Wohlhabende bekommen einer Umfrage zufolge wieder mehr Appetit auf risikoreiche Investitionen. 97 Prozent der 338 befragten Familien mit eigenen Vermögensverwaltungsgesellschaften (Family Offices) erwarten in den nächsten zwölf Monaten positive Anlagerenditen, wie die Citigroup am Mittwoch zu ihrer Studie mitteilte.
«Die Anleger sind sehr optimistisch», sagte Citi-Manager Hannes Hofmann. «Und das sehen wir auch an der Art des Risikos, das sie eingehen.» Er verwies auf die Direktinvestitionen reicher Familien in Unternehmen während der ersten Finanzierungsrunden, die in der Regel risikoreicher sind als ein späterer Einstieg.
Zugleich haben die Familien ihre Bargeldbestände schrittweise abgebaut und risikoreichere Anlagen hinzugefügt. 43 Prozent erhöhten ihre Anteile an Aktien, 42 Prozent fügten Private Equity zu ihrem Portfolio hinzu. Mehr als die Hälfte der befragten vermögenden Familien hat in generative künstliche Intelligenz (KI) investiert. Zugleich setzen aber weniger als 15 Prozent eine KI in ihren eigenen Betrieben ein. «Die Anleger wissen, dass sie wichtig werden wird», sagte Hofmann dazu. «Sie sind sich aber nicht sicher, wie sie sie für ihre eigenen Anlagezwecke nutzen können.»
Family Offices bestehen meistens aus einer kleinen Gruppe von Beratern, die sich um das Vermögen und die Anlagen, aber auch um Nachfolgeregelungen, Steuern und gemeinnützige Engagements kümmern. Viele dieser Dienstleistungen bieten auch Vermögensverwaltungsbanken wie die Schweizer UBS oder Julius Bär an.
Bei grossen Vermögen kann es sich aber lohnen, die Verwaltung von eigenen Mitarbeitern machen zu lassen. Die Betriebskosten für kleinere Family Offices mit Vermögen von 250 bis 500 Millionen Dollar beziffert das Beratungsunternehmen Deloitte auf jährlich durchschnittlich 2,1 Millionen Dollar, bei Family Offices mit über fünf Milliarden Dollar auf rund 21 Millionen Dollar.
(Reuters)