Diese Einmalzahlungen werden vom Staat steuer- und abgabenfrei gestellt und haben vor allem die Einkommen in den unteren Gehaltsgruppen überproportional ansteigen lassen. In einer vorhergehenden Auswertung hatte das gewerkschaftliche WSI-Tarifarchiv bei den Tarifbeschäftigten für 2023 einen weiteren Rückgang der Reallöhne um 0,4 Prozent festgestellt. Bei dieser Berechnung wurden allerdings die Inflationsausgleichsprämien nicht im vollen Umfang berücksichtigt.

Zum Jahresende hat sich die Situation zugunsten der Beschäftigten entwickelt, weil die Verbraucherpreise laut Bundesamt im Jahresvergleich nicht mehr so stark gestiegen sind. Im Dezember standen einer Inflationsrate von 3,5 Prozent Nominallöhne gegenüber, die im Schnitt 5,4 Prozent höher waren als ein Jahr zuvor.

Laut WSI-Tarifarchiv stehen im laufenden Jahr 2024 Verhandlungen über die Entgelte von 12 Millionen Beschäftigten an. Das Tarifjahr sei bereits rein quantitativ ein Schwergewicht. Unter anderem stehen Verhandlungen in der Metall- und Elektroindustrie, der Chemie und im Bauhauptgewerbe an. Zum Jahresende laufen zudem die Tarifverträge im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen aus. Besonders hoch sei dieser Nachholbedarf am Bau und bei der Deutschen Telekom, deren letzte Lohnabschlüsse noch aus der Zeit vor den hohen Inflationsraten stammten./ceb/DP/men

(AWP)