Für die Betroffenen bedeutet das etwas mehr Geld im Portemonnaie. Eine Rente von 1.000 Euro würde damit rechnerisch um 37 Euro steigen. «Sollte die Inflationsrate wie erwartet bei 2,1 Prozent liegen, wird die Kaufkraft der Renten auch im kommenden Jahr spürbar steigen», sagte Gunkel.
In diesem Sommer waren die Renten um 3,74 Prozent gestiegen. Gunkel gab den Wert für 2026 mit exakt 3,73 Prozent an. Die genaue Höhe der Rentenanpassung werde aber erst im Frühjahr feststehen, wenn sämtliche Daten vor allem über die Löhne in Deutschland vorliegen.
Gunkel kritisiert Beitragserhöhung
In zentralen Details übte Gunkel deutliche Kritik an den Rentenplänen der Bundesregierung, mit denen unter anderem das Absicherungsniveau der Rente bis 2031 bei 48 Prozent gehalten werden soll. Dabei geht es um den erwarteten Anstieg des Beitragssatzes voraussichtlich um 1,2 Prozentpunkte auf 19,8 Prozent im Jahr 2028 - «der erste Beitragsanstieg seit 2007», wie Gunkel erläuterte.
Hintergrund ist, dass mit dem Rentenpaket die Rentenkasse finanziell auch etwas besser ausgestattet werden soll. Angehoben werden soll die untere Grenze für ihre Reserve, die Nachhaltigkeitsrücklage. Gunkel begrüsste die geplante Vergrösserung dieses Puffers. Besser ausgeglichen werden sollen so Schwankungen bei der Liquidität.
Wer zahlt grösseren finanziellen Puffer?
Nicht zufrieden ist Gunkel aber mit der Finanzierung. Denn dafür soll der Beitragssatz in drei Jahren von 18,6 auf 19,8 Prozent steigen - nicht mehr Geld soll dafür vom Bund fliessen. Der Arbeitgebervertreter der Renten-Selbstverwaltung forderte, die Zusatzkosten für die Anhebung der Mindestrücklage müssten zwischen Bund und Beitragszahlern aufgeteilt werden. Die Pläne sollten vor dem erwarteten Beschluss des Rentenpakets im Bundestag im Dezember noch korrigiert werden, verlangte Gunkel.
Grundsätzliche Reformen will die Koalition im kommenden Jahr ferner von einer Rentenkommission anstossen lassen./bw/DP/mis
(AWP)