden. Zudem profitiere der Versicherer von seiner Kapitalstärke und er sei geographisch gut aufgestellt.
Weniger gut schneiden unter den untersuchten 40 Finanzkonzernen die UBS (Rang 20), Swiss Life (29) und Swiss Re (31) ab. Bei der UBS habe die Reputation im Heimmarkt gelitten, so das IMD. Dagegen scheine die Grossbank das Hauptrisiko IT im Griff zu haben und weltweit sei sie immer noch eine attraktive Adresse, wie die Kapitalzuflüsse zeigten.
Im Konsumgüter-Ranking mit 26 Konzernen liegt Nestlé auf dem 5. Platz. Nestlé habe über Jahre die Fähigkeit erworben, auch in unberechenbaren Zeiten zu performen, so der Bericht. Dank hoher Investitionen ins Marketing dürften die teureren Markenprodukte aus dem Nestlé-Universum auch in rezessiven Phasen gefragt bleiben. Zudem schaffe der Chef- und Strategiewechsel Stabilität.
Besser als Nestlé sind im Konsumbereich unter anderen L'Oréal, Coca-Cola und Unilever klassiert. Bei den Finanzhäusern belegen derweil die Kreditkartenfirmen Mastercard und Visa Spitzenplätze, während im dritten beobachteten Bereich Automobilhersteller Byd, Tesla und Geely die Tabelle anführen. Ein Warnsignal für Schweizer Auto-Zulieferer sei in dieser Kategorie, dass «altgediente Autokonzerne» aus Europa einen schweren Stand hätten.
(AWP)