Das dortige Gelände wurde von den Nazis für die Rüstungsindustrie genutzt, später errichtete die Bundeswehr dort ein Depot. Rheinmetall plant, künftig grosse Mengen an Altmunition in dem Waldgebiet im Landkreis Dillingen an der Donau zu vernichten. Es sollten unter anderem Kampfmittel, die an Land und im Meer geborgen werden, sowie Altbestände der Bundeswehr in Zusamaltheim unschädlich gemacht werden, teilte das Düsseldorfer Unternehmen mit.
Mehr als eine Million Tonnen Munitionsaltlasten im Meer vermutet
«Auf dem Grund von Nord- und Ostsee werden etwa 1,6 Millionen Tonnen Munitionsaltlasten vermutet», berichtete Rheinmetall. Dabei handele es sich beispielsweise um Artilleriegranaten, Grund- und Seeminen sowie Fliegerbomben. Ausserdem verwies das Unternehmen auf Blindgänger, die von den Alliierten im Zweiten Weltkrieg abgeworfen wurden und noch in ganz Deutschland im Boden verborgen sind. Allein in Süddeutschland würden noch mehr als 20.000 Tonnen an alter Munition vermutet, die unschädlich gemacht und entsorgt werden müssten.
32 Bunker ermöglichen die Lagerung der Altmunition
Das alte Militärgelände in Schwaben wurde in den vergangenen Jahrzehnten nach dem Abzug der Bundeswehr unterschiedlich genutzt. Nachdem andere Projekte zuletzt nicht umgesetzt wurden, hat nun Rheinmetall das 41 Hektar grosse Areal erworben. Die Anlage zur Vernichtung von Altmunition soll Anfang 2026 den Betrieb aufnehmen. Auf dem Gelände gibt es nach Angaben des Unternehmens 32 Bunker, in denen bis zu 900 Tonnen Explosivstoffe gelagert werden können.
Rheinmetall hatte vor wenigen Monaten bereits das international tätige Munitionsbergungsunternehmen Stascheit aus Gardelegen in Sachsen-Anhalt übernommen. Stascheit kümmert sich laut Rheinmetall unter anderem darum, beim Bau von Offshore-Windparks im Meer Kampfmittel zu orten und zu bergen./uvo/DP/jha
(AWP)