Der GS von Roche gewinnt um 10.00 Uhr 2,1 Prozent auf 273,90 Franken (Tageshoch 275,30 Fr.) und zieht damit auch den Gesamtmarkt nach oben (SMI +0,8 Prozent).

Gemäss der Mitteilung von Roche senkt Fenebrutinib die jährliche Rückfallrate im Vergleich zu Teriflunomid nach mindestens 96 Wochen signifikant. Darüber hinaus erwies sich Fenebrutinib in der zulassungsrelevanten Studie FENtrepid bei Patienten mit primär progredienter Multipler Sklerose (PPMS) als nicht unterlegen gegenüber Ocrevus (Ocrelizumab), das bereits seit Jahren auf dem Markt ist.

Die Analysten der ZKB erhöhen entsprechend die Maximalumsatz-Schätzung für Fenebrubinib auf 4 Milliarden Franken, senken aber die Schätzungen für Ocrevus für 2029 um 1 Milliarde auf 6,1 Milliarden Franken. Der DCF-Fair Value/Aktie erhöhe sich damit auf 303 von 301 Franken. Dabei wird darauf hingewiesen, dass bereits ab 2034 von Generika auszugehen sei (nur 5 Jahre regulatorische Exklusivität in den USA, 10 Jahre in Europa).

Die Kollegen der Bank Vontobel ihrerseits passen das Kursziel auf 280 von 275 Franken an. Da in anderen Studien Nebenwirkungen für mehrere BTK-Inhibitoren beobachtet worden seien, seien die Erwartungen an Fenebrutinib bei RMS eher gering gewesen - daher sei die heutige Nachricht eine positive Überraschung, heisst es dort in einem Kommentar. Fenebrutinib könnte damit rechtzeitig kommen, um die Umsätze von Roche im Bereich Neurowissenschaften zu stützen, wenn das Patent für Ocrevus 2029 auslaufe.

Die Experten von JPMorgen betonen derweil, dass der Erfolg von Fenebrutinib in einer von zwei RMS-Studien und bei PPMS zwar positiv sei - wie positiv, hänge aber davon ab, ob auch die zweite RMS-Studie erfolgreich sei. Das Rating für die Roche-GS wird jedenfalls weiter mit «Underweigt» genannt.

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(AWP)